Wadersloh (mw/bb). Mit gutem Beispiel vorangehen und dennoch zurückhaltend im Hintergrund bleiben: Nicht immer ist Nächstenliebe und Menschlichkeit auf den ersten Blick in der Öffentlichkeit zu erkennen. Die Bürgerstiftung Wadersloh macht das besondere soziale Engagement seit 2020 durch eine Preisverleihung sichtbar. Im vergangenen Jahr wurde die Hospizgruppe Wadersloh ausgezeichnet, in diesem Jahr der Verein Hand in Hand und im kommenden Jahr werden alle Pflegekräfte in der Gemeinde Wadersloh mit dem Preis der Bürgerstiftung geehrt. Am Donnerstagabend zeichnete die Stiftung die engagierten Personen im Rahmen einer kleinen Feststunde in der Aula des Johanneums aus.
Der gemeinnützige Verein „Hand in Hand“ erhält den diesjährigen Preis. Damit würdigt die Bürgerstiftung den ehrenamtlichen Einsatz der Gruppe für die Unterhaltung älterer Mitbürger:innen. Einmal pro Woche kümmern sich die 26 Mitglieder des Vereins um ältere Menschen, indem sie mit ihnen Gesellschaftsspiele spielen, Ausflüge machen oder einfach nur ein offenes Ohr haben. Nach den Corona-Beschränkungen nimmt die Gruppe langsam wieder ihre Arbeit auf und leistet dabei Bemerkenswertes. „Sie sorgen dafür, dass ältere Mitmenschen sich nicht alleine fühlen und etwas Abwechslung in ihrem Alltag bekommen. Das verdient unsere Anerkennung“, so Bürgermeister Christian Thegelkamp (zugleich Vorsitzender des Stiftungsrats). Vor Ort waren Brigitte Kettrup, Maria Bouschery, Martina Drews, Walgund Duffe und Josef Schlottbohm. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro dotiert.
Bereits im vergangenen Jahr wurde die Hospizgruppe Wadersloh mit dem Preis der Bürgerstiftung ausgezeichnet. Da in 2020 keine Preisverleihung in größerem Rahmen stattfinden konnte, war die Gruppe bei der 2. Auflage in 2021 vor Ort. Unter der Devise „Leben bis zum Schluss“ begleiten die ehrenamtlichen Mitglieder sterbende Menschen zu Hause. Durch regelmäßige Sprechzeiten und Veranstaltungen macht die Gruppe den Hospizgedanken in der Gemeinde stärker bekannt. Zur Ehrung wurden stellvertretend für die Gruppe Petra Weppel und Ida Miedzianowski zur Bühne gebeten. Der Preis war ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert.
Aller guten Dinge sind drei: Auch die Preisträger:innen für das kommende Jahr benannten die Bürgerstiftung am Donnerstagabend schon. Aufgrund eines benötigten Vorlaufes entschied sich der Stiftungsrat dazu, schon jetzt die Träger des Preises bekannt zugeben: Die Pflegekräfte und das Personal in den Arztpraxen. Stellvertretend für die Senioren- und Pflegeeinrichtungen waren Mechthild Teigeler (Curanum Liesborn), Antje Rostalski (Haus Maria Regina Diestedde), Martina Hollenhorst (Haus Stritzl, Liesborn), Astrid Thiele-Jerome (St. Josef, Wadersloh) sowie Silvia Keggenhoff (St. Josef-Haus Liesborn) stellvertretend für das Pflegepersonal zugegen. Die Bürgerstiftung begründete die Preisvergabe mit dem Einsatz der Pflegekräfte in der Coronazeit. Bis zur Belastungsgrenze hatten sich die dort Tätigen für die Menschen eingesetzt. Der Preis ist eine Würdigung für alle Beschäftigten in der Pflege. Silvia Keggenhoff berichtete, wie kräftezehrend die Arbeit in der Pandemie ist. Überall fehle es weiterhin an Fachkräften. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten sich bis zur Erschöpfung für ihre Mitmenschen eingesetzt. Als Dankeschön wird die Stiftung im Frühjahr 2022 zwei Konzertveranstaltungen mit der Gruppe Sechs-Zylinder für die Preisträger ausrichten.
Die Bürgerstiftung bewies ein gutes Gespür für die Preisträger in 2020, 2021 und 2022. Nicht immer ist Ehrenamt sichtbar. Der Großteil der Ausgezeichneten agiert im Hintergrund. Für das besondere Engagement, welches das soziale Leben in den Wadersloher Ortsteilen bereichert, sind Lob und Anerkennung daher mehr als gerechtfertigt. Die festliche Feierstunde wurde von der Schülerband des Gymnasiums Johanneum musikalisch begleitet (s. Foto rechts). Die Moderation übernahm Martin Neitemeier.
Fotos/Text: mw/bb.