Wadersloh (mw/bb). Hans-Josef Kellner hätte diese Kulisse gefallen und sicher blickte er am Samstagvormittag mit einem sanftmütigen Lächeln auf „seine“ Schule, das Gymnasium Johanneum, hinab und verfolgte mit großem Interesse die Buchvorstellung von „Straßen und Wege in Wadersloh“, die in kleinstem Kreis stattfand.
Es ist zuzusagen ein posthumes Geschenk, dass Hans-Josef Kellner, der im Sommer 2017 so plötzlich verstarb und eine große Lücke im Dorfleben hinterließ, mit diesem gedruckten Werk an seine Heimat macht. Im Mittelpunkt des Buches stehen die namensgebenden Straßen und Wege des Ortes. Als Autor unzähliger Werke machte Kellner sich Jahrzehntelang einen Namen. Akribisch arbeitete der langjährige Lehrer am Johanneum die Heimatgeschichte auf.
Als Vorsitzender des Heimatvereins Wadersloh und Mitglied im Kreisgeschichtsverein war es seine Passion, die bewegte Geschichte des Ortes Wadersloh für die Nachwelt zu erhalten. Das gelang erneut, wenn man durch das knapp 400 starke Werk schmökert und viel Wissenswertes über den Ort erfährt. „Wege und Straßen beschäftigen die Menschheit seit ihren Anfängen und sind seit jeher Zeugnisse unserer Zivilisation. Sie verbinden Städte und Landschaften, durchschneiden Wälder und Wiesen, überbrücken Flüsse und Grenzen. Das Buch illustriert den Ausbau des Wadersloher Straßennetzes vom Knüppeldamm bis zur modernen Kreisstraße und zeichnet dabei auch die Geschichte Waderslohs und seiner Bewohner nach“, beschreibt Kreisarchivar Dr. Knut Langewand das Buch.
Hans-Josef Kellner hatte das Buch in seinem Todesjahr 2017 inhaltlich fast fertiggestellt. Sohn Andreas nahm sich knapp drei Jahre Zeit, um die vorhandenen Textbausteine zum nun vorliegenden Gesamtwerk zusammenzustellen. „Es musste alles noch sortiert und ein Literaturverzeichnis erstellt werden. Teilweise waren aber sogar die Bilder schon vorausgewählt“, berichtet Andreas Kellner von der zeitintensiven Fertigstellung. Über diese freut sich nicht nur Familie Kellner, sondern auch der Kreisgeschichtsverein.
Dr. Knut Langewand hatte in dreifacher Funktion einen Grund zur Freude: Als Schriftführer des Kreisgeschichtsvereins hob er die Kooperation mit dem Heimatverein hervor. Als Kreisarchivar bewertete er das Werk als fundiertes Werk für die Heimat- und Lokalforschung, bei dem nach Schätzen tief gegraben wurde und als Historiker sieht Langewand in „Straßen und Wege in Wadersloh“ einen wertvollen Baustein mit beeindruckender Tiefe für die Geschichte. „Da dürfen andere Orte im Kreis wirklich neidvoll auf Wadersloh blicken. Das Werk ist sehr hilfreich für alle, die sich mit dem Thema beschäftigen“, so der Kreisarchivar.
Die Erstellung des Buches war auch geprägt von einer guten Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure, Neben dem Kreisgeschichtsverein, dem Kreisarchiv Warendorf und der Familie Kellner waren auch der Heimatverein Wadersloh und Sponsoren an der Fertigstellung beteiligt. Druck und Umsetzung erfolgten bei der heimischen Druckerei Fleiter Druck. Christian Fleiter bedankte sich für das große Vertrauen: „Schön, dass ein Werk über Wadersloh auch in Wadersloh produziert wurde!“
Das Buch „Straßen und Wege in Wadersloh“ ist mit der ISBN 978-3-402-14286-8 im Aschendorff-Verlag (Münster) erschienen und ist derzeit zu einem Sonderpreis u.a. im Schreibwarenladen Nienaber in Wadersloh erhältlich.
Fotos/Text: Brüggenthies