Wadersloh (mw/bb). Wer hat sich nicht schon immer mal gefragt, was die lieben Lehrerinnen und Lehrer in den Sommerferien so machen? Na klar, die urlauben natürlich, liegen in der Sonne und erholen sich vom Unterricht. Naja fast. Selbstverständlich gehört auch Entspannung zu den Sommerferien dazu, aber auch der kommende Schulbeginn in knapp 3 Wochen muss natürlich vorbereitet werden. Mein-Wadersloh.de war neugierig und hat mal beim Gymnasium Johanneum nachgefragt, wie denn die Planungen laufen.
Oberstufenkoordinator Wolfram Wenner und der stellvertretende Schulleiter Winfried Leiting haben es sich bequem gemacht im Lehrerzimmer. An der Wand hängt eine große Tafel mit kleinen Schildchen. Auf einem steht Mathematik und der Autor dieser Zeilen erinnert sich in diesem Moment an den Matheunterricht bei den Herren Grünebaum und Schulte zurück. Reihe an Reihe entsteht hier der Stundenplan für das neue Schuljahr und die beiden anwesenden Lehrern bestätigen gleich darauf die Vermutung, dass das schon ein ganzer Haufen Arbeit war.
Wie schon zu Beginn der Corona-Pandemie und dem Digitalen Unterricht, der durch Corona deutlich beschleunigt umgesetzt wurde, wird auch diese Planung mit den digitalen Möglichkeiten ausgeschöpft. Neben der sehr analogen Wandtafel steht der Rechner mit der Planungssoftware im Hintergrund und erleichtert den beiden Pädagogen die Koordination der Vielzahl an Unterrichtsfächern und die Zuordnung der Lehrkräfte. „Momentan ist natürlich vieles noch in der Schwebe und wir warten auf die Infos der Behörden. Wir sind auf jeden Fall für alles gerüstet“, zeigt sich Winfried Leitung zuversichtlich über den Schulbeginn im August.
Regelbetrieb mit Präsenz vor Ort oder weiterhin Videocalls? Bei knapp 600 Schülerinnen und Schülern ist akribisches Planen angesagt. Vor allem die Parallelkurse der Oberstufe sind eine besondere Herausforderung aber auch andere Dinge gilt es im Corona-Jahr 2020 zu beachten: „Wir planen so, dass der Stundenplan um 7.30 Uhr beginnt und sowohl digital als auch vor Ort stattfinden könnte. Der Präsenzunterricht würde aber auch drei Mal so viele Lehrer vor Ort erfordern“, so Wolfram Wenner. Vorgaben gibt es derzeit nicht.
Die erweiterte Schulleitung wird sich Anfang August zusammenfinden und mehrere Szenarien durchspielen. Darunter auch die Option des Vollbetriebs. Durch die erforderlichen räumlichen Trennungen wäre das ein großer Aufwand. „Wie verhält es sich zum Beispiel mit den Pausenzeiten? Wie stellen wir den Unterricht für Schüler aus Risikogruppen sicher? Was ist mit den Urlaubsrückkehrern? Hier müssten die Schülerinnen und Schüler vorher getestet werden“, gibt Wolfram Wenner zu bedenken. Unter Umständen müssten tagesaktuelle Entscheidungen getroffen werden, um dann mit einer passenden Strategie das Thema anzugehen. „Wir hoffen, dass da noch Empfehlungen vom Schulministerium kommen. Alles in allem sehen wir uns aber gut aufgestellt und werden die Unterrichtsversorgung sicherstellen können“, zeigt sich Winfried Leitung optmistisch.
Die 10-er Klassen des Gymnasiums werden erstmals komplett mit iPads ausgestattet. Das Johanneum nutzt somit alle Komminkationswege und wird auch weiterhin die Datenflut in der schuleigenen Cloud bündeln, so dass die Abiturklassen idealerweise optimal auf das Abi vorbereitet werden können und sogar ganze Tafelbilder online abrufen könnten. Durch Corona haben sich viele Prozesse beschleunigt. Das Gymnasium Johanneum rüstet sich für den (digitalen) Unterricht und auch vor Ort ändert sich in diesen Wochen gerade einiges: Mehrere kleine Baustellen, wie etwa an der Turnhalle, zeigen, dass sich die Schule für die Zukunft rüstet. Der Tradition verbunden – Dem Neuen aufgeschlossen!
Fotos/Text: B. Brüggenthies