Liesborn (mw). Bei herrlichem Sonnenschein machten sich über 30 Interessierte, darunter auch Mitglieder der Heimatvereine Diestedde und Wadersloh, auf zu einem lehrreichen Spaziergang durch das Liesborner Holz. Zuvor hatte Wilhelm Plümpe über die Gewässer Rottbach und Liese berichtet. Dabei ging er auch auf die Überschwemmungen 2003 ein, bei der das Liesborner Holz überschwemmt wurde.
In zwei Stunden hielt der Revierförster Marco Bradatsch viele Informationen u. a. zu Themen, wie die Entstehung des Liesborner Holzes, zur Waldwirtschaft und zur Aufforstung bereit.
Marco Bradatsch erzählte über seinen Berufsalltag, den er nicht nur im Wald, sondern auch am Schreibtisch verbringt. Dabei berät er die Waldbesitzer in unterschiedlichsten Fragen und kümmert sich um den öffentlichen Forst. Das Liesborner Holz ist in der Eiszeit durch Gletscherbewegungen in der sogenannten Westfälischen Bucht entstanden. Ungefähr 9 % der Fläche von der Gemeinde Wadersloh sind bewaldet, das liegt unter dem Durchschnitt von Nordrhein-Westfalen.
Das Schneiteln der Weiden ist für deren Erhalt wichtig, damit die Bäume nicht auseinanderbrechen. Die geschneitelten Weiden bieten einen Lebensraum für viele Tiere. Früher haben sich die Menschen aus den Weidentrieben Körbe geflochten oder diese neben Laub als Einstreu für ihr Vieh genutzt.
Eine Besonderheit sind die bis zu 1,50 m großen Brombeersträucher, die aufgrund des hohen Stickstoffgehalts in der Luft auf Kahlflächen prächtig gedeihen und dem Rehwild Schutz und Nahrung bieten. Leider haben naturverjüngte Pflanzen es auf diesen Flächen schwer, da sie unter den Brombeersträuchern kein Licht für die Photosynthese erhalten und sie daher nur schlecht wachsen können.
Viele Fragen gab es zu beantworten, bevor die Gruppe sich am Biotop einfand. Dort standen selbstgebackener Kuchen, Kaffee und Getränke für alle bereit.
Der Vorsitzende Ekkehard Schulze Waltrup freute sich über die rege Teilnahme und danke allen Beteiligten. Er wies auf die nächste Veranstaltung des Heimatvereins Liesborn hin. Am 19.06.2022 steht ein Besuch des Ortes Störmede mit einem geschichtlichen Rundgang und Abschluss im Heimathaus auf dem Programm.
Quelle: Heimatverein Liesborn, B. Sudkamp