Liesborn (mw/bb). Die Zeit ist wie im Fluge vergangen und seit heute ist das 7. Bildhauersymposium fast schon wieder Geschichte. Die Wege nach Liesborn werden weiter beschritten: Mit den vier nun fertiggestellten Kunstwerken endet die Veranstaltung, aber sie wird Spuren hinterlassen. Die Jury wird eine Kaufempfehlung für zwei der Werke aussprechen und der Fachausschuss der Gemeinde Wadersloh wird im Herbst beraten, welche Werke für den Kulturpfad angeschafft werden. Ein echter Gewinner steht schon jetzt fest: Die Kultur! Die Künstler berichteten einhellig über die Wohlfühlatmosphäre im Schatten der Abtei. Auch die Gemeinde Wadersloh und die Besucher:innen ziehen ein positives Fazit.
Da liegen sie nun, die übergrößen XXL-Konfekte von Ilona Lehner und machen neugierig und zugleich hungrig nach dem Kulturort Liesborn. Das Museum Abtei Liesborn und die Gemeinde Wadersloh zeigten sich als gute Gastgeber. Nach langer Corona-Kulturpause bedurfte es wohl genau diese besondere Symbiose des kulturell-handwerklichen Schaffensprozesses und interessierten Besuchern aus allen Altersklassen. Aus Holz, Stahl und Farbe wurden nach und nach eindrucksvolle Kunstwerke, die mit ihren Intentionen die Wege nach Liesborn aufzeigten und den Kulturort weiter aufwerteten.
Bürgermeister Christian Thegelkamp stand ein breites Lächeln ins Gesicht geschrieben beim Anblick der vier Werke, die Georg Janthur, Ilona Lehner, Catharina und Dieter Wagner sowie Michael Rofka in nur einer Woche fertigstellten. Die abschließende Präsentation am heutigen Sonntag wurde von allen Beteiligten mit großer Spannung erwartet. Als vollen Erfolg verbuchte die Gemeinde auch das Gemeinschaftsprojekt „Mini-Bildhauersymposium“, welches in Kooperation mit der VHS Beckum-Wadersloh durchgeführt wurde und Kinder und Jugendliche in mehreren Workshops an das Thema Bildhauerei und Kunst auseinandersetzen ließ.
Die „Zeitschranke“ des Künstler-Ehepaars Catharina und Dieter Wagner macht wohl besonders deutlich, dass die Kunst vielseitig interpretiert werden kann und sie sich auch in einem Wandel befinden darf. Zeit nahmen sich alle Künstler, um mit den interessierten Gästen im Laufe der Woche ins Gespräch zu kommen. Bei der Abschlusspräsentation ergriff Dr. Helmut Knirim (ehem. Leiter des LWL-Museumsamts und ehemaliges Jury-Mitglied) das Wort und stellte den Wert der bildenden Kunst in der Postmoderne heraus. Dabei forderte er, Veranstaltungen wie das Bildhauersymposium zu pflegen und zu bewahren: „Sie haben hier in Liesborn ein Kleinod.“
Die Begegnungen zwischen Künstlern und Besuchern wird nachhaltig in Erinnerung bleiben. Vor allem, weil das Bildhauersymposium eine Veranstaltung, die mit allen Sinnen erlebt werden konnte. Der Geruch von Eichenholz, die Geräusche bei der Arbeit. Der Austausch untereinander. Mit seinem Gesamtkonzept hat das Symposium eine weitere kulturelle Brücke zwischen den Akteuren gebaut.
„Kunst ist immer auch Kommunikation“, stellte Museumsleiter und somit Gastgeber Dr. Sebastian Steinbach in seiner abschließenden Rede fest. Neben den angeregten Gesprächen vor Ort, habe das Bildhauersymposium eine besondere Begeisterung für Kunst gesorgt, die auch im „digitalen“ Raum Einzug gefunden habe. Mit einem Dank an alle Beteiligten schlossen die Verantwortlichen den offiziellen Teil. Musikalisch wurde die Präsentation von den drei Musiker:innen Debora Buschmann (Klarinette), Joachim Graf (Fagott) und Hannah Mörchen (Oboe) gestaltet.
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Die vier Kunstwerke können in den nächsten Monaten am Museum betrachtet werden. Im Herbst wird entschieden, welche Beiträge angekauft werden und künftig den Kulturpfad zwischen Wadersloh und Liesborn bereichern.
Fotos/Text: mw/bb.