Wadersloh (mw/bb). Kurz vor den Osterferien und inmitten einer dritten Corona-Welle möchte das Land NRW die Schülerinnen und Schüler wieder in die Schulen holen. Die Diskussion um den Sinn einer Präsenzpflicht schlägt hohe Wellen. Während sich die Eltern um die Gesundheit ihrer Kinder sorgen, besteht NRW-Gesundheitsminister Laumann auf die Schulpflicht. Im Ruhrgebiet scheiterten Duisburg und Dortmund mit ihren Plänen von Schulschließungen. Seit Montag gilt also für alle wieder der Präsenzunterricht für alle Schülerinnen und Schüler – auch in Wadersloh. Der Schulleiter der Sekundarschule Wadersloh, Dr. Rainer Großbröhmer, hat uns von den Erfahrungen in der ersten Woche im Wechselunterricht berichtet und sieht in dem Unterricht vor Ort auch die guten Seiten.
„An der Sekundarschule findet zur Zeit Unterricht im Wechselbetrieb statt, das heißt, die Klassen sind halbiert. Dabei wird täglich gewechselt, so dass alle Schülerinnen und Schüler gleichviel Präsenzunterricht erhalten. Dieses Wechselmodell ist pädagogisch sinnvoll, um deutlich mehr persönlichen Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern zu haben, die wir leider für eine lange Zeit nicht treffen konnten. Die abwesenden Schülerinnen und Schüler erhalten über unsere digitale Plattform weiterhin Aufgaben oder werden in den Unterricht dazu geschaltet“, berichtet Dr. Großbröhmer.
„Ich mag keine leeren Klassen, sondern einen lebendigen Schulbetrieb.“
Nachwievor gelten strenge Hygieneregeln, um ein Infektionsrisiko möglichst gering zu halten. – „Die vereinbarten Hygieneregeln werden weiterhin streng eingehalten. Zudem gibt es in allen Klassen- und Fachräumen CO2-Ampeln, die uns beim regelmäßigen Durchlüften der Räume unterstützen. Die Stimmung bei allen Beteiligten ist gut. Alle haben sich auf den Schulstart gefreut. Mich freut besonders, wenn Schülerinnen und Schüler jetzt auch gern wieder in die Schule gehen. Ich mag keine leeren Klassen, sondern einen lebendigen Schulbetrieb“, sagt der Schulleiter.
Mangelware sind aber auch an den Schulen die Schnelltests. Präsenzunterricht: Ja! Aber keine Testmöglichkeiten? Das Schulministerium ist anscheinend etwas überfordert mit der Situation. Vielleicht, weil alles so überraschend kam? – „Wir erwarten in diesen Tagen die Schnelltests für die Schülerinnen und Schüler und werden dann die Tests in der nächsten Woche in den Klassen durchführen. Wir sind schon ziemlich überrascht worden. Schulungen gibt es für die Lehrkräfte nicht, aber es werden einige Tutorials wie Videos und Anleitungen vom Schulministerium angeboten. Aber warten wir mal ab, was in der Lieferung vom Schulministerium alles dabei ist“, zeigt sich der Schulleiter optimistisch. Geimpft sind die Lehrkräfte an der Sekundarschule übrigens noch nicht. Die mobilen Impfteams haben vor dem kurzzeitigen Impfstopp mit AstraZeneca zunächst nur die Mitarbeiter:innen der Kitas und des Grundschulverbunds geimpft.
Wie es nun bis Ostern weitergeht? Möglicherweise steht der nächste Lockdown schon vor der Tür. Darauf hat sich die Sekundarschule vorbereitet! – „Falls es zu einem weiteren Lockdown kommen sollte, greifen wir auf unser bewährtes Konzept des Distanzlernens zurück. Wir haben ja (leider) reichlich Erfahrung gesammelt.“
Text/Archivfoto: mw/bb.