Liesborn (mw/bb). Die Senioreneinrichtungen in Wadersloh und Diestedde haben bereits im Dezember mit Corona-Ausbrüchen kämpfen müssen, nun traf es auch eine Einrichtung im Ortsteil Liesborn. Das Kreisgesundheitsamt bestätigte auf Anfrage von MW, dass es im Curanum aktuell 13 Corona-Fälle gibt. Trotz umfassender Hygienekonzepte ist laut Einrichtungsleitung nicht zweifelsfrei klar, wie das Virus in die Einrichtung gelangen konnte.
„Wir haben alles unternommen, um eine Einschleppung des Virus zu verhindern. Seitdem uns die Schnelltests zur Verfügung stehen, werden alle Mitarbeiter täglich, alle Bewohner zweimal wöchentlich sowie alle Besucher getestet. Die Mitarbeiter arbeiten unter hohen Schutz- und Hygienebedingungen. Wie das Virus in die Einrichtung kam, konnte trotz intensiver Kontaktpersonennachverfolgung, die wir gemeinsam mit den Behörden unternommen haben, nicht zweifelsfrei geklärt werden. Als mögliche Ursache könnte ein Bewohner gelten, der nach der Impfaktion aus dem Krankenhaus zurückkam. Wir testen alle Krankenhausrückkehrer täglich über einen Zeitraum von sieben Tagen mittels Schnelltest. Bei ihm zeigte der Test am 5. Tag nach Entlassung ein positives Ergebnis, das durch den direkt im Anschluss erfolgten PCR-Test bestätigt wurde“, teilte uns Einrichtungsleiterin Monika Schürmann mit.
Besonders ärgerlich: Vor knapp zwei Wochen fand die Impfaktion in der Einrichtung statt. Laut Gesundheitsamt kann der zweite Termin stattfinden, jedoch können dann nur gesunde Bewohnerinnen und Bewohner die zweite Impfdosis erhalten. Laut der Senioreneinrichtung ist die Impfbereitschaft bei den Bewohnern sehr hoch aus, während das Personal noch zögerlich ist. „Mehr als 90 Prozent der Bewohner in unserer Einrichtung haben sich impfen lassen. Die Impfbeteiligung bei den Pflegekräften fällt geringer aus, sie wollen noch abwarten. Die derzeit kursierenden Fehlinformationen über angebliche Unfruchtbarkeit und Erbgutveränderung führen zu großer Verunsicherung. Wir setzen hier verstärkt auf Aufklärung und stellen fest, dass sich einige Pflegekräfte, die sich zum Impftermin Bedenkzeit erbeten hatten, bei nächster Gelegenheit nachimpfen lassen möchten“, berichtet Monika Schürmann.
Wie geht es nun weiter im Curanum? Nach intensiver Rücksprache mit den Behörden befinden sich alle Bewohnerinnen und Bewohner des betroffenen Wohnbereichs in Quarantäne, gleiches gilt für die erkrankten Mitarbeiter*Innen, die in häuslicher Isolation sind. Die Bewohner können bis auf Weiteres keine Besuche empfangen. Am 25. Januar erhielten alle Bewohner und Mitarbeiter des Wohnbereiches einen PCR-Test. „In Abstimmung mit den Behörden haben wir den betroffenen Wohnbereich als Isolierbereich ausgewiesen. Die Bewohner halten sich in ihren Zimmern auf. Sie nehmen dort ihre Mahlzeiten ein, erhalten Einzelbetreuung. Die Mitarbeiter sind ihren Wohnbereichen fest zugewiesen. Eine Vermischung des Personals findet nicht statt. Wir überwachen den Gesundheitszustand der Bewohner engmaschig. Dazu stehen wir in engem Austausch mit den behandelnden Ärzten und Behörden“, sagt Monika Schürmann, die gemeinsam mit ihrem Team nun einen großen Kraftakt vor sich hat.
Das Curanum setzt auch weiterhin auf strenge Hygienemaßnahmen zum Schutz der Bewohner und des Personals: „Unsere Mitarbeiter arbeiten mit Vollschutz unter höchsten Schutz- und Hygienebedingungen. Bewohnernahe Flächen werden zweimal täglich desinfiziert. Bei unseren Bewohnern und Mitarbeitern führen wir regelmäßige Schnelltests durch. Die Behörden ergänzen diese durch PCR-Tests. Wir tun alles, um eine Ausbreitung zu verhindern. Dazu stehen wir in engem Austausch mit den Behörden. Mit ihnen stimmen wir alle Maßnahmen ab.
Text: mw/bb