Kreis Warendorf (mw/pm). Wie nach dem Ausbruch in einer Liesborner Senioreneinrichtung zu erwarten war, war der niedrige 7-Tage-Inzidenzwert in Wadersloh nur von kurzer Dauer. Nach der kurzen Verschnaufpause legte der Wert wieder ordentlich zu und liegt mit 205.5 fast doppelt so hoch wie der kreisweite Durchschnitt. 31 aktive Fälle gibt es mit Stand 29. Januar in der Gemeinde Wadersloh. Neuigkeiten gibt es von der Impfterminvergabe und aus unserer Nachbarschaft: Der Kreis Gütersloh setzt sich dafür ein, dass die Impfaktionen schnellstmöglich in Hausarztpraxen durchgeführt werden.
Weniger akut Infizierte im Kreis Warendorf
Kreis Warendorf (mw/pm). Im Kreis Warendorf waren am Freitag (29. Januar) 23 Menschen weniger akut mit dem Coronavirus infiziert als am Vortag. Insgesamt 496 Personen sind aktuell von einer Infektion betroffen. Seit Beginn der Pandemie wurden 7626 Coronafälle im Kreis registriert – das sind 46 neue Fälle im Vergleich zum Vortag. Ebenfalls angestiegen ist die Zahl der Gesundmeldungen: sie liegt derzeit bei 6964 (Vortag: 6899).
Bedauerlicherweise sind auch weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus im Kreis Warendorf bekannt geworden. Verstorben sind ein 79-jähriger Mann aus Oelde, ein 80-jähriger Mann aus Sendenhorst, ein 68-jähriger Mann aus Beckum und eine 89-jährige Frau aus Ahlen in verschiedenen Krankenhäusern innerhalb und außerhalb des Kreisgebiets. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Kreis Warendorf in Verbindung mit Covid-19 stieg damit auf 166. In den Krankenhäusern im Kreisgebiet werden derzeit 41 Patienten stationär behandelt, davon elf intensivmedizinisch, hiervon sieben mit Beatmung. Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Kreis liegt laut RKI und Landeszentrum Gesundheit (LZG.NRW) bei 105,8 (Vortag: 104,4). Die aktuellen Fallzahlen in den Städten und Gemeinden:
• Ahlen: 189 aktive Fälle (-5), 1905 Gesundete (+26), 45 Verstorbene (+1), insgesamt 2139 gemeldete Infektionsfälle seit März (+22) • Beckum: 57 aktive Fälle (+2), 935 Gesundete (+5), 22 Verstorbene (+1), insgesamt 1014 Infektionen (+8) • Beelen: 5 aktive Fälle (-3), 139 Gesundete (+3), 1 Verstorbener, insgesamt 145 Infektionen • Drensteinfurt: 14 aktive Fälle (-1), 217 Gesundete (+2), 4 Verstorbene, insgesamt 235 Infektionen (+1) • Ennigerloh: 26 aktive Fälle (-13), 508 Gesundete (+13), 7 Verstorbene, insgesamt 541 Infektionen • Everswinkel: 9 aktive Fälle, 155 Gesundete, 1 Verstorbener, insgesamt 165 Infektionen • Oelde: 39 aktive Fälle, 1014 Gesundete (+4), 22 Verstorbene (+1), insgesamt 1075 Infektionen (+5) • Ostbevern: 6 aktive Fälle, 173 Gesundete, 2 Verstorbene, insgesamt 181 Infektionen • Sassenberg: 19 aktive Fälle (-4), 276 Gesundete (+4), 4 Verstorbene, insgesamt 299 Infektionen • Sendenhorst: 10 aktive Fälle (-1), 238 Gesundete, 5 Verstorbene (+1), insgesamt 253 Infektionen • Telgte: 37 aktive Fälle (-1), 378 Gesundete (+1), 16 Verstorbene, insgesamt 431 Infektionen • Wadersloh: 31 aktive Fälle, 351 Gesundete (+3), 25 Verstorbene, insgesamt 407 Infektionen (+3) • Warendorf: 54 aktive Fälle (+3), 675 Gesundete (+4), 12 Verstorbene, insgesamt 741 Infektionen (+7).
