Liesborn (mw/bb). Ganz schön vielseitig dieses Museum Abtei Liesborn und seine kleine Museums-Fachwerkscheune. Die perfekte Kulisse also für ein kleines Freiluft-Theaterstück. Drei Schauspieler*innen der Burgbühne Stromberg versetzten das Publikum am Freitag in die Zeit des Malers Johann Christoph Rincklake (1764-1813), um den sich derzeit auch eine aktuelle Sonderausstellung im Museum dreht.
Am Freitag war der Maler passenderweise selbst auf der Bühne und ließ das rund 30-köpfige Publikum an seinen Gedanken teilhaben. Schon vorab bestand die Möglichkeit, an einer Führung durch die Ausstellung „Wir sind Rincklake“teilzunehmen, in der Kuratorin Saskia Timmas spannende Einblicke in das Leben des Künstlers gab. Das anschließende Theaterstück kam sehr gut an.
Es bot beste Unterhaltung, was auch dem Talent der Schauspieler*innen und der Tatsache geschuldet war, dass Regisseur und Autor Hendrik Becker auch das Publikum mit einbezog. So sollte z. B. eine Dame aus dem Publikum die Bedienung spielen, denn das Stück spielte sich in einem Wirtshaus ab. Worum es ging: Ein Vater und seine Tochter warten schon länger vergebens auf Maler Rincklake waren, da der Vater gerne ein Porträt seiner Tochter malen lassen wollte. Zufällig war Rincklake auch in dem Wirtshaus, wie sich gegen Ende des Stücks herausstellte. Und die Geschichte nahm ihren Lauf. Ein spannendes Sommerabends-Projekt und eine faszinierende, kulturelle Zeitreise.
Fotos: Museum Abtei Liesborn, S. Timmas (3)