Münster (mw/pm). Schulen und Schulträger im Regierungsbezirk Münster haben bereits Anträge für 95 Prozent der Mittel aus dem „DigitalPakt Schule“ gestellt. Das entspricht einer Summe von rund 140 Millionen Euro. Bis 2024 stehen damit noch rund 7 Millionen Euro für die Region zur Verfügung. Die bisherigen DigitalPakt-Mittel wurden im Regierungsbezirk Münster zu mehr als zwei Dritteln (= 104 Millionen Euro) von Schulträgern und Schulen für Anträge zur IT-Grundstruktur wie Netzwerkverkabelung, WLAN oder Präsentationstechnik beantragt, teilte die Bezirksregierung mit.
Noch vor digitalen Endgeräten wie Tablets (rund 11 Millionen Euro) lagen Anträge zu digitalen Arbeitsgeräten wie naturwissenschaftliche Sensoren, digitale Mikroskope, Fabrik 4.0-Schulungsanlagen oder Roboter und Robotik-Baukästen für insgesamt 21 Millionen Euro vor. Regierungspräsidentin Dorothee Feller: „Das ist eine richtig gute Nachricht. Endgeräte sind wichtig, aber mehrheitlich wird hier sehr nachhaltig in eine zukunftsregerichtete Schulentwicklung investiert.“
Die Regierungspräsidentin präsentierte die Zahlen in Münster am Rande einer digitalen Regionalkonferenz mit Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer zur „Digitalstrategie Schule NRW“, an der Schulleitungen aller Schulformen, Vertreter*innen von Schulaufsichtsbehörden, Medienberatungen, Zentren für die schulpraktische Lehrerausbildung sowie Schul-Personalräte teilnahmen.
Ministerin Gebauer zeigte sich erfreut über die Fortschritte: „Unsere digitale Aufholjagd ist in vollem Gange. Gemeinsam mit dem Bund und den Kommunen haben wir viel Geld investiert, um unsere Schule für das Lehren und Lernen in der digitalen Welt auszustatten. Ich bin den Schulträgern sehr dankbar, dass sie das Geld für die Ausstattung der Schulen so konsequent abgerufen haben. Ermöglicht wurde dies nicht zuletzt auch durch die professionelle Unterstützung der Bezirksregierung.“
Aus dem DigitalPakt Schule seien rund 878 Millionen Euro der insgesamt zur Verfügung stehenden 949 Millionen Euro beantragt, was einem Anteil von rund 93 Prozent entspreche, führte Ministerin Gebauer weiter aus. Es sei den gemeinsamen Anstrengungen zu verdanken, dass die digitalen Ausstattungsprogramme von Bund, Ländern und Kommunen fast vollständig ausgeschöpft seien, so Gebauer weiter: „Aus den Programmen zur Ausstattung von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern haben die Schulträger landesweit rund 98,5 Prozent der Mittel abgerufen.“
Im Regierungsbezirk Münster wurden allein über die beiden Soforthilfeprogramme für Schüler*innen und Lehrer*innen rund 80.000 mobile Endgeräte an den Schulen finanziert, mehr als 30.000 Geräte sind für Lehrkräfte vorgesehen. Regierungspräsidentin Dorothee Feller: „Würde man alle Geräte hintereinanderlegen, ergäbe das eine Strecke von 20 Kilometern. Das entspricht ungefähr der Distanz von der Münsteraner Innenstadt bis nach Greven.“
Große Fortschritte beim Anschluss von Schulen ans Glasfasernetz
Große Fortschritte mache der Regierungsbezirk weiter bei den Anschlüssen der Schulen ans Glasfasernetz, so Dorothee Feller: „2019 verfügten erst 47 Prozent der rund 800 Schulen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region über einen Glasfaseranschluss. Aktuell sind es bereits 75 Prozent, und es geht zügig weiter.“ Denn von den übrigen 25 Prozent arbeiteten 22 Prozent ganz aktuell an der Umsetzung, die restlichen drei Prozent hätten die Förderung bereits beantragt oder seien in konkreter Planung. Neben einer zeitgemäßen Ausstattung brauche beste Bildung vor allem zeitgemäße Unterrichtsentwicklung, so Ministerin Gebauer: „Ich bin beeindruckt, mit wie viel Kreativität und Engagement unsere Lehrkräfte die Möglichkeiten der Digitalisierung im Unterricht nutzen, um ihre Schülerinnen und Schüler zu begeistern. Hierbei unterstützt das Land unsere Lehrerinnen und Lehrer mit einer Aus- und Fortbildung, die auf Höhe der Zeit organisiert wird.“
Die Regierungspräsidentin betonte, dass noch beschleunigt durch die Pandemie dabei die Konzeptions- und Beratungsstärke der Schulabteilung der Behörde massiv gefordert gewesen sei. „Und man kann es nicht oft genug sagen: Was Lehrerinnen und Lehrer in dieser Pandemie parallel geleistet haben – den Wandel zum digitalen Unterricht auf der einen, die Herausforderung der Corona-Schutzmaßnahmen auf der anderen Seite – verdient allerhöchste Anerkennung“, so Dorothee Feller.
Zum Hintergrund der Regionalkonferenz:
Nachdem die Landesregierung gemeinsam mit dem Bund und den Kommunen bereits im Sommer 2020 erste umfassende Ausstattungsprogramme für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler auf den Weg gebracht hatte, hat Ministerin Gebauer im September 2021 die Digitalstrategie Schule NRW vorgestellt, mit der das Lehren und Lernen in der digitalen Welt entschieden vorangebracht werden soll. Sie umfasst drei Handlungsfelder:
- Handlungsfeld 1: Die pädagogischen und didaktischen Chancen der Digitalisierung in den Mittelpunkt stellen – Schulen und Unterricht weiterentwickeln
- Handlungsfeld 2: Lehrkräfte unterstützen und qualifizieren
- Handlungsfeld 3: Zugang zu digitalen Medien und digitaler Infrastruktur schaffen und sicherstellen
Insgesamt stehen für die Digitalisierung der Schulen in Nordrhein-Westfalen für den Zeitraum 2020 bis 2025 Mittel in Höhe von rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung, unter anderem um alle rund 200.000 Lehrerinnen und Lehrer sowie mehr als 700.000 Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten auszustatten.