Kreis Warendorf / Ennigerloh (mw). Am heutigen Donnerstag wurde im Impfzentrum Ennigerloh die letzte Spritze gesetzt. Man habe in den letzten Monaten eine historische Aufgabe gemeistert, teilt die Kreisverwaltung mit. Bis zu 1.000 Menschen pro Tag wurden in Ennigerloh gegen das Coronavirus geimpft, ab dem 1. Oktober ist Schluss damit: Nach ca. 76.000 Impfungen schließt das Impfzentrum des Kreises seine Pforten.
„Seit dem 8. Februar haben wir hier und im Impfmobil insgesamt 75.983 Menschen vollständig geimpft. Dazu kommen die zahlreichen mobilen Impfungen in den Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe im Kreis, die am 27. Dezember 2020 in den vollstationären Pflegeeinrichtungen gestartet sind“, zieht Landrat Dr. Olaf Gericke eine positive Bilanz.
Rund die Hälfte aller Impfungen im Kreis Warendorf konnten über das Impfzentrum und seine mobilen Angebote vorgenommen werden. „Das zeigt deutlich, welch zentraler Baustein das Impfzentrum bei der Pandemiebekämpfung war. Hierfür bedanke ich mich herzlich bei allen, die durch ihren Einsatz dazu beigetragen haben, dass diese historische Aufgabe gemeistert werden konnte!“ Die Impfquote der vollständig Geimpften im Kreis liegt bei rund 66 Prozent, Impfungen von Betriebs- und Privatärzten nicht eingerechnet.
Nach einem organisatorischen Kraftakt hatte der Kreis Warendorf gemeinsam mit der KVWL zunächst ein modulares Impfzentrum auf dem Gelände der Abfallwirtschaftsgesellschaft in Ennigerloh errichtet, das seit Mitte Dezember startklar war. „Zu Beginn der Impfkampagne war unsere größte Sorge die Impfstoffknappheit“, erinnert sich Gesundheitsdezernentin Brigitte Klausmeier.
Aufgrund der anfangs noch strengen Priorisierung konzentrierten sich die Impfungen zunächst auf Menschen in Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe. Ab Anfang Februar nahm auch das Impfzentrum seinen Betrieb auf, dort konnten nach und nach weitere Personengruppen immunisiert werden. Seit dem 7. Juni haben alle Menschen ohne Priorisierung Zugang zu einer Impfung. „In Spitzenzeiten haben wir bis zu 1.200 Menschen pro Tag gegen das Coronavirus geimpft“, resümiert Impfzentrumsleiterin Barbara Weil. Dr. Rudolf Ernst, ärztlicher Leiter des Impfzentrums, ergänzt: „Hochmotivierte und engagierte Menschen, die sich mit ihren Fähigkeiten in den verschiedenen Bereichen des Impfzentrums eingebracht haben, werden allen in Erinnerung bleiben. Aus einem Pool von ca. 500 Mitarbeitern der KVWL allein für das Impfzentrum in Ennigerloh haben sich Menschen, die sich zuvor nicht kannten, täglich zu einer professionell arbeitenden Mannschaft gefunden.“
Mit mobilen Impfangeboten wurden auch Menschen angesprochen, die – aus welchen Gründen auch immer – bisher nicht ins Impfzentrum oder zu ihren Hausärzten kommen konnten. In guter Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden rollte das Impfmobil durch den Kreis und hielt an 63 Stationen in Fußgängerzonen, auf Supermarktparkplätzen, vor Behörden oder einer Moschee. Mehr als 5.000 Impfungen wurden so verabreicht. Nach der Schließung des Impfzentrums sollen die Impfungen überwiegend von den niedergelassenen Ärzten übernommen werden. Sog. Koordinierende Covid-Impfeinheiten bei den Kreisen und kreisfreien Städten sollen die Ärzte dabei unterstützen. Zudem soll es weiterhin bedarfsorientierte mobile Impfangebote für schwer erreichbare Personengruppen geben.
Neue Corona-Schutzverordnung: Änderungen bei der Masken- und Testpflicht sowie den Zugangsbeschränkungen
Das Land Nordrhein-Westfalen hat eine neue Corona-Schutzverordnung erlassen, die vom 1. bis zum 29. Oktober 2021 gilt. Die neue Verordnung sieht Lockerungen bezüglich der Maskenpflicht im Freien und bei Veranstaltungen mit getesteten Teilnehmern vor. Außerdem enthält sie Änderungen bei der Testpflicht von Schülerinnen und Schülern sowie Reiserückkehrern. Des Weiteren gelten neue Zugangsbeschränkungen bei Großveranstaltungen und Hochschulen.
