Diestedde (mw/bb). Es ist nicht einmal ein Jahr her, da sorgte der Tod von Pferdedame Nala an der Fischtreppe am Mühlenbach für Fassungslosigkeit. Unbekannte hatten das Pferd mit vergammelten Lebensmitteln gefüttert. Nach stundenlangem Todeskampf starb das Tier (Beitrag auf MW). Aber auch heute noch werden Tiere mit mitgebrachten und oftmals verdorbenen Speisen gefüttert. Hinweisschilder warnen nun davor. Andernfalls behält sich der Grundstücksbesitzer nun auch vor, den Wanderweg temporär zu sperren, um seine Tiere zu schützen.
„Wir füttern alle Tiere ausreichend und müssen darüber die Kontrolle behalten. Es mag auch mal gut gemeint sein, wenn Familien beim Spaziergang am Schloss altes Brot an die Enten und Hängebauchschweine füttert. Es gibt aber sehr viele gute Gründe, warum hier Verbotsschilder hängen“, macht Rainald Gehringhoff deutlich. Vor allem Pferde haben ein extrem komplexes Verdauungssystem und reagieren hochempfindlich auf verdorbene Lebensmittel. Der Todeskampf von Nala hat im Oktober 2019 für viel Empörung gesorgt – nicht nur in Diestedde. Leider kam es auch nach dem schrecklichen Vorfall zu erneuten Fütterungen durch Passanten. „Wir haben extra weitere Verbotsschilder aufgehängt. Wir freuen uns natürlich über jeden Besucher, der hier wandert und die schöne Umgebung genießt und sich beim Anblick der Tiere erfreut. Doch das Füttern ist und bleibt untersagt. Sollte es nun weitere Fälle geben, ziehe ich es auch in Erwägung, Teile des Weges sperren zu lassen. Da geht das Wohl der Tiere einfach vor“, so Gehringhoff.
Nicht nur an der Fischtreppe ist das Füttern der Tiere untersagt, auch das beliebte Entenfüttern sollte besser unterlassen werden. So weist der Naturschutzbund NABU darauf hin, das Futterreste auf den Grund absinken und dort die Bildung von Faulschlamm verursachen können. Im schlimmsten Fall führt das zum Kippen des Gewässers durch Sauerstoffschwund. Neben den Wildgänsen, Enten und Schwänen lockt das Futter außerdem ungebetene Tischgäste, wie z.B. Ratten an. Zudem könnten andere Vogelarten durch die „Parkvögel“, die durchgefüttert werden, verdrängt werden, sodass es auch Probleme beim Artenschutz geben kann. Mehr dazu hier (externer Link). Also besser die Tiere nur anschauen und ein Erinnerungsfoto mit dem Smartphone machen, aber auf das Füttern besser verzichten.
Fotos/Text: B. Brüggenthies