Wadersloh (mw/bb). Wie wäre es zur Herbstzeit mit einem Bad im Sonnenblumenmeer? Zwischen Wadersloh und Diestedde wäre das möglich. Auf 75.000 m² erblühen in diesen Tagen tausende Sonnenblumen. Im Anschluss an die Wintergerstenernte im Juli hatte Landwirt Raphael Große Wienker eine Zwischenfrucht ausgesät, um den Boden bis zur nächsten Feldfrucht zu bedecken. Das Ergebnis ist mehr sehenswert: Die gelb blühende Sonnenblumenpracht an der Winkelstraße ist schon von weitem gut zu erkennen.
Am Erntedanktag und dem Feiertag zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit hat sich Wadersloh besonders herausgeputzt. Die Sonnenblumen strahlen Kopf an Kopf und erleuchten die Umgebung. Dabei hat die Blumenpracht einen besonderen Hintergrund, über den Raphael Große Wienker Auskunft gibt: „Bei der Zwischenfrucht handelt es sich um eine Wildblumenmischung mit einem großen Anteil an Sonnenblumen. Die Zwischenfrucht schützt den Boden vor Erosion und Wasserverdunstung. Außerdem wird der Humusaufbau im Boden gefördert, woraus eine höhere Wasserspeicherkapazität resultiert“, erklärt Raphael Große Wienker zum Hintergrund. In der Landwirtschaft wird so das Ziel verfolgt, Nährstoffe zu binden und den Bodenzustand nachhaltig zu verbessern.
Generell bot das Jahr 2020 in der Landwirtschaft gute Bedingungen für das Wachstum: „Ich bin positiv von der Entwicklung der Sonnenblumen bis zur jetzigen Blüte beeindruckt. Die Witterung in diesem Sommer hat dazu beigetragen, dass die Sonnenblumen sich noch bis zur Blüte entwickeln konnten“, berichtet Raphael Große Wienker und lässt den Blick über das unendlich weite Blumenmeer schweifen. Ein weiterer positiver Effekt des gut entwickelten Bestandes sei es, dass diese Art der Zwischenfrucht auch einen guten Rückzugsort für Hasen und Fasanen im Münsterland biete. Und besonders nachhaltig ist das Sonnenblumenfeld auch für alle Wadersloher: „Wer in der Zwischenzeit noch ein paar Sonnenblumen für die Vase im Wohnzimmer sucht, darf sich im Randbereich des Feldes gerne …