Wadersloh (mw/bb). Also vor diesem Mann muss man einfach nur Hochachtung haben: „Orgelbauer Fröhlich“ ist für die Orgelmusik so etwas wie der „Peter Lustig“ bzw. „Fritz Fuchs“ von „Löwenzahn“. Er erklärt mit viel Freude und Kreativität jungen Menschen die Königin der Musikinstrumente und gibt auch selbst Konzerte für Kinder. Im Rahmen der „Liesborner Museumskonzerte“ war er Ende Mai auf Stippvisite in der Pfarrkirche St. Margareta und haute nicht nur in die Tasten, sondern beeindruckte mit großer Spielfreude und umfangreichem Fachwissen nicht nur Kantorin Dr. Elena Potthast-Borisovets, sondern auch eine ganze Schar an Grundschulkindern, die mit großer Neugierde die Orgelbühne erkundeten.
„Orgelbauer Fröhlich“ heißt eigentlich Friedhelm Bruns und studiert in Münster. Für seine Doktorarbeit befasst er sich aber quasi rund um die Uhr mit Orgeln und der pädagogischen Vermittlung dieses Weltkulturerbes. Auch bei uns in der Gemeinde haben die mächtigen Musikinstrumente in den Gotteshäusern einen hohen Stellenwert und bereichern mit ihren Klängen die Gottesdienste und Kirchenkonzerte. Daher ist es dem künstlerischen Leiter der Liesborner Museumskonzerte, Jörg Lopper, hoch anzurechnen, dass er gemeinsam mit Elena Potthast-Borisovets und dem Freundeskreis der Museumskonzerte die Idee hatte, den Münsteraner Musikvermittler & Theaterpädagogen in die Gemeinde Wadersloh zu holen, um klassische Musik auf diese Art und Weise den Grundschülerinnen und Grundschülern näherzubringen. Ein voller Erfolg, wie man sehr gut feststellen konnte, wenn man live dabei war.
Mit großer Energie erläuterte Orgelbauer Fröhlich, der mit seinem Markenzeichen Blaumann, einem gewinnbringenden Lächeln und einem großen Koffer Orgelpfeifen anreiste, die Elemente der Orgel. Die erst vor wenigen Jahren renovierte Stockmann-Orgel erwies sich dabei als ideales Anschauungsobjekt für den Musikunterricht der besonderen Art. In kleinen Gruppen machten sich die Schülerinnen und Schüler die Wendeltreppe hoch auf zu dem besonderen Instrument. Orgelbauer Fröhlich setzte voll auf Interaktion und erklärte auf ganz spielerische Art und Weise, wie aus Luft Töne entstehen.
Nicht nur für den Musikpädagogen selbst, sondern auch für die Mädchen und Jungen, sowie Kantorin Elena Potthast-Borisovets war der Aktionstag ein voller Erfolg mit vielen besonderen Momenten. Vor allem auch deswegen, weil dem Münsteraner die Herausforderung gelang, den Kindern die Orgelmusik näherzubringen. Die Entwicklung neuer klassische Konzertformate für jüngere Altersgruppen ist keine einfache Aufgabe. Dank einer bemerkenswerten Kooperation verschiedener Akteure war sie ausnahmsweise ein Kinderspiel! Dank großer Aufgeschlossenheit auf allen Seiten und einem königlichen Musikinstrument mit vielen spannenden Facetten. Mehr über Orgelbauer Fröhlich (Friedhelm Bruns) gibt es online unter www.friedhelm-bruns.de (externer Link).
Wer jetzt so richtig Lust auf Klassik bekommen hat: Die Liesborner Museumskonzerte biegen an diesem Wochenende in die Zielgeraden ein. Am Samstag (18. Juni 22, Beginn 19 Uhr, mit vorheriger Stückeinführung durch Amelie Lopper um 18.15 Uhr) spielt das Streichersextett Kirill Troussov & Simon Luethy (Violine), Razvan Popovici & Mikalai Charnukha (Viola) sowie Benedict Klöckner & Cécile Beutler (Violoncell) Tschaikowskys „Souvenir de Florence“. Am Sonntag (19. Juni, Beginn 11 Uhr) endet die diesjährige Auflage des Museumskonzerte mit dem „Liesborner Debüt“, dem Konzert der jungen musikalischen Elite des Landes NRW. Für beide Veranstaltungen gibt es noch wenige Restkarten an der Tageskasse.
Fotos/Text: B. Brüggenthies