Wadersloh (mw/bb). Am Samstagnachmittag stehen zwei Männer mittleren Alters vor der Bauzaunabsperrung am Schulkamp. Auch sie drückten hier vor Jahrzehnten die Schulbank. Nun ist von der einstigen Schule nicht mehr viel übrig. Dir Abbruchfirma Wimmelbücker hat bereits ganze Arbeit geleistet. Zwei große Bagger stehen auf dem Schulhof in einem Trümmerfeld. Dort, wo bis vor wenigen Wochen noch der Rat der Gemeinde Wadersloh tagte, ist von der Mensa und der Schulaula nichts mehr zu sehen. Nachdem auch die letzten wiederverwertbaren Baumaterialien Ende Januar abtransportiert wurden, begann das letzte Kapitel der Realschule im Herzen Waderslohs mit dem Abriss.
Für viele Generationen von Schülerinnen und Schülern aus Wadersloh und den Nachbarkommunen verschwindet ein prägender Teil der Kindheit und Jugend. Jedes Ende birgt aber auch einen Neuanfang: Schon in einigen Monaten entsteht mit dem Projekt „Rosenhöhe“ ein modernes Wohnquartier. Die Erinnerung an die Schulzeit wird sicher Bestand haben, auch wenn der Anblick der einstigen Realschule künftig fehlen wird. Mit der Sekundarschule ist seit Jahren für Ersatz in Sachen Bildung gesorgt. Und der Name der „Geschwister Scholl“ ist als Straße bereits im Dorfleben verankert. Der Heimatverein Wadersloh brachte unlängst den Antrag vor, einen Gedenkstein auf dem Rosenhöhe-Gelände zu installieren. So sollen sich auch zukünftige Generationen an die Realschule und ihre bewegte Geschichte in Wadersloh erinnern.
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