Liesborn (mw/bb). Um durch Raum und Zeit zu reisen muss man weder „Doctor Who“ noch „Marty McFly“ („Zurück in die Zukunft“) heißen, manchmal reicht dazu ein Besuch im Museum Abtei Liesborn, um dem Alltag für einen Moment zu entfliehen und Kultur wirken zu lassen. Mit den Ausstellungen zur mittelalterlichen Schreibkunst und der Kabinettsausstellung „… das Land, wo die Zitronen blühn…“ mit Impressionen von Theobald von Oers Italienreise, schafft das Museum das Kunststück, sowohl Raum und Zeit gleichermaßen zu überwinden und Kultur zeitgemäß zu präsentieren.
Wenn man den gelben Ausstellungsraum betritt, kann man die Zitronenhaine förmlich riechen. Dabei spricht das Werk des auf Nottbeck geborenen Theobald von Oer (1807-1885) auch die anderen Sinne an. 17 Bleistiftzeichnungen, eine Öl-Skizze und ein Aquarell aus der hauseigenen Sammlung des Museums werden erfrischend anders präsentiert und laden zur Kulturreise nach Italien ein. Der mediterrane Kulturgenuss weckt die Sehnsucht nach einem Land und einer Zeit, die Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa nach Italien zog. Sonne und Sommer in der Herbstzeit versprühen einen Hauch „La Dolce Vita“ („Süßes Leben“) – Ein Müßiggang für die Sinne, der mehr als lohnenswert ist.