Wadersloh/Diestedde (mw/bb). Irgendwann im Frühjahr 2020. Als der Alltag noch so etwas wie normal war. Schule, Freizeit – Die Vorfreude auf die Wochenenden. Treffen mit Freunden nach der bestandenen Klausur. Nachmittags in Cafés sitzen, quatschen. Abends ins Kino. Bis zum Sonnenuntergang mit Freunden chillen und das Leben genießen. Dann kam Corona. 14 Monate sind seitdem vergangen und vor allem die Jugend musste immer wieder zurückstecken. Bis heute haben die jungen Menschen kaum eine Perspektive. In den Sommerferien sollen zumindest die älteren Schülerinnen und Schüler ein Impfangebot bekommen. Dann wäre die vollständige Immunität erst im Oktober erreicht und den jungen Menschen wird ein zweiter Sommer genommen. An den regulären Schulunterricht und einen normalen Alltag kann sich schon jetzt kaum noch jemand erinnern. „Man hat uns einfach vergessen“, sagen die vier Schülerinnen Hannah K. (15), Clara, Hannah W. (17) und Kira (16). Wir haben mit ihnen gesprochen und versuchen zu verstehen, wie sich die jungen Menschen in dieser Zeit fühlen.
Wenn die eigenen vier Wände zum Arbeitszimmer werden
Die beiden Schwestern Hannah K. und Clara nutzen einen der wenigen regenfreien Abende im Mai für eine schnelle Runde Tennis vor der Haustür. Am Dorfrand von Diestedde sind die beiden Jugendlichen umgeben von Natur. Auf einer Wiese in der Nähe spielen Schafe und Ziegen und tollen unbeschwert umher. Sie lassen sich auch von den Tennisgeräuschen der beiden jungen Frauen nicht stören. Die Zeit an der frischen Luft gehört zu den wenigen Freizeitmöglichkeiten, die Hannah und Clara neben der Schule haben. Schule – das sind seit März 2020 vor allem die eigenen vier Wände. W…