Liesborn (mw). Druckfrisch liegt das neue Liesborner Geschichtsheft vor, die 36. Ausgabe dieser Reihe. Nach dem großen Erfolg des Heftes im vergangenen Jahr, wo die Nachkriegszeit bis 1955 behandelt wurde, entschieden die Mitglieder der Geschichtswerkstatt des Heimatvereins Bernd-Peter Kerkemeyer, Wilhelm Plümpe, Martin Rasche, Ekkehard Schulze Waltrup und Rudolf Winkelhorst, die Zeit fortzuschreiben. Als man sich zur vorletzten Sitzung Anfang September traf, stand das Gerüst des neuen Heftes eigentlich fest. Unter dem Titel „1955-1975 Aufschwung in Liesborn“ sollten die erarbeiteten Artikel beschreiben, wie das Leben wieder Fahrt aufnahm. Von Sitzung zu Sitzung hatte sich aber das Themenspektrum derart erweitert, dass der begrenzte Rahmen des Heftumfangs bei Weitem überschritten war. Es galt also die Entscheidung zu treffen, auf welche Artikel verzichtet werden sollte. Der Schriftleiter Bernd-Peter Kerkemeyer schlug daraufhin vor, das Thema auf zwei Hefte zu verteilen. Dieser Vorschlag überzeugte das Team und so wurde beschlossen, einen ersten Teil in diesem Jahr zu veröffentlichen, um im kommenden Jahr den zweiten Teil folgen zu lassen.
Um kein heilloses Durcheinander zu erzeugen, entschied sich die Geschichtswerkstatt Schwerpunkte festzulegen. Im diesjährigen Heft Nr. 36 werden die Zustände und Entwicklungen in der heimischen Landwirtschaft und die Liesborner Kemper Werke von Wilhelm Plümpe beschrieben. Bernd-Peter Kerkemeyer hat sich mit der Hofabgabeklausel, die die Altersvorsorge in der Landwirtschaft regeln sollte, beschäftigt. Zudem hat er das Zeitungsarchiv der Gemeinde Wadersloh durchforstet und eine chronologische Zusammenstellung wichtiger und interessanter Liesborner Ereignisse in diesen zwanzig Jahren erarbeitet. Die Gastautoren Clemens August Grothues und Paul Plümpe berichten aus ihrer Kinder- und Jugendzeit, wozu auch Martin Rasche mit einem Bericht beiträgt. Klaus Luig steuert einen Artikel über das Bad Waldliesborner Kinderheim „St. Franziskushaus“ bei.
Die Zeit des Aufschwungs in Liesborn hatte aber viel mehr zu bieten. Gewerbe, Handel und Dienstleistungen boten eine Fülle weiterer Themen. Zusammen mit kulturellen Ereignissen und kommunalpolitischen Entscheidungen sollen diese Bereiche im nächsten Jahr in einem zweiten Teil das Fahrt aufnehmende Leben in Liesborn dokumentieren.
Beide Hefte verfolgen das Ziel, Liesborner Zeitgeschichte in Erinnerung zu bringen. Die älteren Leser haben die Gelegenheit, die beschriebene Zeit aus eigener Betrachtung nachzuvollziehen oder kontrovers zu beurteilen, je nach Sichtweise. Jüngere werden über einige Umstände und Ereignisse lesen können, die ihnen vielleicht einen genaueren Blick in diese Zeit vermitteln.
Das Heft bietet sich auch als Weihnachtsgeschenk oder kleine Aufmerksamkeit an und ist ab sofort im Schreibwarengeschäft Nienaber in Liesborn für 5 Euro erhältlich.
Text: Bernd-Peter Kerkemeyer