Diestedde (mw/bb). Ein Bild, das mehr sagt, als tausend (traurige) Worte: Eine Entenmama hat es leider nicht geschafft. Am Freitagnachmittag hat es sie beim Überqueren der Straße „Am Schloss“ nicht rechtzeitig geschafft. Nicht nur Tierschützer*innen bricht der Anblick der toten Ente in der Brutzeit das Herz. Rücksichtnahme im Straßenverkehr ist an dieser Stelle besonders wichtig, denn der Bereich wird frequent von Familien bei der Querung zwischen Schlossgräfte und Sportanlagen genutzt. Das gilt für Menschen und Tiere gleichermaßen.
Die Politik hat erst kürzlich darüber beraten, den Bereich zu entschärfen, denn gerade im Kurvenbereich ist die Sicht eingeschränkt. Rund 32.000 Euro soll die Maßnahme kosten. Für die Entenmama kommt das zu spät und man sollte sich auch fragen, ob eine Verbreiterung der Straße im Kurvenbereich den Tierschutz ausreichend berücksichtigt. Erst im Verlauf dieser Woche konnten Augenzeugen mehrere Fahrzeughalter mit Smartphone am Ohr beobachten. Ob da der Bremsweg für die nächste Entenfamilie im Ernstfall da ausreichend lang gewesen wäre?
Der Tod der Ente ist vor allem eines: vollkommen unnötig! Mit angemessener Geschwindigkeit hätte man rechtzeitig abbremsen können. Schockierend ist, dass der Fahrzeughalter nicht einmal den Anstand hatte, sich um das getötete Tier zu kümmern. Es liegt noch immer dort. In diesen Zeiten wird viel über Solidarität gesprochen. Wir müssen nun auch über Solidarität zu den Tieren reden. In der Brutzeit brauchen sie unseren besonderen Schutz. Das wird am Mühlenweg u.a. durch den Krötenfangzaun gewährleistet. Für die Enten gibt es natürlich keine Fangnetze. Zumindest ein Hinweisschild sollte aber so schnell wie möglich entlang der Straße angebracht werden. Und zwar ohne lange Diskussion! Auf dem direktesten Wege! Besser gestern als heute – am Tag der toten Ente. In diesem Jahr werden 5–6 Küken weniger auf der Gräfte umherschwimmen. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass es nicht noch weniger werden!
Ein Kommentar von Benedikt Brüggenthies