Wadersloh (mw/bb). Nur wenige Veranstaltungen in der Region haben ein ähnlich großes Kultpotential wie das beliebte Mofarennen der „Freebiker Wadersloh“. Seit mehr als zwei Jahrzehnten steht das Rennen, das traditionell jedes Jahr Ende August ausgerichtet wird, für Freiheit, Motorengeräusche und ganz viel Rennspaß. In diesem Jahr wird es Coronabedingt kein Rennen geben, aber die Lust und Laune an schnellen Zweirädern und Benzingesprächen lassen sich die Mofarennen-Fans nicht nehmen.
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Wenn im Königsbusch die heißen Maschinen bei noch heißeren Temperaturen aufheulen und die Vorfreude bei den Fahrerinnen und Fahrern so hochsteigt wie das Adrenalin, dann ist wieder Mofarennen-Zeit! Über die letzten Jahre hat sich das Event zu einem Mehr-Generationen-Treffpunkt in der Region gemausert. Nur im Corona-Jahr bleibt es still – Erstmals in der Vereinsgeschichte ziehen die Mofas nicht ihre Kreise in der Bauerschaft Ackfeld. Zu groß wären die Auflagen für Teams und Besucher.
Als sich die „Freebiker“ 1993 als Verein gründeten, hätte wohl niemand zu Träumen gewagt, was aus dem Hobbyprojekt einer bunten Truppe mit der Liebe zu motorisierten Zweirädern eines Tages entwachsen würde. Der einstige Gründer des Vereins, Martin Junkerjürgen, denkt noch heute gerne an die Anfangszeiten zurück. Auch für die Zukunft ist der kleine Verein bestens gerüstet: „Das hat sich alles sehr gut entwickelte und auch über Nachwuchs im Club können wir nicht klagen. Gerade findet eine Generationserneuerung statt. Es macht heute noch genauso viel Spaß wie damals“, sagt der begeisterte Mofa-Fan. Die „Freebiker“ stellen sechs Teams für das Mofarennen, bei denen jedes Jahr im Schnitt 25 Teams aus der Region an den Start gehen, um möglichst als Erstes die Ziellinie zu überqueren. Für Hauptorganisator Peter Gödde, Streckenplaner Peter Laumeier und Hendrik Bartels, der sich im Vorfeld der Rennen um die erforderlichen Genehmigungen kümmert, sind die Vorbereitungen jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung, die man im ganzen Club gemeinsam meistert. Denn hier packt jeder mit an. Eben eine echte Teamleistung.
Teams bereiten sich im kleinen Kreis auf das nächste große Rennen vor
Von Corona lassen sich weder die Veranstalter noch die Teams entmutigen. Es wird eben das Beste aus der Situation gemacht. Auch wenn es kein Rennen im Jahr 2020 gibt, lassen sich die Mofafreunde aus Wadersloh ein internes „Warming up“ für die kommende Renn-Saison nicht nehmen. Auf dem Hof Junker/Bartels in der Kühlheide hatten sich kürzlich die Mitglieder des Teams „Barbie Racing“ zusammengefunden, um ihre Rennmaschine über den Acker zu bewegen. Für Annette Bartels, ebenfalls Gründungsmitglied der Freebiker, ist das kleine Treffen in familiärer Runde ein echtes Highlight: „Wir sind natürlich alle etwas traurig, dass das Mofarennen in diesem Jahr nicht stattfinden kann. Irgendwie werden einem die Mofageräusche aus allen Ecken fehlen“, sagt die Rennfahrerin.
Ganz ohne Mofa geht es dann aber doch nicht. Während der Barbie-Racing-Fanclub noch eine letzte Abkühlung bei den heißen Sommertemperaturen nimmt, rattert der Motor von „Candy Mandy“ (so heißt das aktuelle rosa 8-PS-Renn-Modell der Truppe) und die erste Fahrerin macht sich auf die Reise über Stock und Stein. Es macht Spaß, den Damen mit ihren rosa Helmen beim Fahren zuzuschauen. Als einziges reines Frauenteam wurden die Damen des „Barbie Racing Teams“ anfangs noch belächelt und zeigten der Konkurrenz dann, dass sie genauso schnell fahren können, wie der rosa Nagellack getrocknet ist. Bei den Freebikern und allen Teams geht es aber nicht um den Wettbewerb: Die Freude am Fahren, an Motoren und an Geselligkeit machen das Clubleben aus. Für Konkurrenz ist kein Platz auf der Rennstrecke, denn es geht vor allem um Spaß. Und den haben alle Teams und die Zuschauer dann hoffentlich im kommenden Jahr auch wieder alle gemeinsam an der Rennpiste am Königsbusch.
Fotos & Text: B. Brüggenthies