Münster/Ibbenbüren (mw). Wenige Tage nach der Umnutzung der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes (ZUE) in Ibbenbüren zur ausschließlichen Aufnahme von ukrainischen Kriegsflüchtlingen hat sich Regierungspräsidentin Dorothee Feller vor Ort ein Bild von der Situation der inzwischen 630 Menschen gemacht. Dorothee Feller traf Kriegsflüchtlinge zu spontanen Gesprächen beim Frühstück in der großen Cafeteria der ZUE, vor der Taschengeldausgabe und nach den ersten Unterrichtsstunden in der Schule der Einrichtung. Dabei hatten vor allem die Kriegsflüchtlinge viele Fragen an die Regierungspräsidentin: „Es ging vor allem um den dringenden Wunsch, nicht getrennt von ebenfalls nach Deutschland fliehenden Familienangehörigen zu sein“, so Dorothee Feller.
Viele der Menschen, die sie gesprochen habe, seien mit Blick auf ihre persönliche Zukunft völlig verunsichert und wüssten schlicht nicht, wie es weitergehe. Einige der Kriegsflüchtlinge bedankten sich bei der Regierungspräsidentin für die gute Unterbringung. Die Regierungspräsidentin sagte zu, für mehr muttersprachliche Informationen zu sorgen. Leicht erfüllbare Wünsche, die Ukrainer:innen äußerten: Eine Beschilderung des christlichen Andachtsraums, um für die Heimat beten zu können, und mehr Suppen auf dem Speiseplan der ZUE-Kantine.
Am vergangenen Samstag waren rund 900 Asylbewerber:innen in andere Landeseinrichtungen verlegt worden, um in Ibbenbüren eine „Puffer“-Einrichtung für die vorübergehende Unterbringung ukrainischer Kriegsflüchtlinge zu schaffen. Mit dieser Unterstützung will das Land den Kommunen etwas mehr Luft bei der Bereitstellung von dauerhaften Unterbringungsmöglichkeiten für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge verschaffen. Auf Beschluss der EU haben die Ukrainer:innen eine andere Rechtsstellung als Asylbewerber. Die Ukrainer:innen sind weder zur Registrierung noch zum Verbleib in einer ZUE verpflichtet, ihr Schutzstatus gilt zunächst für ein Jahr. Bis zum heutigen Nachmittag (15. März 2022) kamen 630 Ukrainer:innen in der ZUE Ibbenbüren an.
Regierungspräsidentin Dorothee Feller dankte den Mitarbeiter:innen der Einrichtung, des Betreuungsverbandes DRK sowie des Reinigungs- und Sicherheitsdienstes für die in kürzester Zeit geleistete Arbeit. Die Bezirksregierungen Münster setzt ihre Anstrengungen zur Schaffung von deutlich mehr Unterbringungsplätzen sowohl für ukrainische Kriegsflüchtlinge als auch für Asylbewerber im Regierungsbezirk weiter fort. In kommunalen Einrichtungen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region sind inzwischen rund 4000 ukrainische Kriegsflüchtlinge untergebracht worden, hinzu kommen knapp 900 in den Puffer-Einrichtungen der Bezirksregierung.
Quelle: Bezirksregierung Münster