Diestedde (mw/bb). Seit Frühjahr 2020 ist es ruhig im Probenraum „Nordkurve“ des Diestedder Shantychors „Liese-Shanty-Sänger“. Keine Seemannslieder erschallen und das Nordseeflair bleibt leider auf die Dekoration beschränkt. An Bord des Diestedder Chores ist es coronabedingt einsam geworden. Ein Zustand den nicht nur Chorleiterin Elke Brinkmann bedauert. Um die Zwangspause etwas zu überbrücken schicken Kapitän Elke und ihr (Boots-)Mann Ralf musikalische Grüße an den Chor und alle, die die Shantymusik genauso lieben, wie es die Chormitglieder tun.
Was macht man an einem 1. Mai-Wochenende inmitten einer Pandemie und eher suboptimalem Wetter? Richtig: Man wird in den heimischen vier Wänden kreativ. Musik, Spiel und Spaß standen am Sonntagnachmittag bei Familie Brinkmann auf dem Programm. Mit Unterstützung ihrer drei Kinder wurde der Chor einfach aus Playmobil nachgebaut. Und wie es sich gehört, gibt es auch noch ein selbst gedichtetes Ständchen dazu. Mit der traditionellen Melodie des traditionellen neuseeländischen Shantys „Soon May the Wellerman Come“ setzen die Brinkmanns ihrem Chor nun ein kleines musikalisches Denkmal und bringen somit zum Ausdruck, wie sehr der Choralltag seit 14 Monaten fehlt.
Im vergangenen Jahr hätte der Shantychor sein erstes rundes Chorjubiläum (5 Jahre) gefeiert. Stattdessen blieb es leider bei gerade einmal zwei Open-Air-Auftritten im Sommer. Die Zuversicht, dass es in diesem Sommer wieder weitergehen kann, ist aber genauso groß wie die Sehnsucht nach dem Meer. Das Musikstück tröstet vielleicht ein wenig darüber hinweg, dass die geselligen Probenabende derzeit nicht stattfinden können! Ahoi!
Video/Fotos/Text: mw/bb.