Diestedde (mw/bb). In eigener Sache: In der vergangenen Woche berichtete ich von der totgefahrenen Ente, die leider (Stand Montagabend) immer noch im Straßengraben „Am Schloss“ lag. Am Sonntag habe ich sie dann eigeninitiativ von der Straße „gekratzt“. In diesen wenigen Minuten fuhren drei Autos mit erhöhter Geschwindigkeit vorbei. Im Hauptausschuss bot sich die „Einwohnerfragestunde“ des Hauptausschusses an, um zu erfragen, ob man auf dem „kurzen Dienstweg“ ein Warnschild zum Schutz der Tiere anbringen kann.
Die Gemeindeverwaltung versprach eine zeitnahe Prüfung des Sachverhalts. Denn aufhängen kann man dieses nur in Rücksprache mit dem Straßenverkehrsamt. Überfällig ist ein Warnschild aber alle Male, denn das achtlose Rasen ist nicht nur für die Enten in der Brut- und Setzzeit gefährlich: Entlang des Mühlenwegs sind auch die Amphibien vom Tod durch Menschenhand (am Steuer eines Autos) bedroht. Hier ist in diesen Tagen Achtsamkeit gefragt, denn in einer Gemeinde, in der man sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben hat, sollte auch das Tierwohl nicht kurz kommen. Die Krötenfangzäune alleine reichen anscheinend nicht aus, denn die Naturschützer*innen beklagen immer wieder hohe Zahlen an getöteten Tieren.
In der Diskussion im Rathaus wurde auch deutlich gemacht, dass man stärker auf das Thema „Verhalten in der Natur“ hinweisen müsse. Tatsächlich ist das NKN sehr breit aufgestellt, doch zur aktuellen „Krötenwanderung“ wurde keine Pressemitteilung veröffentlicht. Mehr Öffentlichkeitsarbeit kann durchaus Entenleben retten. Die Schaffung eines Bewusstseins für die ökologische Vielfalt und deren Schutz rund um Fischtreppe und Mühlenweg wäre ein weiteres Nachhaltigkeit-Statement für unsere Gemeinde. Die SPD hatte sich nach eigener Aussage bereits in der vergangenen Fraktionssitzung zu dem Thema „Enten“ beraten. Auch die FWG sah in dem Aufstellen von Schildern eine sinnvolle Maßnahme. Dr. Ulrike Keitlinghaus (CDU) erkundigte sich, ob „tote Enten ein großes Thema“ seien. Das Rathaus konnte dazu keine Zahlen vorlegen. Aus meiner Sicht ist jedes durch Menschenhand getötete (Wasser-) Tier ein getötetes Tier zu viel. Darum freue ich mich, dass die Gemeindeverwaltung zügig prüft, welche Möglichkeiten es gibt, um zu verhindern, dass die Enten-Population am Schloss weiter dezimiert wird.
Informationen zum Tierschutz (externe Links)
NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.
Fotos/Text: B. Brüggenthies