Wadersloh (mw/bb). Kennen Sie das, wenn Musik die eigene Gefühlswelt berührt und man wie verzaubert ist? Wie wirkt Musik auf unsere Emotionen? Nia Luna Steinhoff befasst sich seit fast einem Jahr im Rahmen einer besonderen Lernleistung mit diesem spannenden Thema. Die 17-jährige Schülerin des Gymnasiums Johanneum wird Ende Februar im Zuge einer besonderen Lernleistung ein Konzert geben. „Soulfood – the power of music“ möchte die Konzertgäste auf eine besondere Musikreise mitnehmen. Für Nia Luna bedeutet das Finale der Umsetzung den Höhepunkt eins spannenden Projekts rund um Jazz und Pop-Musik, bei dem sie viele Herausforderungen meistern musste.
Von Lampenfieber ist an diesem Samstag keine Spur: Professionell spielen und singen die jungen Musikerinnen und Musiker auf der Bühne in der Aula des Gymnasiums. Nia Luna ist fast zufrieden. Sie wirft noch einen schnellen Blick auf die Notenarrangements auf dem iPad und schnappt sich dann ihr Saxophon, um wieder Platz neben den übrigen Bläsern einzunehmen. „Ich kann kaum in Worte fassen, wie viel Spaß mir dieses Projekt macht“, strahlt die junge Frau. Seit fast einem Jahr plant sie das Projekt und stand dabei vor einer schier unglaublichen Fülle an Aufgaben, an denen sie selbst auch gewachsen sein. Denn inmitten der Pandemie ist das Vorbereiten eines eigenen Konzerts alles andere als leicht. Die Wadersloherin hatte sich bewusst gegen einen Solo-Auftritt entschieden und stattdessen eine ganze Band zusammengestellt. Mit Musikerinnen und Musikern aus ihrem Freundeskreis wird sie am 25. Februar das Ergebnis der monatelangen Vorbereitung zu Gehör bringen. Die Zuhörerschaft darf sich auf Musik von zwei Saxophonen, zwei Trompeten, Tenor-Saxophon, Posaune, Schlagzeug, Bass, Gitarre, Klavier und zwei Gesangsstimmen freuen. Nia Luna selbst hat nicht nur die organisatorischen Fäden der gesamten Veranstaltung in ihren Händen, sondern auch gleich drei Instrumente: Klavier, Saxophon und Schlagzeug. Man darf sich also auf ein breit gefächertes Programm freuen.
„Angefangen habe ich letztes Jahr mit der Auswahl der Lieder und dem Arrangieren der Noten“, berichtet Nia Luna von dem Beginn des Schaffensprozesses. Erstmals nutzte sie dazu eine Komponier-Software, in der sie sich zunächst einarbeiten musste. In Eigenverantwortung Noten schreiben, arrangieren, Proben durchführen, Technik und Abläufe planen, ein Plakat gestalten und ein gemeinsam mit einem Dutzend Musikerinnen und Musiker auf der Bühne stehen, moderieren und drei verschiedene Instrumente spielen: Eine gewaltige Herausforderung, die Zeit, Arbeit, Motivation und Kreativität erfordert.
Mit viel Leidenschaft plante die Schülerin das Konzert und befasste sich parallel auch mit der erforderlichen fachlichen Ausarbeitung, bei der sie ergründen möchte, wie Emotionen durch Musik ausgelöst werden. Als Gesamtwerk muss sich dann alles zusammenfügen. „Corona hat vieles erschwert – vor allem die Terminfindung. Wichtig war, dass wir uns nicht entmutigen lassen wollten. Wir haben bei den Proben viel Spaß und wir hoffen, dass wir das durch unsere Musik ausdrücken können“, sagt Nia Luna voller Vorfreude auf die letzten Proben und den Konzerttag am 25. Februar. Zwischen der Abi-Vorbereitung und Führerschein-Unterricht fügt sich die besondere Lernleistung in den zeitlichen engen Tagesablauf ein. Man merkt, dass Musik auch für Nia Luna eine große Leidenschaft darstellt. Daher ist der Konzerttitel „Soulfood“ sehr passend gewählt: Nahrung für die Seele mit der Kraft der Musik.
Aufgrund der Corona-Situation wird das Konzert als geschlossene Veranstaltung durchgeführt. Damit alle Interessenten das Ergebnis mitverfolgen können, wird das Konzert aufgezeichnet und ab dem 1. März 2022 als Online-Stream auf der Webseite des Johanneums abrufbar sein.
Fotos/Text: mw/bb.