Wadersloh/Diestedde/Liesborn (mw/bb). Liebe Leserinnen und Leser. In den letzten beiden Woche habe ich fast jede Gastronomie in den Wadersloher Ortsteilen besucht. Für den kommenden Weihnachtsboten des Gewerbevereins Wadersloh e.V. war ein umfangreicher Beitrag über die Vielfalt der Cafés, Gaststätten, Restaurants, Kneipen, Hotels, Pizzerias und Imbissbetriebe in Planung. Der Beitrag sollte die Rückkehr in die Normalität – oder zumindest etwas annähernd Vergleichbares als Zeichen der Hoffnung ausdrücken. Mit einem Schlag ist das eigentlich ab dem 2. November wieder hinfällig. Gastronomie- und Freizeiteinrichtungen werden den ganzen November wieder geschlossen sein. Als Freier Kulturschaffender habe ich nun eine Bitte: Unterstützt auf jede erdenkliche Art und Weise, die Einrichtungen, die ihr liebt.
Ohne unsere Kultur und Gastronomie sind wir arm dran. In dem Wort „Kulturarmut“ steckt aber auch das Wort „Mut“ – diesen Mut habe ich bei nahezu allen Wadersloher Gastronomen in den vergangen harten Wochen und Monaten beobachten können. Ich bin überwältigt, mit wie viel Kreativität und Engagement diese großartigen Menschen trotz der existenzbedrohenden Krise seit dem Frühjahr das Beste aus der aktuellen Situation gemacht haben. Niemand steckte den Kopf in den Sand, sondern man überlegte neue Vertriebswege (Fensterverkauf, Lieferservice und Co.) und versuchte sich über Wasser zu halten.
In den Sommermonaten wirkte Corona plötzlich weit weg. Die Vorsicht blieb und die Gastronomie mit Abstand für Sicherheit der Gäste. Speis und Trank erfreuten die Menschen. Im Lieblingscafé wurde Eis geschleckt und der Kakao in den Milchschaum des Cappuccinos gerührt. Beim Italiener um die Ecke erfüllte der Pizzaduft den Biergarten und sorgte auch in diesem schweren Jahr für ein Gefühl der Unbeschwertheit. Unzählige Geschichten auf Mein-Wadersloh.de entstanden bei einem Kreativkaffee in Wadersloh und Umgebung. Nie habe ich einen Gastronomen klagen gehört. Neue Speisekarten, Digitale Bestellmöglichkeiten, Kontaktverfolgungslisten, Hygienekonzepte, kleinere Konzerte – vieles war in diesem Jahr anders. Aber erst seit heute habe ich die Angst, dass einige Gastronomen und Kulturschaffende nun keinen Mut mehr haben. Ein befreundeter Musiker verkündete heute in seiner WhatsApp-Story, dass er seine Gitarre an den Nagel hängen wird. Er könne nicht mehr von seiner Arbeit leben.
Diese Ungewissheit und diese Zukunftsangst haben in diesen Tagen und in den kommenden Wochen auch die Menschen, die hinter den Tresen und in der Küche der Gastronomiebetriebe unserer Lieblingsrestaurants stehen und uns mit leckerem Essen und süffigen Getränken das Leben versüßen. Corona ist Teil unseres Alltags und wird uns weiter begleiten. Wir sollten alles Erdenkliche tun, um die Vielfalt unserer Gastronomie in den Wadersloher Ortsteilen zu erhalten.
Liebe Leserinnen und Leser, unterstützt die Gastro, indem ihr Gutscheine kauft, Essen zum Mitnehmen ordert und schenkt den Menschen, die in dieser Branche Arbeit ein Lächeln, aufbauende Worte und ein Extra-Trinkgeld!
Liebe Gastronomen, bitte teilt mir mit, ob ihr einen Lieferservice und Abholservice anbietet, damit ich die Dorfshopper-Seite entsprechend aktualisieren kann. Schickt mir gerne auch eine kurze Nachricht (redaktion@mein-wadersloh.de), wenn ihr beim „Digitalen Weihnachtsmarkt“ mitmachen möchtet.
Liebe Kulturschaffende, seit einigen Wochen haben wir die Initiative „Wadersloher KulTOUR“ ins Leben gerufen, um der Kreativbranche in dieser Zeit ein Forum zu bieten. Wir planen bereits weitere (digitale) Veranstaltungen.
Ohne (Gast-)Kultur wird es still. Darum heißt es jetzt: Corona-Regeln beachten und solidarisch sein. Gemeinsam kommen wir durch diese Zeit!
Und das Wichtigste zum Schluss: BLEIBT ALLE GESUND!
Benedikt Brüggenthies
Gründer u. Chefredakteur Mein-Wadersloh.de,
Freier Kulturschaffender