Nach turbulentem Impf-Terminvergabe-Start: KVWL rüstet auf
Kreis WAF (mw/pm). Die Kassenärztliche Vereinigung äußerte sich zu dem chaotischen Start der Impf-Terminvergabe am Wochenbeginn. In einer Pressemitteilung teilte man mit: „Die ersten zwei Tage der Impf-Terminvergabe in NRW waren turbulent: Nach der Freischaltung der Buchungssysteme am Montagmorgen wurden in den ersten Stunden rund 700 Zugriffe pro Sekunde auf die Plattform zur Online-Terminvergabe verzeichnet. Auch die Telefon-Hotlines wurden stark beansprucht, sodass es schließlich zunächst zu einem Systemausfall sowie zu einer Reihe verschiedener technischer Störungen gekommen ist.
Die gute Nachricht: Mittlerweile sind die Fehler behoben. Außerdem wurden weitere Server eingebunden, um der hohen Nachfrage nach Terminen gerecht zu werden. Trotz aller Widrigkeiten konnten in Westfalen-Lippe bisher insgesamt 471.000 Impftermine (Erst- und Zweitimpfung, Stand: 27.1, 9 Uhr) vergeben werden.
In einigen Fällen ist es vorgekommen, dass Bürger einen Ersttermin, aber keinen Zweittermin erhalten haben, wie es eigentlich vorgesehen ist. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ist über diesen Umstand informiert und wendet sich deshalb an die betroffenen Bürger: „Aufgrund eines technischen Fehlers konnten die Zweittermine für die Corona-Impfung nicht immer direkt mit dem Ersttermin gebucht werden. Wenn Sie von diesem Umstand betroffen sind und einen Ersttermin erhalten haben, aber keinen Zweittermin: Bitte nehmen Sie den Ersttermin wahr! Sie erhalten Ihren Zweittermin in diesem Fall von der KVWL bei Ihrem Ersttermin im Impfzentrum. Sie müssen nicht selbst aktiv werden.“ Gelegentlich landen die Termin-Bestätigungsmails auch im Spam-Ordner. Die Bürger sollten deshalb auch ihren Spam-Ordner überprüfen. Wir haben in den vergangenen Tagen mit sehr vielen großen und kleinen Problemen zu kämpfen gehabt und es läuft sicherlich an der einen oder anderen Stelle noch nicht alles so, wie wir es uns für die Bürger in Westfalen-Lippe wünschen würden. Alle Beteiligten haben in den vergangenen zwei Tagen unermüdlich daran gearbeitet, die Funktionalität der Systeme schnellstmöglich wiederherzustellen und anzupassen“, erklärt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL.
Ab Montag gelten verschärfte Corona-Regelungen in Ahlen
Kreis WAF (mw/pm). Der Kreis Warendorf hat eine verschärfte Corona-Regelung für Treffen im privaten Bereich beschlossen. Sie gilt ab Montag (1. Februar) für diejenigen Städte und Gemeinden, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage hintereinander über 150 liegt, sofern sie nicht auf klar abgrenzbare Infektionsgeschehen (z.B. in Pflegeeinrichtungen) zurückzuführen ist. Das betrifft derzeit im Kreis Warendorf ausschließlich die Stadt Ahlen. Dort dürfen ab Montag Haushalte nur noch Besuch von einer Person erhalten. Der erwachsene Besucher darf in Ahlen nur von betreuungsbedürftigen Kindern begleitet werden. Was im öffentlichen Bereich bereits gilt, wird damit also jetzt auch für den Privatbereich, für den landesweit eine entsprechende Empfehlung gilt, verbindlich geregelt. Der Kreis hat die Allgemeinverfügung mit der Regierungspräsidentin und dem Gesundheitsministerium abgesprochen.
Die Zahl der Neuinfektionen ist in Ahlen weiterhin hoch. Die 7-Tage-Inzidenz liegt seit Wochen deutlich über 200. Eine vom Kreis einberufene Arbeitsgruppe, der auch Vertreter der Stadt angehören, hat das Infektionsgeschehen in Ahlen analysiert. Das wichtigste Ergebnis: Oft erfolgten Ansteckungen im privaten Bereich. „Betroffen von den Infektionen sind überdurchschnittlich häufig leider Bürgerinnen und Bürger aus anderen Kulturkreisen, in denen der Familienzusammenhalt eine besondere Rolle spielt“, berichtet Kreisdirektor Dr. Stefan Funke, der die Ahlener Arbeitsgruppe leitet. „Eine Reduzierung der privaten Kontakte ist also das A und O, wenn wir die Menschen schützen und Infektionsketten unterbrechen wollen“, so der Kreisdirektor.
