Diestedde (mw/bb). Einmal mehr bewiesen die ehrenamtlichen Kräfte des Heimatvereins Diestedde am Freitagabend, dass ihr Heimatherz am rechten Fleck und für das Dorf schlägt. Trotz der Pandemieeinschränkungen hat der Traditionsverein unzählige Aktionen auf den Weg gebracht und würdigte posthum auch verdiente Mitglieder. Vor allem aber hat der Verein ein buntes Jahresprogramm auf die Beine gestellt, welches eindrucksvoll unter Beweis stellt, wie der Motor des Ehrenamts am Laufen gehalten wird, um das soziale Miteinander im Nikolausdorf nachhaltig zu gestalten.
Unter dem Vorsitz von Fritz Streffer hat das Vorstandsteam des Heimatvereins die Jahreshauptversammlung im Karl-Leisner-Heim durchgeführt. Zu einem etwas späteren Zeitpunkt im Jahresverlauf und in etwas geringerer Besetzung führte Streffer durch eine abwechslungsreiche Versammlung mit umfangreicher Tagesordnung. Erstaunlicherweise gelang dem Heimatverein das Kunststück, in 2,5 Stunden viel Informatives aus der Vergangenheit und Gegenwart zu berichten und zugleich einen Blick in die Zukunft zu werfen. Auch in den kommenden Monaten können sich Heimatfreunde auf einige Aktionen freuen, die ganz im Zeichen der Heimatpflege und Nachhaltigkeit stehen.
Zu Beginn gedachte man der verstorbenen Mitglieder Ehren- und Gründungsmitglied Bruno Löcker, Josef Bureik, Monika Sagemüller, Agathe Wilmsen und Kurt Fleuter sowie Ehrenmitglied Gertrud Marcher. Den beiden verstorbenen Ehrenmitgliedern widmete Fritz Streffer einen etwas ausführlicheren Nachruf. Im Gedenken an Gertrud Marcher hatten die beiden Heimatvereinsmitglieder Walter Jasper und Benedikt Brüggenthies die Idee einer dauerhaften Erinnerung in Form eines Pastell-Poträtsbilds umgesetzt, das im Rahmen der Versammlung vorgestellt und künftig als Erinnerung an das Wirken der „Botschafterin des Dorfes, Vereins und münsterländischen Kultur“ einen festen Platz im Backhaus finden wird.
Im Jahresrückblick für das Jahr 2021 muss konstatiert werden, dass Corona noch weite Teile des Vereinslebens ausbremste. So mussten die Krippencafé-Termine, die Palmhahnwerkstatt und weitere geplante Aktionen abegsagt werden. Modifiziert wurde das Konzept der Müllsammelaktion „Frühjahrsputz“, welche auch in 2022 über eine Woche durchgeführt wurde und auf viel Zuspruch traf. Gut angenommen wurde zudem das Saftmobil-Angebot auf dem Hof Bredenhöller.
Stillgelegtes Bienenhaus könnte neue Funktion bekommen
Neuigkeiten gab es hinsichtlich des Naturparks Hangkamp. Der angrenzende Bauerngarten wurde angesichts der Kita-Erweiterung und dem Bedarf an Außenspielfläche aufgegeben. „Optisch wird das einen guten Eindruck machen und eine Aufwertung darstellen“, betonte Streffer. Schluss ist auch mit dem Hangkamp-Honig. Die bisher verantwortliche Imkerin teilte dem Verein mit, dass das Bienenhaus im Naturpark nicht mehr den Anforderungen für hochwertigen Honig entspräche. Der fehlende Raps, zu viel Schatten und Krankheiten in den Bienenvölkern habe die Produktion zuletzt zu einem Zuschussgeschäft gemacht, bedauerte der HVD-Vorstand.
Um das nun stillgelegte Bienenhaus weiter einem Nutzen zuzuführen und vor einem Verfall zu retten, stellte der Heimatverein die Planung einer Gebäudeversetzung (Translozierung) vor. Die Idee sieht vor, dass das kleine Gebäude zum Backhaus und zur Remise versetzt wird und fortan als kleine Verkaufsfläche für Veranstaltungen (beispielsweise die Nikolaus-Tage) dient und in seiner neuen Funktion das Gelände gemütlicher ausgestaltet. Zugleich könnte diese Maßnahme die angedeutete Hofstelle mit den beiden vorhandenen Fachwerkhäusern weiter komplettieren. Kritisch, aber konstruktive Stimmen gab es sowohl von Seiten einzelner Vorstandsmitglieder, sowie von der Gruppe „DieAktiv“.
