Liesborn (mw/bb). Silvia Keggenhoff (Einrichtungsleitung) und Monika Kampmann (Bereichsleitung Hauswirtschaft) geben einen Rück- und einen Ausblick auf den bunten Alltag im St. Josef-Haus in Liesborn. „Corona gehört inzwischen auch zu diesem Alltag“, sagen die beiden Damen. Schon früh stellte sich die Einrichtung, die sich vor allem auf die Pflege von Menschen mit Chorea Huntington spezialisiert hat, auf die neue Situation ein.
Mit einem Aufruf zum Nähen von Behelfsmasken zum Entgegensteuern eines möglichen Engpasses löste das St. Josef-Haus im Frühjahr eine Kettenreaktion der Solidarität aus. Unzählige Unterstützer machten mit. Bis heute setzt man in Liesborn auf Mehrweg. So bekommen Besucher passende Schutzkleidung, die nach dem Tragen in der hauseigenen Wäscherei desinfiziert werden kann. Kreativ ist auch die Lösung des Besucherraums, der im Eingang als eine Schleuse umgesetzt werden konnte und so den wichtigen sozialen Umgang auch in Zeiten der sozialen Distanz ermöglichte. „Auf die sogenannten Fensterbesuche wollten wir verzichten und wir haben eine gute Alternative dazu gefunden“, sagt Silvia Keggenhoff.
Langeweile kam in den vergangenen Monaten gar nicht erst auf. Die Bewohnerinnen und Bewohner nutzen vor allem den Sinnespark zum Spazieren und Minigolfen und hatten so einen täglichen Ausgleich an der frischen Luft. Im Dezember wird außerdem eine neue Rollstuhlschaukel im Sinnespark aufgebaut. Eine weitere Partnerschaukel soll folgen. Erst kürzlich wurde außerdem der Terrassenbereich erneuert.
Auch das Thema Unterhaltung kam nie zu kurz: Beim Besuch eines Drehorgelspielers, beim Waffelbacken, Grillen oder Mitarbeiterverabschiedungen: Musik und Spaß wurden immer großgeschrieben. Der ganze Stolz der Belegschaft ist die Neuanschaffung des mobilen Beamers „Qwiek“, der es erlaubt unterschiedliche Multimedia-Dateien abzuspielen und so für Entspannung bei den Bewohnern zu sorgen. Egal ob ein Rundgang durch den Wald, durch eine bekannte Altstadt oder inmitten eines Geigen-Konzerts mit André Rieu: Dank moderner Technik ist alles coronakonform realisierbar und sorgt für viel Abwechslung.
Das mobile Menüserviceangebot des St. Josef-Hauses wird weiter ausgebaut. Seit Anfang November startete ein Fensterverkauf (Abholservice) von Mittagessen. An den Wochenenden gibt es auch Kaffee und Kuchen „to go“. „Uns ist es wichtig, den Alltag normal weiterzuleben. Hygiene ist längst Alltag. Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen und wie eine große Familie zu sein. Damit unsere Bewohner auf Nichts verzichten müssen, haben wir sogar einen kleinen Kioskverkauf mit Süßigkeiten und co. realisiert. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner liegen uns am Herzen. Wir werden die Zeit gut durchstehen und Corona hat auch neue Türen geöffnet“, zeigt sich Einrichtungsleiterin Silvia Keggenhoff optimistisch.
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Text/Fotos: B. Brüggenthies