„Bei den Kontrollen der Kontaktbeschränkungen wird das zuständige städtische Ordnungsamt Unterstützung von der Polizei erhalten“, sagte Landrat und Polizeichef Dr. Gericke. Er bittet die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die leider notwendigen Beschränkungen. „Es geht darum, die Alten und chronisch Kranken zu schützen und Kontakte möglichst zu vermeiden, die in vielen Bereichen geltende Maskenpflicht sowie Abstands- und Hygieneregeln zu befolgen“, sagte der Landrat. Das gelte auch für Kirchen und Religionsgemeinschaften. Erfreut zeigte er sich in dem Zusammenhang über ein Treffen mit Vertretern der Ahlener Ditib-Moschee am Donnerstag (28. Januar). Der Vorsitzende habe dabei erklärt, dass sicherheitshalber die Freitagsgebete am 5. und 12. Februar komplett abgesagt werden. Bislang seien zudem die geltenden Coronaregeln (reduzierte Teilnehmerzahl, Gesangsverbot, Teilnehmerlisten zur Nachverfolgung) eingehalten worden.
Britische Virus-Mutation auch im Kreis Gütersloh angekommen
Gütersloh (mw/pm). Im Kreis Gütersloh ist die britische Mutation des Corona-Virus nachgewiesen worden – gleich zwei Mal. Ein erster Befund war ein Zufallstreffer, eine positive PCR-Probe ist spezifisch auf die britische Variante untersucht worden, die britische Variante wurde bestätigt. Die Gesundheitsabteilung des Kreises hat die Infektionsketten verfolgt, zwei Familien sind hier bisher betroffen. Die Infektionskette lässt sich in die Stadt Bielefeld zurückverfolgen. Ein Zusammenhang zu Reiserückkehrern konnte hier bislang nicht ermittelt werden. Ein weiterer Fall ist als Reiserückkehrer aus der Slowakei untersucht worden.
Kreis Gütersloh: Impfungen in den Arztpraxen gefordert
Gütersloh (mw/pm). Landrat Sven-Georg Adenauer wird sich mit der Forderung an die Landesregierung wenden, möglichst umgehend das Impfen in den Hausarztpraxen zu ermöglichen. Das hat der Gesundheitsausschuss am Mittwoch, 27. Januar, einstimmig beschlossen. Abschließend beschäftigt sich der Kreisausschuss am 1. Februar mit diesem Thema. Hintergrund ist eine Mail des Impfherstellers BioNTech vom vergangenen Wochenende, in der das Unternehmen angekündigt hatte, dass sein Impfstoff auch verdünnt bei höheren Temperaturen (2-30°C) transportiert werden könne. Damit könnte der Impfstoff auch in Arztpraxen eingesetzt werden.
Die CDU hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Impfung in Arztpraxen ermögliche gerade vielen älteren und chronisch Kranken Bürgerinnen und Bürgern, die nicht ins Impfzentrum kommen können, eine zeitnahe Impfung. Neuer Ausschussvorsitzender des Gesundheitsausschusses ist Dr. Heinrich Josef Sökeland. Er hatte mit seinem Team den Impfauftakt im Kreis Gütersloh in einer Versmolder Senioreneinrichtung bestritten. „Uns ist bewusst, dass auch der Start der Impfung in den Arztpraxen von der zur Verfügung stehenden Menge an Impfstoff abhängt“, erklärte Landrat Sven-Georg Adenauer. Ihm sei wichtig angesichts der Debatte um den Impfstoff von AstraZeneca auch die guten Neuigkeiten zu transportieren: „Nur wenn wir mit der Impfung in die Fläche kommen, wird es schneller vorangehen.“ Dass der Impfstoff jetzt einfacher zu handhaben ist, sei eine gute Botschaft und mache Hoffnung. Die Landesregierung solle sich jetzt mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe zu dieser Frage abstimmen, so die Forderung.
Quelle: Kreis WAF / Kreis GT