Wadersloh/Liesborn (mw/bb). Vor wenigen Tagen meldete sich die Lehrerin Katrin Winkelnkemper-Koslowsky vom Gymnasium Johanneum bei uns in der Redaktion und lud unsere Redaktion zur Berichterstattung über ein besonderes Projekt ein: Dem Besuch des Umweltbus „Lumbricus“, der am Wanderparkplatz zwischen Liesborn und Wadersloh Station machte. Mit an Bord: Jede Menge Anschauungsmaterial rund um Natur und Nachhaltigkeit. Am Steuer: die Umweltpädagogin Regina von Oldenburg, die seit 30 Jahren (!) quer durch NRW fährt, um jungen Menschen „echte“ Erlebnisse und Erfahrungen rund um Flora und Fauna näherzubringen. Zu so einem hochinteressanten Pressetermin musste Mein-Wadersloh.de natürlich auch vor Ort sein und auch wir haben viele neue Dinge gelernt.
Das war schon ein tolles Bild im Liesborner Holz: Da erkundeten etwas mehr als Dutzend Schülerinnen und Schüler den Waldboden und schauten ganz genau hin. Nachdem das Johanneum seit der Corona-Zeit bestens mit digitalen Werkzeugen (iPads) ausgestattet ist, dürfen die Erfahrungen in der „analogen“ Welt natürlich nicht zu kurz kommen, denn das gehört zu einer nachhaltigen Bildung dazu. „Kein noch so gut gemachter Naturfilm oder digitale Animation, keine Suchmaschine der Welt kann die eigenen Erlebnisse und die mit allen Sinnen aufgenommen Eindrücke in Natur und Umwelt ersetzen“, heißt es in einer kleinen Presse-Info des Umweltbusses.
Zum Verändern des eigenen Verhaltens gehört der Wissenszuwachs aber dazu und darum haben es sich Umweltpädagogin*nen seit 1992 zur Aufgabe gemacht, mit dem Projekt LUMBRICUS – einen Umweltbus als ein vielseitiges Werkzeug einzusetzen, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene ganz praktisch an Naturthemen heranzuführen.
Unter Anleitung der Gartenbauingenieurin Regina von Oldenburg untersuchten die Schülergruppe des Johanneums Betreuerinnen den Lebensraum im Liesborner Holz. Dabei standen verschiedene Aufgabenbereiche auf dem Lehrplan des grünen Klassenzimmers. Eine Gruppe machte eine Waldbodenanalyse, eine weitere kümmerte sich um die Pflanzenbestimmung und die Tiergruppe hielt nach Insekten im Wald Ausschau.
Sich die Hände schmutzig zu machen, steht nicht aller Tage auf dem Stundenplan. Dabei zeigten sich die Betreuerinnen erstaunt, wie aufgeschlossen die jungen Schüler*innen der Arbeit nachgingen und forschten. Hilfreich erwiesen sich die Arbeitsplätze und eine mobile Laborausrüstung mit Mess- und Analysegeräten, Arbeitsmaterialien für den Draußen-Unterricht, sowie moderne Präsentationsgeräte an Bord des Umweltbusses. „Das ist sehr interessant und viel besser als normaler Unterricht“, zeigten sich die beiden Schüler Tom und Jakob begeistert über die Exkursion. Die Erweiterung des Schulunterrichts und Verlagerung in den Wald kamen bei allen Teilnehmer*innen sehr gut an. „Es macht einfach viel Freude, dass man bei den jungen Leuten so die Neugierde wecken kann und alle mit Kopf, Herz und Hand dabei sind“, zeigte sich Regina von Oldenburg begeistert über den Wissensdurst der Schüler an diesem Vormittag.
Bildergalerie: Umweltbus „Lumbricus“ in Wadersloh
Fotos/Text: mw/bb.