Diestedde (mw). Die Zusammenarbeit zwischen den drei Heimatvereinen in der Gemeinde Wadersloh wird seit vielen Jahren traditionell großgeschrieben. Ausdruck verleihen die Heimatvereine diesem Anspruch unter anderem durch gemeinsame Aktionen. Der Ortsteilübergreifende Schnatgang gehört seit vielen Jahren dazu. In diesem Jahr wurde kürzlich die Bauerschaft Altendiestedde erkundet.
Auf Einladung des Diestedder Heimatvereins trafen sich die Teilnehmer in der Bauerschaft Altendiestedde an der Nahtstelle zwischen dem renaturierten Oberlauf und dem nach wie vor noch begradigten Teil des Liesebaches, der hier allerdings noch als Mühlenbach bezeichnet wird.
Fritz Streffer vom Heimatverein Diestedde gab zunächst einige grundlegende Informationen des Liesebaches, vor allem zu dem 1995/1996 renaturierten Abschnitt. Insbesondere die üppige Vegetation machte den Teilnehmern den Erfolg der Renaturierung deutlich, da hier der unmittelbare Vergleich zu den nur spärlich bewachsenen Ufern des noch begradigten Abschnitts gut zu erkennen war
Aus erster Hand konnten auch Werner Eckey und Beate Sudkamp, beide selbst in Altendiestedde aufgewachsen, von den Zeiten berichten, als große Überschwemmungen die Felder überfluteten, bevor in den 1930er und 1960er Jahren der Bachlauf begradigt wurde. Allerdings standen dabei ökologische Gesichtspunkte zu jener Zeit nicht im Vordergrund. Zug um Zug ist deshalb nun die weitere Renaturierung vorgesehen, um einerseits die Fließgeschwindigkeit des Baches zu reduzieren, ab auch um wieder neuen Lebensraum für die heimische Flora und Fauna zu schaffen.
Der Schnatgang führte dann weiter entlang des Diestedder Berges zur Fischtreppe nahe Schloss Crassenstein. Hier erläuterte Werner Eckey den Aufbau und die Funktion der Anlage, die angelegt wurde, um den Gewässerlauf im Bereich des Wehrs zu umgehen und wieder eine Durchgängigkeit des Bachlaufes für den Fischbestand herzustellen. Weitere Informationen gab es auch zu dem nahe der Femeeiche gelegenen Düker, mit dessen Hilfe die Gräfte des Schlosses mit Wasser versorgt wird, denn ein ausreichend hoher Wasserstand in der Gräfte ist von besonderer Bedeutung für die Erhaltung der Eichpfähle, auf denen das Schloss Crassenstein gebaut ist.
Im Anschluss daran ging es weiter zum Schloss, wo Werner Eckey einen kurzen Abriss zur Geschichte des Schlosses und seiner Besitzer gab, bevor die Heimatfreunde Gelegenheit bekamen, auch im Inneren einige Räume zu besichtigen, zu denen Werner Eckey auch weitere Erläuterungen gab.
Zum Abschluss konnten sich alle Teilnehmer schließlich am Backhaus mit Brot und Brötchen und Fleischkäse aus dem Backhausofen stärken konnten. Am Ende freuten sich Veranstalter und Gäste über eine informative und abwechslungsreiche Wanderung und einen gemütlichen Abend bei bestem Spätsommer-Wetter.
Quelle: Heimatverein Diestedde