Diestedde (mw/bb). In diesen Tagen haben die Mitglieder des Diestedder Heimatvereins ein Schreiben des Vorstands im Postkasten. Die Heimatfreunde des Nikolausdorfes informieren darin über die vergangenen Monaten und das Vereinsleben inmitten der Pandemie. Viele Aktionen konnten leider nicht stattfinden, umso optimistischer wird dafür aber in die Zukunft geblickt. Der 1. Vorsitzende Fritz Streffer ist zuversichtlich, dass das Vereinsleben im kommenden Frühjahr wieder aufblüht. Mein-Wadersloh.de hat mit ihm über die Pläne des Traditionsvereins gesprochen.
Das Backhaus-Areal wirkt in diesen Tagen wie aus einem Märchenfilm entsprungen. Die stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung verdrängt mit Einbruch der Dämmerung das triste Grau. Am 1. Advent hätten die Nikolaustage dem Fachwerk-Ensemble noch mehr Leben eingehaucht: Leuchtende Kinderaugen, der himmlische Besuch von St. Nikolaus, deftige Schmachtlappen aus dem Backhausofen und heißer Punsch hätten die Stimmung erhellt und die Dorfgemeinschaft gestärkt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das beliebte Weihnachtsevent bereits zum 2. Mal abgesagt. Damit reihen sich die Nikolaustage in eine ganze Reihe von Absagen ein, die leider immer wieder auch Aktionen des Heimatvereins betroffen hat. Der Plattdeutsche Krink hat sich bereits in die Winterpause verabschiedet und trifft sich erst im Frühjahr wieder und die Gruppe „DieRadler“ lässt die Zweiräder derzeit in der Garage stehen.
Für Fritz Streffer und seine Vorstandsmitstreiter*innen bedeutet die Corona-Zeit viel Ungewissheit. Schon früh entschied man sich gegen eine Jahreshauptversammlung in Präsenz. „Die Sicherheit unserer Mitglieder steht für uns an erster Stelle. Auch im relativ entspannten Sommer wollten wir es daher nicht riskieren. Mit dem Brief an die Mitglieder wollten wir aber zumindest den Jahres- und Kassenbericht versenden“, sagt Fritz Streffer. Dennoch konnten rückblickend auf das Jahr 2021 zumindest einige Aktionen umgesetzt werden: Die Gruppe „DieAktiv“ war besonders fleißig und war in Kooperation mit der Gemeinde Wadersloh u.a. im Naturpark Hangkamp tätig und besserte zahllose Wanderwege aus. Auch die Friedhofsaktion fand statt. „Da werden im Jahresverlauf wirklich viele Ehrenamts-Stunden geleistet. Wir können wirklich stolz auf diese Truppe sein“, zeigt sich Streffer dankbar und schließt ausdrücklich alle Aktiven in den Untergruppen und im Vorstand in diesen Dank mit ein. | Beitrag über DieAktiv
Ändern wird sich aber auch in Zukunft das ein oder andere: Der Bauerngarten wird in Kürze eingeebnet. Auf dem Gelände wird der Erweiterungsbau des benachbarten Kindergartens entstehen. Das „Forum DiGital“ soll vorerst auch nicht mehr stattfinden. Abschied nehmen heißt es auch von den Bienen im Naturpark Hangkamp: Bereits im Oktober verließ das letzte Bienenvolk dort ihren Stock. Das Bienenhaus wird ab dem Frühjahr umgewidmet und in diesem Zuge umgesetzt. Es soll künftig das Backhaus-Areal komplettieren und voraussichtlich ab Herbst als kleiner Schuppen für Veranstaltungen oder auch als Lager genutzt werden. Auch wenn es von nun an den beliebten Hangkamp-Honig nicht mehr geben wird: Das Häuschen wird auch in Zukunft an diese besondere Zeit erinnern.
Im Frühjahr 2022 soll es wieder eine Generalversammlung in Präsenz geben. Unter anderem stehen dann auch Vorstandsneuwahlen auf der Agenda. Zur Osterzeit ist eine Fahrradrallye für Familien vorgesehen. Auch das Palmstockbasteln und das Osterfeuer auf der Kirchenwiese steht im Jahresprogramm. Geplant sind auch Gemeinschaftsaktionen mit den Heimatvereinen aus Wadersloh und Liesborn. Aus der Vogelstimmenwanderung wird im Mai 2022 das gemeinsame Wandern „Raus in die Natur“. Kurz darauf soll nach langjähriger Pause auch wieder ein Familienausflug ins Freilichtmuseum Detmold angeboten werden. In der 2. Jahreshälfte darf man sich auf eine Staudentauschaktion, das Saftmobil und das Doppelkopfturnier freuen. Ein Höhepunkt in jedem Jahr dürften am 1. Adventswochenende die Nikolaustage des Gewerbevereins rund um das Backhaus darstellen.
„Wir bleiben trotz des Corona-Rückschlags motiviert und blicken optimistisch in das neue Jahr. Wir blicken mit Freude allen Aktionen entgegen, die umgesetzt werden können. Vor allem möchten wir als Heimatverein auch die Neubürgerinnen und Neubürger einladen, Dorf und Leute kennenzulernen. Wir möchten neugierig auf den Wohnort Diestedde machen, denn wir haben hier sehr viel zu bieten. Wir werden Corona in den Griff bekommen und wünschen uns, dass sich das Vereinsleben wieder normalisiert. Und für unseren Vorstand hoffen wir natürlich auf tatkräftige Unterstützung. Alle, die sich mit unserem Dorf und unserer Arbeit verbunden fühlen, sind herzlich eingeladen, sich einzubringen“, wagt Fritz Streffer einen Blick in die Zukunft des Vereins.
Fotos/ Text: mw/bb.