Münsterland (mw). „In normalen Zeiten könnten wir uns alle auf die Schulter klopfen, wenn man die positive Entwicklung der Tourismuszahlen 2021 gegenüber dem Vorjahr betrachtet“, sagt Michael Kösters, Generalbevollmächtigter und Bereichsleiter Tourismus bei der regionalen Management-Organisation Münsterland e.V. „Allerdings sind die Zeiten nicht normal und wir müssen festhalten, dass unsere gastgewerblichen Betriebe weiter massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden und dringend eine dauerhafte Lockerungsperspektive benötigen.“
Die Tourismuszahlen für das Gesamtjahr 2021 wurden heute von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) veröffentlicht. Demnach gab es im Reisegebiet Münsterland mit 1.046.108 Ankünften ein Plus von 12,8 Prozent gegenüber 2020 und bei 2.664.682 Übernachtungen ein Plus von 10,8 Prozent.
Wichtiger sei laut Kösters jedoch der Vergleich mit dem letzten Jahr vor der Pandemie: „Im Vergleich zu 2019 verzeichnet das Münsterland ein deutliches Minus von 40,5 Prozent bei den Gästeankünften und ein Minus von 33,7 Prozent bei den Übernachtungen. Damit liegen wir zwar über dem NRW-Landesschnitt, aber noch weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt. Immerhin liefen insbesondere die Sommermonate 2021 im Freizeitbereich sehr gut: Im August verzeichneten wir sogar höhere Zahlen als 2019. Allerdings ist der Geschäftstourismus seit Beginn der Pandemie 2020 massiv eingebrochen und wird sich voraussichtlich nur sehr langsam erholen.“
Mit Blick auf die weitere Entwicklung 2022 ist Kösters zwiegespalten. „Im Vergleich zu den beiden Vorjahren haben wir bisher in 2022 keinen Lockdown, auch wenn größere Einschränkungen für Gastgeber und Gäste natürlich da sind. Der Trend zum Deutschland-Tourismus lässt mich in Bezug auf den Freizeittourismus im Münsterland durchaus optimistisch in die Zukunft schauen. Großer Wermutstropfen bleibt aber der Geschäftstourismus.“ Zudem sei mit Blick auf den weiteren Verlauf wichtig, dass die vorgegebenen Rahmenbedingungen möglichst einheitlich, leicht verständlich und vor allem verlässlich und dauerhaft seien. Das sei sowohl auf der Anbieter- wie auch auf der Nachfrageseite wichtig, um Sicherheit und Vertrauen ins Reisen zu erhalten. Nach den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen zeichne sich hier grundsätzlich und stufenweise eine verlässliche positive Prognose ab.
Der Münsterland e.V. mit seinen Partnern in der Region versucht hier federführend das Münsterland als sicheres Urlaubs- und Ausflugsziel ins Gespräch zu bringen. So soll unter anderem die erfolgreiche Kampagne „Dein MünsterLand Moment“, die der Münsterland e.V. im Jahr 2020 gemeinsam mit Münster Marketing und der Initiative Starke Innenstadt Münster gestartet hatte, fortgesetzt werden. Auch laufen noch zahlreiche Aktivitäten im EFRE-Förderprojekt „Schlösser- und Burgenregion Münsterland“. Darüber hinaus hat der Münsterland e.V. in der vergangenen Woche über die REACT-EU-Initiative eine Million Euro für die Digitalisierung von Tourismus-Angeboten erhalten. „Damit werden wir Inhalte wie zum Beispiel frei verfügbare Fotos und Videos erstellen und eine digitale Marketingkampagne für die Reiseregion Münsterland umsetzen“, sagt Kösters.
Quelle: Münsterland e.V.