Liesborn (mw/bb). Bei einem Baustellenrundgang am Donnerstag berichteten die Verantwortlichen, dass der Umbau im Zuge der Neukonzeption des Museums Abtei Liesborn aufgrund höherer Kosten für das Konstruktionsmaterial und unvorhergesehene notwendiger Änderungen sich nicht nur verzögert, sondern auch das Budget nicht ausreicht. Rund 320.000 Euro mehr als geplant wird der Umbau kosten.
Anfang Juli 2019 hatte der Kreistag den Beschluss gefasst, dass der 1. Bauabschnitt in Liesborn mit einem Budget von 1,95 Mio. Euro umgesetzt wird. Der Eigenanteil des Kreises wurde mit 500.000 Euro ausgewiesen. Bei der Haushaltsaufstellung 2021 wurden die Anforderungen des Brandschutzes, der Statik und der Denkmalpflege mit einer aktualisierten Kostenberechnung hinterlegt und es zeigte sich, dass das Budget nicht ausreicht. Die Mehrkosten von 320.000 Euro wurden im Haushalt 2021 eingestellt und das Gesamtbudget auf 2,27 Mio. Euro festgesetzt (Eigenanteil des Kreises: 820.000 Euro).
Seitdem sind nun weitere Mehrkosten angefallen, heißt es aus dem Kreishaus. Grundlage sind die aktualisierten Kalkulationen des Planungsbüros DBCO (Münster). Ca. 150.000 Euro Mehrkosten entstehen durch zusätzliche Kosten bei den Stahlwänden. Der Materialpreis hatte sich im Verlauf der Corona-Krise sehr dynamisch entwickelt. Eine Alternative für die Präsentation des Evangeliars konnte aus gestalterischer Betrachtung nicht überzeugen. Weitere Kosten entstehen durch zusätzliche Brandschutzmaßnahmen, die Mehrkosten in Höhe von 17.000 Euro für eine neue Entrauchungsanlage, eine Fluchtreppe und Überarbeitung des bestehenden Treppenhauses verursachen. 65.000 Euro fallen zusätzlich für die Ausstellungsausstattung an, 5.500 Euro für die Klimatisierung einer Stele im Ausstellungsraum des Evangeliars und weitere 80.000 Euro für das Bauhauptgewerk. Die Baumaterialpreise sind durch die Corona-Pandemie um rund 80.000 Euro teurer als geplant, weitere 17.000 Euro Mehrkosten entstehen für die Tischlerarbeiten. Einsparungen gibt es hingegen bei der Haustechnik (17.000 Euro).
Weitere Mehrkosten noch nicht absehbar: Kreisausschuss berät am 13. August
Noch offen sind Ausschreibungen in Höhe von rund 350.00 Euro für Malerarbeiten und die technische Gestaltung. Inwieweit es durch die derzeitige Marktlage zu einer terminliche Verzögerung der Bauarbeiten kommt, ist aufgrund der schwierigen Neubewertung nach Aussage des Kreises noch nicht abschätzbar. Um das Risiko abzudecken, möchte der Kreis 450.000 Euro bereitstellen, um die Finanzierung sicherzustellen. Im Haushalt 2021 wurden für die Jahre 2021 und 2022 bereits je 500.000 Euro für eventuelle Kostensteigerungen vorgesehen. 450.000 Euro müssten also als überplanmäßige Auszahlung erfolgen. Der Kreistag muss dieser Auszahlung jedoch noch zustimmen. Aufgrund der bereits laufenden Baumaßnahme und vertraglicher Bindungen soll daher am 13. August eine Eilentscheidung des Kreisausschusses erfolgen.
Text: mw/bb. / Archivfoto: mw/bb.