Diestedde (mw/bb). In einem eher kulturarmen Jahr sind es die kleinen Traditionen, die für Abwechslung sorgen. In der Gemeinde Wadersloh zählt dazu seit vielen Jahren das Halloween-Fest, das für Gruselstimmung sorgt und eines der wenigen Feste war, die gefeiert werden konnten. Mit einer Besenlänge Abstand und mit passender Mundbedeckung konnten nicht nur die Viren fernbleiben, sondern auch die Fangzähne der Untoten gut verborgen werden.
Seit Monaten hatte Familie Rednos an der Rottkampstraße in Diestedde ein Konzept für ein Halloween-Haus der Extraklasse vorbereitet. Mit einem nahezu täuschend echt aussehenden „Ghostrider“ auf einem Motorrad stahl der Lederjackentragende Höllenbewohner nahezu allen anderen Horrorgestalten die Show. Dabei war der Biker in bester Gesellschaft: Fliegende Hexen, Vampire, Monster und Kürbisfratzen sorgten für ein Getümmel. Nur für die Gäste bestand natürlich die Abstandsregeln. Das Einbahnsystem hatte dabei einen großen Vorteil: Die Familien erlebten so eine kleine Geisterbahnfahrt und durften ordentlich über die Kreativität der Bewohner des „Gruselkamps“ staunen. „Wir möchten allen danken, dass sie sich vorbildlich an die Regeln gehalten haben. So war es für uns total entspannt. Wir freuen uns auf das nächste Jahr“, sagten Yvonne, Sven und Lilly Rednos. | Unten findet ihr eine Bildergalerie dazu.
Einige Straßen weiter hatte Antonia Reineke das Halloween-Haus festlich-gruselig hergerichtet. Arielle, die untote Meerjungfrau und eine große Ansammlung an Spinnen und Skeletten feierten eine kleine Sause im Vorgarten. Schon im Frühjahr hatte Familie Reineke beschlossen, aufgrund der Corona-Situation in diesem Jahr etwas weniger aufzubauen. Mit Geräuscheffekten und einem Geisterfenster gab es trotzdem viel zu sehen, und zwar die ganze Woche lang.
„Es wurde sehr gut angenommen. Sogar besser als ich erwartet habe. Die Eltern kamen mit ihren Kindern teilweise fast täglich vorbei. Ein Elternpaar sagte mir, sie waren mindestens 10 Mal da. Tagsüber und im Dunkeln, weil die kleine nicht genug davon kriegen konnte. Auch haben die Kinder oft wirklich 10 Minuten verweilt und sich alles in Ruhe angeschaut. Der Halloween-Abend wurde auch sehr gut angenommen. Einige Eltern haben sich von sich aus zusätzliche Hygienekonzepte ausgedacht wie ein Schälchen für die Süßigkeiten z.b. für die Übergabe. Wir freuen uns auf unsere große Gruseltour im nächsten Jahr wieder“, sagt Antonia Reineke.
Auch wenn weniger auf den Straßen los war, als in den Vorjahren: Bevor wir nun den Rest des Monats Zuhause bleiben und uns von den Spukgestalten erholen können, war der Halloween-Abend eine schöne Ablenkung von Corona. Kultur funktioniert eben auch mit den passenden Hygieneregeln. Nächstes Jahr können dann hoffentlich wieder mehrere Events stattfinden.
Galerie vom „Gruselkamp“ bei Familie Rednos
Fotos/Text: mw/bb