… so sagt es ein altes Sprichwort. Aber stimmt das immer so? Jeder ist selbst dafür verantwortlich, was er aus seinem Leben macht. Man muss sich nur genügend anstrengen, um ein auskömmliches Leben führen zu können. Diese oder ähnliche Sichtweisen sind ein Ergebnis von sehr oberflächlicher Wahrnehmung menschlicher Lebenssituationen.
Jetzt, in der heutigen Corona-Zeit, kommen besondere Situationen wie unter einem Brennglas zum Vorschein. Alles läuft plötzlich ganz anders, Pläne werden über den Haufen geworfen, Menschen werden krank, können nicht mehr so arbeiten, wie sie es gewohnt sind. Arbeitsplätze sind in Gefahr, Kurzarbeitergeld bringt erste Einschränkungen, Minijobs fallen weg, das Geld fehlt auf einmal. Wie geht es weiter, kann ich mir die Wohnung weiter leisten, Zins und Tilgung für den Hauskredit – geht das noch? Welche staatliche Unterstützung steht mir zu? Hoffentlich bemerkt niemand unsere so schwierige Situation.
Diese Szenarien sind für die Diakone Michael Fleiter und Antonius Baukmann und auch den Ansprechpersonen der Caritaskreise vor Ort in den Gemeinden nicht neu. Schon seit Jahren betreuen sie Hilfesuchende in den fünf Gemeinden der katholischen Pfarrei St. Margareta, aus Benteler, Bad Waldliesborn, Diestedde, Liesborn und Wadersloh. Möglich ist dies, weil ein großes Team von Ehrenamtlichen in den Caritaskreisen der fünf Dörfer die Caritasarbeit erst möglich machen. Geburtstags- und Krankenbesuche, Altennachmittage und vieles mehr werden vor Ort durchgeführt. Die Organisation der Sammlungen im Sommer und im Advent sind die Grundlage für finanzielle Unterstützung in Not geratener Mitmenschen.
„Caritas“ bedeutet „Nächstenliebe“ – Not sehen und handeln. Immer mehr Menschen suchen Rat und Hilfe bei der Bewältigung alltäglicher Dinge. Es sind ganz besondere Situationen, in die Menschen hineingeraten, die herausfordern – auch für die, die Hilfe anbieten und leisten. Um diesen besonderen Anforderungen gerecht zu werden, war die Einrichtung eines Sozialbüros – unter Trägerschaft der Pfarrei St. Margareta – sinnvoll. Es wurde ein Anlaufpunkt geschaffen, der es ermöglicht, unkompliziert – auf neutralem Boden und ohne Kosten für die Beratung – über die eigenen Probleme mit den Mitarbeitern im Sozialbüro ins Gespräch zu kommen. Die Gesprächsinhalte werden streng vertraulich behandelt und unterliegen der Schweigepflicht, bei Seelsorgern dem Seelsorge-Geheimnis.
Ein mit Hard- und Software eingerichtetes Büro, das den Mitarbeitern die Arbeit für die Hilfeleistung erleichtert, wird von der Kirchengemeinde im neuen Pfarrheim zur Verfügung gestellt. Die Büroräume befinden sich im neuen Pfarrheim in Wadersloh, Am Kirchplatz 3 (Seiteneingang Richtung Ärztehaus). Jeweils zwei Mitarbeiter sind dort montags in der Zeit von 17 bis 18 Uhr telefonisch (Tel. Nr. 02523-9536065) und persönlich zu sprechen. Außerhalb der Bürozeiten ist das Sozialbüro unter der Telefonnummer 01525 374 2833 erreichbar. Hilfsmöglichkeiten und Termine können dann gern abgesprochen werden.
Manchmal hilft es schon, jemandem seine Sachlage zu schildern, das persönliche Durcheinander zu sortieren und dann gemeinsam eine Strategie zur Überwindung der Krise zu entwickeln. Die Mitarbeiter wollen da sein, zuhören, begleiten, Hilfe zur Selbsthilfe geben – Türen können sich öffnen und Lösungen erschließen. Das Sozialbüro will und kann keine „professionelle Beratungsstelle“ sein. Es ist eine von Ehrenamtlichen geführte Anlaufstelle für Rat- und Hilfesuchende, die, wenn nötig und möglich, an professionelle Beratungseinrichtungen der Caritas, der Diakonie und sonstigen Beratungsstellen weitervermittelt werden. Jedem soll Hilfe angeboten werden, egal welcher Religion, Konfession oder Weltanschauung.
Die Mitarbeiter des Sozialbüros, die ihre je eigenen beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen mit einbringen, möchten ihre Unterstützung anbieten. Die Diakone Fleiter und Baukmann sowie Clemens Holtmann und Angelika Baukmann warten auf Sie, – Trauen Sie sich – nehmen Sie Kontakt auf.
Text: Pfarrcaritas Wadersloh, Fotos: B. Brüggenthies
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