Wadersloh (mw). Die Kolpingsfamilie Wadersloh muss leider auch in diesem Jahr den für den 5. Dezember geplanten Kolpinggedenktag absagen. Trotz dieser erneuten Absage einer Veranstaltung blicken der erste Vorsitzende Stefan Wapelhorst und seine Stellvertreterin Elena Borkenhagen doch einigermaßen zufrieden zurück auf das nun endende Vereinsjahr und geben schon einen Ausblick auf das kommende Jahr 2022.
Warum hat sich die Kolpingsfamilie Wadersloh entschieden, den Kolpinggedenktag erneut abzusagen, obwohl eine Zusammenkunft doch möglich gewesen wäre?
„Wir nutzen den Kolpinggedenktag traditionell dazu, unsere langjährigen Mitglieder für ihre Treue zu Kolping und seinem Werk zu ehren. Zudem findet in dem Rahmen auch die offizielle Aufnahme der neuen Mitglieder statt. Da wir in diesem Jahr erfreulicherweise einige Jubilare haben und zudem noch fast 50 neue Mitglieder allein in 2021 gewinnen konnten, wäre die Gruppe einfach zu groß geworden und wir sind uns unserer Verantwortung für die Gesundheit unserer Mitglieder und aber auch für die Gesellschaft sehr bewusst. Vor diesem Hintergrund gab es aufgrund der aktuellen Pandemielage gar keine andere Möglichkeit, als so zu entscheiden.“, so Stefan Wapelhorst. „Zudem jährte sich in diesen Tagen der Todestag von unserem langjährigen Vorsitzenden Antonius Bouschery, was uns auch noch einmal schmerzlich aufgezeigt hat, dass wir die COVID-19-Erkrankung sehr ernst nehmen müssen.“, ergänzt Elena Borkenhagen.
Ihr seid im August zur neuen Spitze der Kolpingsfamilie gewählt worden. Hat sich dadurch für Euch in der ehrenamtlichen Arbeit etwas geändert?
„Natürlich war der plötzliche und viel zu frühe Tod von Antonius eine einschneidende Erfahrung für uns. Aber es war schnell klar, dass wir es ihm und auch allen anderen Kolpingmitgliedern schuldig sind, uns aktiv einzubringen.“, erläutert Elena Borkenhagen. „Wir sind ja beide schon seit einigen Jahren in verschiedenen Funktionen im Kolping aktiv. Da wussten wir sehr genau, was auf uns zukommt.“, bekräftigt Stefan Wapelhorst lachend. „Und wir haben ein tolles Vorstandsteam um uns herum. Da wird generationsübergreifend zusammengearbeitet und wir können uns auf jeden verlassen. So macht die Teamarbeit Spaß. Wir hatten auch schon vor den Wahlen geplant, die Aufgaben innerhalb des Vorstandes mehr zu verteilen und klare Verantwortlichkeiten festzulegen. Das haben wir nun umgesetzt und es läuft bislang sehr gut.“
Fast 50 neue Mitglieder in einem Jahr. Und dazu noch in einer Zeit mit vielen Einschränkungen und abgesagten Veranstaltungen. Wie kam es zu dieser Entwicklung?
Dazu Stefan Wapelhorst: „Hier müssen wir unseren Gruppenleitern und -leiterinnen der Kinder- und Jugendgruppen ein riesiges Lob aussprechen. Denn diese leisten echt tolle Arbeit und das alles komplett ehrenamtlich. Ich muss sagen, dass wir selbst von dieser wunderbaren Zahl etwas überrascht waren. Nach ca. 30 neuen Mitgliedern in 2020 nun erneut so viele Kinder und Jugendliche zu gewinnen, das macht uns unheimlich froh und stolz. Diese tolle Kinder- und Jugendarbeit ist aber auch wichtig für den Erhalt unsere Kolpingsfamilie. Wir erleben auf Verbandsebene, dass es leider vielen Kolpingsfamilien schwerfällt, neue Mitglieder zu gewinnen und sie somit irgendwann gezwungen sind, die örtliche Kolpingsfamilie aufzulösen. Wir können da mit unserer Struktur in Wadersloh aktuell sehr gut gegensteuern.
Und über die Gruppenstunden und die Ferienfreizeiten mit dem Erleben von Freundschaft und Gemeinschaft können wir später auch Jugendliche und junge Erwachsene von der Idee Adolph Kolpings, sich im sozialen Umfeld zu engagieren und Verantwortung als Gruppenleiter oder im Vorstand zu übernehmen, begeistern. Ein Großteil der aktuell 20 Vorstandsmitglieder ist aktuell oder war früher auch als Gruppenleiter aktiv. Das alles ist kein Selbstläufer, aber derzeit scheint es uns zu gelingen, den Spaß und die Freude an Verantwortung und aber auch die christlichen und sozialen Werte des Kolpingwerkes weiterzugeben.“
Elena, fokussiert ich euch also auf die Kinder- und Jugendarbeit?
