Kreis Warendorf (mw). Sie sind im Gesundheitsamt zur Kontaktpersonennachverfolgung eingesetzt, helfen im Impf- und Testzentrum: Seit etwa 14 Monaten unterstützen Reservisten und aktive Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr den Kreis Warendorf bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Derzeit sind in der Kontaktpersonennachverfolgung zehn Kräfte der Sportschule der Bundeswehr eingesetzt. Mit Kerstin Stegemann (43), der ehemaligen Profi-Fußballnationalspielerin, ist auch eine mehrfache Weltmeisterin und Medaillengewinnerin unter ihnen.
Im Rahmen eines gemeinsamen Besuchs dankten Ordnungsdezernentin Petra Schreier und Landrat Dr. Olaf Gericke allen Kameradinnen und Kameraden für ihre Hilfe bei der Nachverfolgung von Infektionsketten. „Wir sind sehr froh und dankbar, dass die Kräfte der Bundeswehr uns unterstützen. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung arbeiten sie seit Beginn der Pandemie Hand in Hand und zeigen hervorragenden Einsatz“, erklärte Petra Schreier, die auch den Krisenstab des Kreises Warendorf leitet. Dieser hatte über das Kreisverbindungskommando einen Hilfeleistungsantrag an die Bundeswehr zur Hilfe bei der Kontaktpersonennachverfolgung gestellt, der bis zum 14. Juni bewilligt wurde.
Auch Landrat Dr. Olaf Gericke dankte der Bundeswehr für die schnelle und unbürokratische Unterstützung. „Das zeigt einmal mehr, wie sehr wir uns auf die Streitkräfte verlassen können“, betonte Dr. Gericke. „Ihr Einsatz zur Bewältigung der Corona-Pandemie stellt die Bedeutung der Bundeswehr für unser Land heraus.“
Kerstin Stegemann, die den Dienstgrad eines Stabsfeldwebels bekleidet und seit zweieinhalb Wochen in der Kontaktnachverfolgung eingesetzt ist, freut sich, dass sie als Soldatin den Kreis Warendorf unterstützen kann. „In der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf betreue ich sonst Spitzensportlerinnen und Spitzensportler und bin bei Wettbewerben auf der ganzen Welt unterwegs. Hier in der Kontaktpersonennachverfolgung beim Kreis Warendorf habe ich nun eine völlig andere Aufgabe.“
Als Außenstehender könne man sich nicht vorstellen, welcher Aufwand hinter der Nachverfolgung der Kontakte einer infizierten Person stecke. „Wir betreiben hier Detektivarbeit und sind gleichzeitig Seelentröster“, berichtet Kerstin Stegemann von der Herausforderung ihrer derzeitigen Aufgabe. Ihre erfolgreiche Vergangenheit als Profi-Fußballerin möchte sie im Vergleich zu ihren Kameradinnen und Kameraden nicht herausgestellt sehen. „Ich bin nur Teil eines Teams, das Hilfe zur Eindämmung der Pandemie leistet.“ Gern erinnert sie sich an ihre aktive Zeit auf dem Rasen – und ihre größten sportlichen Erfolge 2003 und 2007: „Doppelweltmeisterin zu werden, das war etwas ganz Außergewöhnliches!“
„Ich bin nur Teil eines Teams, das Hilfe zur Eindämmung der Pandemie leistet.“
Kerstin Stegemann
Hintergrund: Kerstin Stegemann
Zwischen 1995 und 2009 lief Kerstin Stegemann 191 Mal für die deutsche Nationalmannschaft auf. Sie ist damit nach Birgit Prinz die Fußballerin mit den zweitmeisten Einsätzen und lief häufiger im Nationaltrikot auf als Lothar Matthäus, der Rekordhalter bei den Männern. Seit 1998 ist sie Soldatin in der Sportförderung der Bundeswehr in Warendorf, seit 2006 Berufssoldatin und seit 2009 in Warendorf stationiert. Die 43-Jährige trainiert derzeit die Frauenfußballnationalmannschaft der Bundeswehr.
Quelle: Pressemitteilung Kreis Warendorf