Wadersloh (mw). Die Wiederwahl des zweiten Vorsitzenden Franz-Josef Niehüser, die Hoffnung auf eine baldige Wiederaufnahme der Chorproben in gewohnter Weise sowie die Freude über das gute Abschneiden bei der Aktion Stadtradeln – diese Themen haben unter anderem im Mittelpunkt der Generalversammlung des Männergesangvereins „Lyra“ Wadersloh gestanden. Das Treffen, bei dem auch an die verstorbenen aktiven Sänger Theo Hölscher, Norbert Borghoff und Hermann Neitemeier erinnert wurde, fand coronabedingt fünf Monate später als gewohnt im Vereinslokal Berlinghoff statt. Dort ist die „Lyra“ inzwischen seit 50 Jahren zu Hause.
„Die Corona-Pandemie hat unserem Chor im vorigen Jahr und auch noch aktuell in mehrfacher Hinsicht in eine missliche Lage gebracht“, blickte Vorsitzender Martin Neitemeier auf das Geschäftsjahr 2020 zurück. Im März habe man das letzte Konzert von und mit Dirigent Johannes Tusch kurzfristig absagen müssen und entgegen aller anfänglichen Zuversicht auch nicht wenige Wochen später nachholen können. „Es ist sehr bedauerlich, dass wir unserem früheren musikalischen Leiter nach 13 Jahren noch nicht den gebührenden Abschied bereiten und dass wir zudem die Probenarbeit mit unserem neuen Dirigenten Witold Baczkowski noch nicht vernünftig aufnehmen konnten“, so der Vorsitzende. Er und die Sänger hoffen, dass sich die Situation bald ändert. Immerhin ruht der Probenbetrieb seit Oktober 2020 und manche Termine sind ins Wasser gefallen. Im August nun soll es weitergehen. Ob und ab wann aber alle Sänger gleichzeitig in gewohnter Vor-Corona-Weise wieder üben dürfen, ist weiter offen. Neitemeier appellierte an alle aktiven „Lyra“-Mitglieder, zur Stange zu halten und auch Übungsabende mit Abstand in Kauf zu nehmen.
Der Vorsitzende rief zudem in Erinnerung, dass die Vereinsführung in der Zwangspause den Kontakt zu den Mitgliedern durch vielfältige Aktivitäten nicht habe abreißen lassen. Als Beispiele nannte Neitemeier leckere Oster- und Weihnachtsgrüße, den digitalen Adventskalender, Online-Meetings, Essens-Aktionen zusammen mit den Vereinswirten sowie regelmäßige Infoschreiben.
„Es geht nichts über das gemeinsame Singen und das kommunikative Miteinander. Beides fehlt uns doch sehr.“ Martin Neitemeier
Ein wenig Alltag kehrte in der Generalversammlung schon wieder zurück. So wurde der zweite Vorsitzende Franz-Josef Niehüser nach dem Ende seiner ersten Amtszeit für weitere vier Jahre einmütig wiedergewählt und mit Applaus für seine Arbeit bedacht. Zuvor hatte Kassierer Dieter Schulze Brexel die Finanzlage des Vereins erörtert. Weil die zu keinen Beanstandungen Anlass gab, wurden er und der gesamte Vorstand von der Versammlung einstimmig entlastet. In den kommenden zwei Jahren fungieren Alfred Molitor für den zweiten Tenor und Andreas Gausling für den ersten Bass als Beisitzer im Vorstand.
Zwar haben die Sänger in der Generalversammlung verschiedene Termine und Veranstaltungen für die kommenden Monate ins Auge gefasst – alle stehen jedoch unter dem Corona-Vorbehalt, auch der noch nachzuholende Tusch-Abschied. Auftakt des wieder aktivierten Vereinslebens soll am 27. Juli die traditionelle Radtour der Sänger in der Sommerpause sein.
Dass die „Lyra“-Mitglieder nicht nur sing-, sondern auch sattelfest sind, haben sie bei der erstmals auch in Wadersloh angebotenen Kampagne Stadtradeln bewiesen. Zwölf Teams mit 16 Sängern und einigen Partnerinnen haben es in den drei Wochen auf zusammen 6916 Kilometer gebracht – Platz drei auf Gemeindeebene. „Eine starke Leistung“, lobte der Vorsitzende. Besonders hob er die drei eifrigsten Radler hervor: Helmut Krumkamp (888 Kilometer), Robert Voß (666) und Heinz Bücker (626 Kilometer).
Quelle: MGV Lyra, Bild: MGV