Kreis Warendorf/Wadersloh (mw/pm/bb). Nun also doch: Aufgrund der massiv steigenden Infektionszahlen zieht Deutschland erneut die Notbremse, um das Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu schützen. Bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch veröffentlichte die dpa die Inhalte der Beschlussvorlage der heutigen Videokonferenz zwischen Bund und Ländern. Die neuen Maßnahmen treffen besonders Gastronomie und Sporteinrichtungen.
Es herrscht weiter Unsicherheit, wie es weitergeht im Kampf gegen Covid-19. Der Kreis Warendorf kratzte zur Mittagszeit am dreistelligen Inzidenzwert. Während sich immer mehr Landkreise tiefrot verfärben, reagiert die Politik mit einem erneuten „milden“ Lockdown. Betroffen sind ab dem 2. November bis voraussichtlich Ende November gastronomische Betriebe (Ausnahme: Speisen zum Mitnehmen), (Vereins-) Sport- und Kultureinrichtungen, aber auch weitere Freizeiteinrichtungen, Massagepraxen, Tattoostudios sowie Kosmetikbetriebe. Lebensmittelmärkte, Schulen, Kitas, Frisöre und der Einzelhandel (anders als noch im Frühjahr) bleiben hingegen bei der „Light“-Variante des Lockdowns geöffnet. Allerdings gibt es erhebliche Kontaktbeschränkungen. Nur Mitglieder von max. zwei Haushalten dürfen sich im öffentlichen Raum treffen. Es bleibt beim Abstandhalten, Maskentragen, Händedesinfizieren und natürlich bei der Rücksichtnahme.
Erste Reaktionen aus Wadersloh auf den Lockdown 2.0
Erste Reaktionen aus der Gastronomie in Wadersloh liegen unserer Redaktion bereits vor. Die erneute Unsicherheit durch die Schließung sorgt für viel Kopfzerbrechen bei den örtlichen Restaurantbetreibern und Kneipenbesitzern. Die Planungen für die Umstellung auf Speisen zum Mitnehmen laufen bereits an. „Wir haben damit gerechnet, dass ein neuer Lockdown kommt“, sagt Elena Janzen vom Grillhaus am Dreischenhoff.
In einem emotionalen Instagram-Video ruft u.a. der Betreiber des Fitnessstudios „Rob‘ Gym“, Robert Edelbruck, zur Solidarität auf und hofft zugleich, dass man gemeinsamen den erneuten Lockdown übersteht (externer Link). Fitnessstudios gehörten im Frühjahr zu den Einrichtungen, die am längsten geschlossen blieben. Am Abend erreichte unsere Redaktion ein Anruf von Raul Huesca. Der Chorleiter des Mehr-Generationen-Chors Diestedde hatte mit dem neu gegründeten „Ensemble Musikus“ drei Konzerte am kommenden Wochenende in Oelde geplant und man habe sich sehr darauf gefreut. Auch diese werden nicht stattfinden können. Weitere Berichte folgen.
Empfehlung des Bürgermeisters an Halloween: Kein Verbot, aber Regeln einhalten!
Wadersloh (mw/pm). „Süßes oder Saures!“, heißt es an Halloween, den 31. Oktober 2020, wenn Kinder in den gruseligsten Kostümen gemeinsam mit ihren Eltern von Haus zu Haus ziehen und die Bewohnerinnen und Bewohner erschrecken. Mit Hinblick auf das in diesem Jahr kursierenden Coronavirus und den steigenden Infektionszahlen im gesamten Kreis Warendorf, bittet Bürgermeister Christian Thegelkamp dennoch um Vorsicht beim Umherziehen durch die Ortskerne.
„Ein Verbot des Halloweens wird es nicht geben. Dennoch möchte ich die Eltern darum bitten, die Gruppenanzahl klein zuhalten und eine Maske zu tragen, wenn die 1,5 Meter Abstandregelung nicht eingehalten werden kann.“, so der erste Bürger der Gemeinde Wadersloh.
Aufgrund des Inzidenzwertes über 50 dürfen sich aktuell nur maximal fünf Personen oder zwei Haushalte im öffentlichen Raum aufhalten. Diese Anzahl darf auch an Halloween nicht überschritten werden. Mit Blick auf die Nachbarstädte, bei denen die Anzahl der Infizierten aufgrund von privaten Feiern und Veranstaltungen in die Höhe stieg, empfiehlt die Gemeinde dringlich private (Halloween-) Partys zu unterlassen.
Neuer Todesfall in Zusammenhang mit dem Coronavirus [PRESSEMITTEILUNG]
Kreis WAF (mw/pm). Im Kreis Warendorf hat es einen erneuten Todesfall in Zusammenhang mit dem Coronavirus gegeben, das teilte der Kreis am Mittwochmittag mit. Vor wenigen Tagen verstarb eine 72-jährige aus Beckum. Seit März wurden somit 22 Todesfälle im Kreis bekannt. Aktuell zählt der Kreis nun 357 akut Infizierte (Vortag: 344). Seit März wurden insgesamt 1.686 (Vortag: 1.659) Infektionen registriert. Als gesundet gelten 1.307 Personen, das sind 13 mehr im Vergleich zum Vortag. In den Krankenhäusern im Kreisgebiet werden derzeit 17 Patienten stationär behandelt, acht davon intensivmedizinisch, zwei hiervon mit Beatmung. Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Kreis liegt nun bei 94,3 (Vortag: 97,9).
Die aktuellen Fallzahlen in den Städten und Gemeinden im Überblick:
Anm. d. Red.: Infiziert zu sein heißt nicht, dass man auch erkrankt ist. Aus den Zahlen des Kreises Warendorf geht leider nicht hervor, wieviele Infizierte tatsächlich auch erkrankt sind. Wir haben die Pressestelle des Kreises bereits Anfang Oktober darum gebeten, dies künftig mit auszuweisen.
• Ahlen: 139 aktive Fälle (-1), 331 Gesundete, 10 Verstorbene, insgesamt 480 gemeldete Infektionsfälle seit März • Beckum: 72 aktive Fälle (-2), 146 Gesundete, 2 Verstorbene, insgesamt 220 Infektionen • Beelen: 7 aktive Fälle, 33 Gesundete, insgesamt 40 Infektionen • Drensteinfurt: 7 aktive Fälle, 73 Gesundete, 2 Verstorbene, insgesamt 82 Infektionen • Ennigerloh: 11 aktive Fälle (+1), 74 Gesundete, insgesamt 85 Infektionen • Everswinkel: 8 aktive Fälle (+1), 42 Gesundete, insgesamt 50 Infektionen • Oelde: 61 aktive Fälle (+7), 277 Gesundete, 5 Verstorbene, insgesamt 343 Infektionen • Ostbevern: 8 aktive Fälle, 18 Gesundete, 1 Verstorbener, insgesamt 27 Infektionen • Sassenberg: 9 aktive Fälle (+3), 46 Gesundete, 1 Verstorbener, insgesamt 56 Infektionen • Sendenhorst: 16 aktive Fälle (+1), 62 Gesundete, insgesamt 78 Infektionen • Telgte: 7 aktive Fälle (+2), 60 Gesundete, insgesamt 67 Infektionen • Wadersloh: 5 aktive Fälle (+1), 49 Gesundete, insgesamt 54 Infektionen • Warendorf: 7 aktive Fälle, 96 Gesundete, 1 Verstorbener, insgesamt 104 Infektionen
Quelle: Kreis WAF, Gemeinde Wadersloh