Diestedde (mw/bb). Das Thema Nachhaltigkeit prägt inzwischen das Dorfleben. In Diestedde gibt es entlang der Fischtreppe am Mühlenweg schon seit vielen Jahren eine private Initiative der Familie Gehringhoff zum Erhalt der Artenvielfalt. Über die artgerechte Haltung von Nutztieren mit weitläufigem Auslauf rund um das Wasserschloss und die friedliche Ko-Existenz von Vieh, Hühnern, Ziegen und Schafen ergänzt seit Kurzem auch ein Bienen-Projekt die Flora und Fauna am Mühlenweg. Der Lippstädter Imker Max Clemens Jungeblodt stellte eine sogenannte „Klotzbeute“ im Garten der Gehringhoffs auf, in der Bienen ein komfortables Zuhause vorfinden sollen.
Der Geländewagen mit dem Aufdruck „Wabenware“ parkt direkt am Mühlenweg und hat eine kostbare Fracht an Bord: Ein handwerklich getischlertes Bienenhaus aus eigener Produktion. „Im Mittelalter war Bienenwachs so wertvoll wie heute das Gold“, merkt der Imker an. Damals nannte sich der Beruf des professionellen Waldhonigsammlers „Zeidler“. Bienen traf man vor allem in Wäldern, wo sie z.B. in Spechthöhlen lebten. Der „Zeidler“ höhlte alte Bäume aus und versah das Flugloch mit einem Brett. Diese Form der Bienenhaltung gibt es schon lange nicht mehr, durchaus aber das Bestreben, diese Form der Bienenhaltung wieder verstärkt zu betreiben. Statt eines Baumstamms (die alte Femeeiche eignet sich übrigens nicht für eine Bienenhaltung) wird ein künstlicher Baumstamm zum Bienenstock umfunktioniert.
Aus Liebe zur Natur und Handwerk machte Max Clemens Jungeblodt, der eigentlich mal Manager war, als Imker selbstständig und macht mit interessanten Projekten auf das Imkerei-Handwerk aufmerksam. So eben auch mit seinen „Wabenwaren“ aus Naturmaterialien. Der Vorteil der Klotzbeuten ist die wenige Menge an Honig als Futter für die Bienen. Mit nur rund 3-4 Kilo kommt das Bienenvolk aus. Ein weiterer Vorteil: Die Bienen behalten ihren Honig und leben stressfreier und in kleineren Völker. Getreu dem Motto von Balu, dem Bären, probieren sie es einfach mal mit Gemütlichkeit. Und das geht bekanntermaßen an der Fischtreppe ganz gut. Ziel dieser Bienenhaltung ist die Gendiversität (Genvielfalt), die so auf natürliche Art und Weise erhalten bleib und den Bienen eine bessere Überlebenschance ermöglicht.
Wer mehr über die Arbeit von Max Clemens Jungeblodt erfahren möchte. Auf seiner Webseite finden sich weitere Infos zur Bienenhaltung und Co. (externer Link)
Fotos/Text: B. Brüggenthies