Kreis WAF (mw). Das Impfzentrum des Kreises Warendorf weist darauf hin, dass derzeit keine Impftermine über die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) unter 116117 buchbar sind. Dies gilt auch für Buchungen über die Homepage des Kreises Warendorf. Bis Anfang Juni ist das Impfzentrum in Ennigerloh komplett ausgebucht, teilt man in einer Presseerklärung mit. Nach der Ankündigung, dass die Impfpriorisierung voraussichtlich Anfang Juni aufgehoben werden soll, dürfte es interessant werden, wie der Kreis die unzähligen Terminanfragen bewältigen möchte. Derweil hat Landrat Gericke dem Impfzentrum am vergangenen Woche anlässlich der 50.000 Erstimpfung vor Ort einen Besuch abgestattet.
Sehr hohe Termin-Nachfrage in Ennigerloh
Die Nachfrage nach Terminen durch die berechtigten Personen- und Berufsgruppen der Priorität III war sehr hoch: Seit der Freigabe am 6. Mai wurden bis Anfang Juni über 10.000 Erstimpfungstermine im Impfzentrum gebucht. Durch die begrenzten Impfstoffmengen können jedoch derzeit keine weiteren Termine für diesen Zeitraum eingestellt werden. Sobald das Gesundheitsministerium weitere Impfstoffkontingente für Erstimpfungen zur Verfügung stellt, werden zusätzliche Termine für den Monat Juni freigeschaltet. Parallel hierzu nehmen die Impfungen bei den niedergelassenen Ärzten weiter an Fahrt auf. Diesen soll im Juni mehr Impfstoff vom Ministerium zur Verfügung gestellt werden, heißt es aus Warendorf. Unsere Kurzanfrage an einige niedergelassene Hausärzte weist darauf hin, dass die Impfstoffmengen weiterhin sehr knapp sind.
Seit dem Start des Impfenzentrums Ennigerloh am 8. Februar 2021 wurden (Stand: 14. Mai) 50.000 Erst- und bisher nur rund 16.000 Zweitimpfungen vorgenommen. Insgesamt sind im Kreis Warendorf zusammen mit den Hausärzten, den mobilen Teams und den Krankenhäusern damit ca. 110.000 Erst- und 30.000 Zweitimpfungen erfolgt. Bis zu 1.100 Impfungen täglich können im Impfzentrum vorgenommen werden, sofern ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht.
Beckumerin bekommt 50.000. Erstimpfung verabreicht
Die Beckumerin Monika Rüschoff erhielt am Wochenende ihren ersten Piks und ist nach Berechnungen die 50.000ste Person, die eine Corona-Schutzimpfung im Kreisgebiet Warendorf erhielt. „Ich freue mich, dass es endlich geklappt hat.“ Überrascht wurde die Kassiererin eines Lebensmittelmarktes von Landrat Dr. Olaf Gericke, der ihr anlässlich der runden Erstimpfungszahl einen Blumenstrauß überreichte. „Das ist ein erster wichtiger Meilenstein. Ich freue mich, dass die Impfungen immer schneller voranschreiten. Nur so ist es möglich, das Virus wirksam zu bekämpfen und zur Normalität zurückzukehren.“
Dr. Gericke nutzte das Erreichen der 50.000. Erstimpfung für einen Besuch im Impfzentrum Ennigerloh (s. Video) . „Ich danke allen, die sich impfen lassen und ganz besonders dem Team des Impfzentrums, die helfen, die Menschen im Kreis Warendorf vor einer Corona-Erkrankung zu schützen.“ Im Impfzentrum werde seit Monaten großartige Arbeit geleistet. Davon habe sich Gericke bei seinen Besuchen nicht nur selbst überzeugen können, „ich habe auch viele positive Zuschriften von Bürgerinnen und Bürgern erhalten, die die Freundlichkeit und Professionalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Impfzentrum loben.“
Wir von MW konnten uns am Freitag ebenfalls als Besucher ein Bild von den Abläufen machen. Leider ist das Fotografieren und Filmen vor Ort untersagt. Grundsätzlich sind die Abläufe aber sehr strukturiert und die Mitarbeiter:innen sehr freundlich. Ob und wann der Landrat selbst die Schutzimpfung bereits erhalten hat (er gehört zur Impfprioritätengruppe 3) wollte man uns trotz Anfrage übrigens nicht verraten.
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KVWL sieht Lage ans angespannt an: Jetzt ist weiterhin Geduld gefragt
Der Großteil der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Warendorf wird voraussichtlich erst im Spätsommer einen Impftermin erhalten. Auf den Listen bei den Hausärzten befinden sich schon hunderte Wartende. Da nun die Zweitimpfungen anstehen, ist vor allem der Impfstoff von BioNTech in den nächsten Wochen sehr knapp. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe sind die Vertragsärzte weiterhin mit veränderten oder gekürzten Impfstoffbestellungen konfrontiert, auf die sie selbst keinen Einfluss haben. Dies führe nicht nur zu organisatorischem Mehraufwand, sondern auch zu Diskussionen in den Praxen. Problematisch ist hier die Aufhebung der Priorisierung für den Vektor-Impfstoff von „AstraZeneca“. Viele Bürger:innen seien der Auffassung, dass nun auch eine Impfung unmittelbar möglich sei. Aber auch dieser Impfstoff ist knapp und die Hausärzte werden weiterhin ältere und vorerkrankten Patienten zuerst impfen, so die KVWL.
Quelle: PMs Kreis WAF, KVWL (Link)