Maskenpflicht:
In Bereichen unter freiem Himmel, in denen ein Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann (z.B. in Warteschlangen, an Verkaufsständen o.ä.), besteht jetzt nur noch eine Empfehlung zum Tragen einer Maske.
Testpflicht:
Schülerinnen und Schüler gelten nur während der Schulzeit – nicht während der Ferien vom 11. bis 24. Oktober – als getestete Personen. In den Ferien müssen auch sie einen negativen Testnachweis vorlegen. Für Besuche in Clubs, Diskotheken sowie privaten Veranstaltungen reicht künftig ein höchstens sechs Stunden altes negatives Schnelltestergebnis aus. Ein PCR-Test ist nicht mehr zwingend erforderlich.
Zugangsbeschränkungen:
Bei Großveranstaltungen mit mehr als 5.000 Zuschauern auf Steh- oder Sitzplätzen darf die zusätzliche Auslastung bei höchstens 50 Prozent der über 5.000 Personen hinausgehenden regulären Höchstkapazität liegen. Bei Großveranstaltungen unter freiem Himmel dürfen alle Sitzplätze vollständig belegt werden, wenn der Veranstalter sicherstellt, dass außerhalb der Sitz- und Stehplätze die Verpflichtung zum Tragen einer medizinischen Maske besteht.
Hochschulen müssen ein Zugangskonzept erstellen, das mit zumindest stichprobenartigen Überprüfungen eine möglichst umfassende Kontrolle sicherstellt. Das Konzept ist der örtlichen Ordnungsbehörde auf Verlangen vorzulegen. Personen, die die erforderlichen Nachweise nicht vorzeigen, sind von der Teilnahme an der Veranstaltung auszuschließen.
Aktuelle Situation: 29 Neuinfektionen und 22 Gesundmeldungen – Inzidenz steigt auf 56,2
Am Donnerstag (30. September) meldete das Gesundheitsamt 29 Neuinfektionen und 22 Gesundmeldungen. Insgesamt sind derzeit 261 (Vortag: 254) Menschen im Kreis Warendorf mit dem Coronavirus infiziert. Die Gesamtzahl der Infektionen seit März des vergangenen Jahres liegt bei 13.257 (Vortag: 13.228). Davon gelten 12.739 (Vortag: 12.717) als wieder gesundet. 257 Menschen sind bisher in Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. In den Krankenhäusern im Kreisgebiet werden derzeit fünf mit dem Coronavirus infizierte Patienten stationär behandelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Kreis, also die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner positiv auf das Coronavirus getesteten Personen, liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) und Landeszentrum Gesundheit (LZG.NRW) bei 56,2 (Vortag: 52,3).
Die aktuellen Fallzahlen in den Städten und Gemeinden:
• Ahlen: 77 aktive Fälle (+7), 3.771 Gesundete (+4), 89 Verstorbene, insgesamt 3.937 gemeldete Infektionsfälle seit März 2020 (+11) • Beckum: 66 aktive Fälle (+1), 1.607 Gesundete (+5), 31 Verstorbene, insgesamt 1.704 Infektionen (+6) • Beelen: 7 aktive Fälle (+1), 279 Gesundete, 1 Verstorbener, insgesamt 287 Infektionen (+1) • Drensteinfurt: 8 aktive Fälle, 380 Gesundete, 5 Verstorbene, insgesamt 393 Infektionen • Ennigerloh: 15 aktive Fälle, 844 Gesundete (+1), 14 Verstorbene, insgesamt 873 Infektionen (+1) • Everswinkel: 6 aktive Fälle, 265 Gesundete, 1 Verstorbener, insgesamt 272 Infektionen • Oelde: 23 aktive Fälle (+4), 1.681 Gesundete, 25 Verstorbene, insgesamt 1.729 Infektionen (+4) • Ostbevern: 1 aktiver Fall, 401 Gesundete, 4 Verstorbene, insgesamt 406 Infektionen • Sassenberg: 9 aktive Fälle (+1), 510 Gesundete, 8 Verstorbene, insgesamt 527 Infektionen (+1) • Sendenhorst: 9 aktive Fälle (+1), 412 Gesundete, 11 Verstorbene, insgesamt 432 Infektionen (+1) • Telgte: 10 aktive Fälle, 708 Gesundete, 21 Verstorbene, insgesamt 739 Infektionen • Wadersloh: 7 aktive Fälle (-1), 567 Gesundete (+2), 28 Verstorbene, insgesamt 602 Infektionen (+1) • Warendorf: 23 aktive Fälle (-7), 1.314 Gesundete (+10), 19 Verstorbene, insgesamt 1.356 Infektionen (+3).
Quelle: Kreis WAF