„Wenn man sieht, dass knapp die Hälfte unserer über 500 Mitglieder unter 30 Jahre alt und somit offiziell dem Bereich Kolpingjugend zugeordnet ist, dann legen wir selbstverständlich einen Fokus auf die Kinder- und Jugendgruppen. Aber Kolping ist noch so viel mehr! Ebenso sind uns die weiteren Bereiche wie beispielweise die Wandergruppe oder auch die älteren Mitglieder aus dem Bereich 60+ wichtig. Mit Stolz und Freude können wir in diesem Jahr wieder 7 Mitglieder für 25 Jahre Mitgliedschaft, jeweils 3 Mitglieder für 40 und 50 Jahre, zwei Mitglieder für 60 Jahre und sogar mit Albert Brand und Willi Hartmann zwei Mitglieder für 70 Jahre Treue zu uns und dem Kolpingwerk ehren. Das ist schon etwas ganz Besonderes, zumal wenn man bedenkt, dass man früher erst als junger Erwachsener Mitglied werden konnte. Da sind 70 Jahre Vereinszugehörigkeit schon sehr herausragend.
Gerne hätten wir die Jubilare am Kolpinggedenktag entsprechend geehrt und ihre Arbeit und Treue gewürdigt, aber das ist leider nicht möglich. Aber es werden sich in den nächsten Wochen Mitglieder des Vorstands aufmachen, den Jubilaren im kleinen Kreis einen persönlichen Besuch abzustatten und ihnen die Urkunden überreichen.“
Das Vereinsjahr neigt sich dem Ende entgegen. Wie ist euer Fazit zu 2021?
„Selbstverständlich war das nun endende Jahr für alle, auch außerhalb des Vereins, geprägt durch viele Einschränkungen und Absagen von Veranstaltungen. Dennoch möchte ich allen Aktiven ein Riesenlob aussprechen und mich bedanken, dass sie am Ball geblieben sind und, soweit möglich, ein Vereinsleben in Wadersloh ermöglicht haben.
Angefangen mit der Tannenbaumaktion in Kooperation mit der Landjugend, über den Neustart der Gruppenstunden kurz vor den Sommerferien, den beiden Ferienfreizeiten, der Eröffnung zwei neuer Kindergruppen nach den Ferien bis hin zu der Halloweenparty mit über 70 Kindern im Pfarrheim ist insbesondere bei der Kolpingjugend viel bewegt worden, was sich auch in der Anzahl der Neuanmeldungen widerspiegelt.“, so Stefan Wapelhorst. Elena Borkenhaben ergänzt: „Schön ist aber auch, dass die Wandergruppe wieder regelmäßig zu ihren monatlichen Wanderungen starten kann und sich die älteren Mitglieder wieder treffen konnten. Zudem wurde unsere Fahrradrallye über den Sommer wieder sehr gut angenommen.
Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war mit Sicherheit auch der gemeinsame Gottesdienst mit den Freunden der Kolpingsfamilien Liesborn, Diestedde und Benteler zum Weltgebetstag in Liesborn. Hier gilt unserem Präses Martin Voß noch einmal unser herzlicher Dank. Er hat das 30-jährige Jubiläum der Seligsprechung Kolpings zum Anlass genommen und eine tolle Messe vorbereitet. Insgesamt sind wir also in Anbetracht der Umstände sehr zufrieden mit unserem Vereinsjahr.“
Wollt ihr zum Abschluss noch einen Ausblick in die Planungen für 2022 geben?
Dazu Stefan Wapelhorst: „Gerne. Wir haben uns im Vorstand lange Gedanken gemacht, ob wir einen Programmflyer erstellen wollen oder – wie in 2021 – eher abwarten, was überhaupt möglich sein wird. Letztendlich schauen wir optimistisch nach vorn und haben ein vielfältiges Programm zusammengestellt.
Neben den traditionellen Veranstaltungen wie der Tannenbaumaktion, dem gemeinsamen Gang des Stromberger Kreuzweges, der Maiandacht, dem Familientag rund ums Pfarrheim, unserem großen Fest „Dans op de Deel“ und dem Kolpinggedenktag, finden sich zwei besondere Termine in unserem Programm für 2022. Das ist zum einen der Bürgerbrunch am 8. Mai, den wir gemeinsam mit der Lyra organisieren und zum anderen die mittlerweile schon 6. Berufs- und Studieninformationsmesse BIM, die wir am 27. August in der Sekundarschule durchführen. Hier sind die beiden Gemeinden Wadersloh und Langenberg mit im Boot; die Planung und Durchführung wird aber wieder nahezu komplett in den Händen des Kolpings liegen.“
„Aber auch neue bzw. neuere Programmpunkte sind geplant. So das Wadersloh-Quiz von und mit Mario Wachsmann. Mario hat in den letzten Jahren tausende Fragen und kleine Spiele rund um Wadersloh zusammengetragen und nach einigen Runden im Freundeskreis wollen wir das Quiz mal mit der Gemeinde machen. Wir können jetzt schon einen informativen, spannenden und insbesondere auch lustigen Abend versprechen.
Zudem planen wir erneut in Kooperation mit dem TuS ein Kubb-Turnier. In der Kooperation mit anderen Gruppen und Vereinen sehen wir auch einen Fokus unserer zukünftigen Arbeit. Sei es mit den bereits genannten, aber auch im Rahmen der Gruppe Gemeinschaft der Vereine. Die Zusammenarbeit tut allen Gruppen gut, ohne die eigene Identität zu verlieren.“, so Elena Borkenhagen.
Vielen Dank für den umfassenden Rück- und Ausblick.
„Sehr gerne. Und wie es nach offiziellen Veranstaltungen der Kolpingsfamilie heißt: Treu Kolping.“ so Stefan Wapelhorst abschließend mit einem Lachen.“
Quelle: Kolping Wadersloh