Liesborn (mw/bb). Mit dem Wort „Spielfreude“ lässt sich der Freitag wohl am treffendsten umschreiben. Genauso historisch wie der Austragungsort, war das Konzert, welches am Freitag im ehemaligen Refektorium des Museums Abtei Liesborn stattfand: Das erste Museumskonzert für Kinder im Rahmen dse 51. Kammermusik Festivals. Stefan Temmingh (Blockflöte), Domen Marinčič (Viola da Gamba) und Wiebke Weidanz (Cembalo) gastierten mit dem Programm „Atemberaubende Blockflöte“ und schrieben – vermutlich unbewusst – auch noch Geschichte damit.
Die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen hat bei den Liesborner Museumskonzerten schon eine lange Tradition. Zum Abschluss eines jeden Festivaljahres sind die Preisträgerinnen und Preisträger der Landes- und Bundeswettbewerbe von „Jugend musiziert“ beim „Liesborner Debüt“ zu Gast im Museum Abtei Liesborn. Neuland in diesem Jahr ist für den künstlerischen Leiter Jörg Lopper aber auch die Durchführung von speziellen Konzerten für ein junges Publikum. Bereits in der vergangenen Woche wurde gemeinsam mit der Pfarrei St. Margareta ein Orgelkonzert mit Orgelbauer Fröhlich (Friedhelm Bruns) in Wadersloh durchgeführt (Beitrag folgt) – Ein Novum nach 50 Jahren Museumskonzerten in der Gemeinde Wadersloh und Teil der Neuausrichtung des Kammermusikfestivals.
Mit dem zweiten Zusatzkonzert sprachen die Ausrichter nun gezielt die Schule für Musik im Kreis Warendorf an, mit der man nun eine enge Kooperation für die nächsten Jahre vereinbart hat. 90 Schülerinnen und Schüler der Instrumentalklassen aller Standorte im Kreis sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bildungsprogramms „JeKits II“ (Grundschulverbund Wadersloh) durften Platz nehmen beim Konzert und den beeindruckenden Klängen aus der Blockflöte von Stefan Temmingh (Blockflöte) lauschen. Temmingh, der von Domen Marinčič (Viola da Gamba) und Wiebke Weidanz (Cembalo) musikalisch unterstützt wurde, verstand des auf beeindruckende Art und Weise, große Musik aus dem kleinen Instrument hervorzubringen. Zugleich brachte er seinem jungen Publikum die Geschichte des besonderen Blasinstruments näher. Treffenderweise wurde in dieser Woche der jährliche „Tag der Blockflöte“ in der Schule für Musik zelebriert und so wurde das kleine Musikinstrument besonders gewürdigt: Mit einem Fest der Blockflötenmusik in historischem Ambiente, das Lust aufs Musizieren machte.
Möglich gemacht wurde das Zusatzkonzert durch die Kooperation zwischen dem Freundeskreis der Liesborner Abteikonzerte, der Autoarena Zumbült als Sponsoringpartner, dem Förderverein der Schule für Musik, sowie dem Museum Abtei Liesborn. Mit der Premiere zeigten sich Jörg Lopper, Lara Langguth-Zumbült (Regionalleitern der Schule für Musik) und Museumsleiter Dr. Sebastian Steinbach sehr zufrieden. Mit dem Auftakt startet eine Kooperation, die weiter ausgebaut werden soll. Dass die Kinder und Jugendlichen die Konzertpremiere mit großem Interesse und Neugierde verfolgten, zeigte, dass das Rundum-Sorglos-Kulturpaket ein Volltreffer war und die Schüler*innen sicher dazu animierte, weiter mit viel Spielfreude den Instrumentalunterricht zu besuchen.
Stefan Temmingh , Domen Marinčič und Wiebke Weidanz begeisterten nicht nur die jungen Menschen in Liesborn, sondern auch das Konzertpublikum des 3. Konzerts des Kammermusikfestivals. Am Samstagabend präsentierten sie mit „Prachtvoll Barock“ ein dynamisches Programm, das den Geist des Barock im Festsaal des Museums lebendig machte.
Fotos/Text: B. Brüggenthies