Diestedde (mw/bb). Es ist eines der größten Bauprojekte seit Jahrzehnten in der Gemeinde Wadersloh und zugleich ein Standortbekenntnis der Ordensgemeinschaft der Schwestern
der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) als Trägerin des Seniorenheims Haus Maria Regina in Diestedde. Mit einer voraussichtlichen Investition von rund 8 Mio. Euro baut SMMP das Diestedder Seniorenheim, in dem bereits seit 1870 Ordensschwestern leben und arbeiten, in den kommenden drei Jahren umfassend um. Mit dem Spatenstich am Mittwoch fiel der offizielle Startschuss für das Großbauprojekt.
Etwas später als geplant geht es nun los und die Vorfreude ist allen Beteiligten auch hinter den Schutzmasken ins Gesicht geschrieben. Wie MW bereits berichtete, wurde bereits die Heizungsanlage saniert, nun beginnen aber die großen und sichtbaren baulichen Umbaumaßnahmen. Der knapp 50 Jahre alte Altbau steht im Mittelpunkt der Baumaßnahme und soll erheblich modernisiert werden. Geplant sind dazu drei Bauphasen. In einem ersten Bauabschnitt entsteht bis zum Frühjahr 2022 im südlichen Bereich ein neuer Gebäudetrakt für 42 Seniorinnen und Senioren. Dorthin zieht nach Fertigstellung rund die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner um. Der Querbau im hinteren Bereich des Grundstücks wird im Anschluss bis zum Sommer 2023 kernsaniert. Wenn auch diese Maßnahmen abgeschlossen sind, ziehen die 38 Bewohnerinnen und Bewohner aus dem verbliebenen Altbau, der jetzt an die Lange Straße heranreicht, in den sanierten Trakt um. Der leere Altbauflügel wird dann in Teilen zurückgebaut, die frei gestellte Giebelwand bildet den neuen Hauptzugang. Bis zum Frühjahr 2024 soll das Bauprojekt abgeschlossen sein.
„Durch diese zeitliche Gliederung ist gewährleistet, dass die Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb des Hauses so gut wie möglich vor Belästigung durch Lärm oder Gerüche geschützt sind. Die ganze Umbauphase soll kontrolliert und möglichst reibungslos ablaufen“, erklärte SMMP-Geschäftsführer Frank Pfeffer. Für die Senioreneinrichtung ist der Umzug im laufenden Betrieb eine logistische Herausforderung, die man aber gut meistern wird, davon ist die Einrichtungsleitung überzeugt. Betroffen sind 80 Bewohner*Innen und 80 Mitarbeiter*Innen der Einrichtung.
Nach Abschluss des Umbaus soll die Einrichtung nicht nur ein völlig neues Gesicht im Dorfbild aufweisen, sondern auch den aktuellen Anforderungen an stationäre Pflegeeinrichtungen entsprechen. Durch die Schaffung eines neuen Vorplatzes mit Grün- und Terrassenanlagen soll die Einrichtung noch offener zum Dorf werden. Auch im Innern wird sich einiges ändern: So werden aus den bisherigen Doppelzimmern moderne Einzelzimmer mit barrierefreien Bädern. Die Wohnbereiche erhalten eigene Wohn- und Kochbereiche. Insgesamt soll durch dieses Wohngruppenkonzept eine sehr familiäre Atmosphäre entstehen. Die Pläne für den Umbau hat das Architekturbüro „Steinke und Zils“ (Marl) entworfen. Chefkoordinator des Umbaus Christoph Höller (Stabsstelle Bauwesen für die Objekte und Liegenschaften der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel).
Diestedde ist für SMMP von besonderer Bedeutung. Bereits seit 1870 ist die Ordensgemeinschaft im Nikolausdorf aktiv. Somit liegen die Wurzeln des seit 1862 in Deutschland niedergelassenen Gemeinschaft auch hier begründet. Mit dem Spatenstich wird nun der Grundstock für die nächsten Jahrzehnte gelegt. Auch zur Freude des 1. Bürgers der Gemeinde Wadersloh: „Heute ist ein toller Tag für Diestedde und Wadersloh. Es ist nicht alltäglich, dass ein Träger eine derart hohe Bausumme investiert. Pflegediensteinrichtungen zählen zu den größten Arbeitgebern vor Ort. Der Umbau ist ein Bekenntnis zum Standort“, so Christian Thegelkamp, der auch die besondere Atmosphäre des Hauses hervorhob: „Diese Einrichtung ist den Menschen zugewandt. Hier ist ein besonderer Geist spürbar!“
Fotos/Text: mw/bb., Grafik: Steinke und Zils