Liesborn (mw/gast). Obwohl die Wetterprognosen düster aussahen, startete die Radtour des Liesborner Heimatvereins am vergangenen Sonntag über Göttingen nach Ostinghausen zum Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse, das sich seit 1950 im Besitz der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe befindet. Nach einer guten Stunde erreichte die Gruppe unter der Führung von Rainer Müller, Vorstandsmitglied des Heimatvereins und Mitarbeiter des Zentrums, das Ziel. Nach einer Erfrischungspause und einer Einführung in die Geschichte des von 1655 stammenden Wasserschlosses begann ein Rundgang mit Besichtigung der verschiedenen Objekte der Versuchseinrichtung für Tier- und Pflanzenproduktion.
Neben Einrichtungen für Tagungen und Seminare bietet Haus Düsse neben Fortbildungen und Lehrgänge im landwirtschaftlichen Bereich auch Ausbildungsplätze für werdende Landwirte an. Als Energieselbstversorger wird die eigene Biogasanlage mit selbst produzierten nachwachsenden Rohstoffen sowie Gülle und Mist aus den eigenen Ställen versorgt. Gerade die Versuche mit Anbau und Nutzung nachwachsender Rohstoffe gewinnen zunehmend an Bedeutung als Ersatz für fossile Brennstoffe.
Der landwirtschaftliche Betrieb von Haus Düsse mit über 200 ha Acker- und Grünland erfüllt zwei Aufgaben. Zum einen wird Futter bereitgestellt für die Viehbestände, zum anderen werden umfangreiche Feldversuche durchgeführt. Die Besichtigungstour führte sowohl zu den Ställen der konventionellen wie auch der ökologischen Schweinehaltung. Die Liesborner Heimatfreunde erfuhren, was unter ökologischer Haltung zu verstehen sei, wie u.a. offene Ställe mit Kontakt zum Außenklima und großes Platzangebot für die Tiere.
Die nächste Etappe führte zum Milchvieh. Rainer Müller erklärte einen Melkroboter, bei dem die Besucher beobachten konnten, wie der gesamte Melkablauf automatisiert vonstattenging. Der Roboter befindet sich 24 Stunden im Einsatz, sodass die Kühe ihren Melkrhythmus bestimmen können. Nacheinander erschienen die Kühe selbständig zum Melkvorgang.
Dann stiegen die Heimatfreunde wieder aus Fahrrad und fuhren an Lohe vorbei über Benninghausen zum Cafe Lippeauenblick. Mit Kaffee und Kuchen gestärkt ging es anschließend bei immer noch trockenem Wetter zurück nach Liesborn.
Quelle: Heimatverein Liesborn, Bernd-Peter Kerkemeyer