Kreis Warendorf (mw). Voraussichtlich im Laufe des Sonntags wird eine Gruppe ukrainischer Flüchtlinge im Kreis Warendorf erwartet. Eine private Initiative hat die Menschen im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet aufgenommen und wird sie nach Deutschland bringen, teilte das Kreishaus am Samstagnachmittag mit.
In einer kurzfristig angesetzten Videokonferenz mit Oeldes Bürgermeisterin Karin Rodeheger, Ahlens Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Ennigerlohs Bürgermeister Berthold Lülf hat Landrat Dr. Olaf Gericke am Samstagmittag entschieden, die Menschen vorübergehend in einer zentralen Notunterkunft in Ahlen unterzubringen.
Da auch am Samstagmittag nicht klar war, wie viele Menschen kommen würden, fiel die Entscheidung auf die vorübergehende zentrale Unterbringung. „Wichtig ist, dass wir die Menschen nun gut unterbringen, verpflegen und medizinisch versorgen können“, erklärte Dr. Olaf Gericke das Vorgehen. Zur Stunde aktivieren Kräfte des Ordnungsamtes, der Feuerwehr und der Hilfsorganisationen die bereits im Laufe der vergangenen Woche vorbereitete Notunterkunft und organisieren die Verpflegung in den kommenden Tagen. In einem nächsten Schritt werden die ukrainischen Flüchtlinge in einem geordneten und koordinierten Verfahren auf Kommunen im Kreis verteilt. Dabei werden die vielen ehrenamtlichen Helfer, die privaten Wohnraum angeboten haben, eingebunden.
Ukraine-Flüchtlinge: Kreis schafft Koordinierungsstelle
Bereits am Freitag informierte der Kreis WAF in einer Pressemitteilung über die Einrichtung einer Koordinierungsstelle, um alle wichtigen Fragen der Bürgerinnen und Bürger zur Unterbringung und Betreuung ukrainischer Flüchtlinge beantworten zu können.
„Jetzt sind aktuelle Informationen und verbindliche Aussagen entscheidend, um die große Hilfsbereitschaft der Menschen im Kreis Warendorf zu bündeln und in die richtige Richtung zu lenken“, schildert Dr. Olaf Gericke die Aufgabe der Kreisverwaltung.
Ab sofort finden Bürgerinnen und Bürger unter https://www.kreis-warendorf.de/aktuelles/sonderseiten/ukraine-hilfe alle wichtigen Informationen zum Thema.
„Wer helfen möchte, findet auf unserer Internetseite alle relevanten Informationen über aktuell geltende Regelungen. Die kommunalen Ansprechpartner, etwa zur Vermittlung privater Unterkünfte, haben wir dort ebenfalls gebündelt“, erläutert Landrat Dr. Olaf Gericke. „Auch alle ankommenden Flüchtlinge halten wir über Unterstützungsmöglichkeiten und aktuell geltende Regelungen auf dem Laufenden – bald auch in ukrainischer Sprache“, so Dr. Gericke weiter.
In den kommenden Tagen werden auf Bundes- und Landesebene alle wichtigen Fragen, etwa zur Sozial- und Krankenversicherung, aber auch zur Verteilung und Unterbringung der Flüchtlinge geklärt. In diesem Zuge werden auch Fragen zur Schulpflicht der Kinder und zur Betreuung in Kindertagesstätten beantwortet.
„Auf der Internetseite wird z. B. erklärt, wie sich Flüchtlinge bei der Ausländerbehörde melden können. Wir gehen dabei möglichst unbürokratisch vor und haben deshalb ab sofort ein Online-Formular zur offiziellen Anmeldung eingestellt. So müssen die Flüchtlinge nicht extra zur Ausländerbehörde fahren“, berichtet Krisenstabsleiterin Petra Schreier. Die Homepage wird laufend aktualisiert. Auch telefonisch stehen die Kollegen unter 02581 / 53 35 35 von 9 bis 17 Uhr (freitags von 9 bis 14 Uhr) zur Verfügung, um Fragen zu beantworten.
Quelle: Kreis Warendorf