Während der geplante Standort und die Idee grundsätzlich eher auf Zustimmung traf, wurden der hohe Arbeits- und Kostenaufwand angesprochen. Trotz zweier Gegenstimmen und fünf Enthaltungen fand das Weiterverfolgen eines Umsetzungskonzepts eine Mehrheit, so dass der Vorstand nun weitere Schritte prüfen kann. Ein Zimmermann hatte den Zustand des Bienenhaus zuletzt als gut bewertet. Dennoch erfordere das Herausnehmen der Steine und das Versetzen des Fachwerks in einem Stück viel Arbeit. Es bleibt spannend in dieser Sache.
Plattdeutscher Krink, DieRadler und DieAktiv blicken trotz Pandemie auf viele Unternehmungen zurück
Bernhard Streffer fasste den Jahresbericht des Krinks „up platt“ zusammen. Mit durchschnittlich 21 Teilnehmer*innen waren die Treffen im Backhaus gut besucht, auch wenn einige Termine der Pandemie zum Opfer fielen. Man freue sich über jeden Interessenten an der Mundart und auch diejenigen Besucher*innen, die kein Plattdeutsch sprechen, aber die Geselligkeit zu schätzen wissen. Bei der Gruppe „DieRadler“ rollen die Zweiräder seit Februar wieder im Wochentakt. Im Schnitt nehmen 13 Radler teil.
Für die Gruppe „DieAktiv“ fasste Werner Eckey die rührigen Arbeitseinsätze der fleißigen Rentner zusammen. Besonders hob er die Ausbesserung des „Rentnerpatts“ (Eichenallee-Oelder Straße“) hervor. Lobende Dankesworte fand er für Hubert Bernsmann, der sich seit geraumer Zeit für den reibungslosen Betrieb des Diestedder Mühlrads einsetze. Tradition hat zudem die Friedhofsaktion vor Allerheiligen und seit zwei Jahren die Unterstützung beim Aufbau der Diestedder Trachtenkrippe in der Nikolauskirche, die inzwischen mit weniger schweren Teilen hergerichtet und so effizienter aufgebaut werden kann. Ein Dank sprach Eckey in diesem Zusammenhang an die Gärtnerei Brüggenthies aus, die seit Jahrzehnten die Weihnachtsbäume für die Kirche spendet. Alles in allem kamen eindrucksvolle 482 ehrenamtliche Arbeitsstunden zusammen.
Versammlung schenkt Vorstandsteam weiter das Vertrauen
Nach dem Kassenbericht stellvertretend vorgetragen vom 2. Vorsitzenden Michael Theile-Wielage, bescheinigten Laurenz Wiermer und Norbert Göbel eine einwandfreie Kassenführung. Es folgten die Vorstandsneuwahlen. Fritz Streffer (1. Vorsitzender), Reinhard Speith (Kassierer), Doris Hörster (stv. Geschäftsführerin), Willi Schwietert (Beisitzer) und Renate Lütkebomk-Siefers (Beisitzerin) stellten sich zur Wiederwahl, die allesamt einstimmig erfolgte. „Ich danke allen, dass sie weitermachen. Das zeigt auch, dass wir ein funktionierendes Team sind“, strahlte Fritz Streffer, der für vier weitere Jahr den Vorsitz übernimmt.
Zu tun gibt es für das Vorstandsteam auch im Restjahr 2022 noch genug: Nach „Palmhahnwerkstatt“, Brotback-Aktionen und Osterfeuer steht im Juni der große „Tag der Vereine“ als nächste große Veranstaltung an. Nach kurzem Bericht über die Dorfentwicklung fand Bürgermeister Christian Thegelkamp anerkennende Worte für die Leistungen des Heimatvereins Diestedde, der durch seine Arbeit eine wichtige Funktion bei den sozialen Strukturen im Nikolausdorf einnehme.
Fotos/Text: B. Brüggenthies