Liesborn (mw/bb). Im historischen Gemäuer der einstigen Benediktinerabtei zu Liesborn werden in diesen Tagen die Weichen auf die (digitale) Zukunft gestellt. Mit einem ehrgeizigen Gemeinschaftsprojekt versuchen Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit dem Museum Abtei Liesborn, dem Kreis Warendorf und der Agentur Bok+Gärtner einen sogenannten „Digital Cultural Hub“ für die Großgemeinde einzurichten. Genauso hoch wie in in Aussicht gestellte FÖrdersumme in Höhe von 450.000 Euro ist die Motivation der Projektteilnehmer, ein Konzept für einen „Dritten Ort“ zu schaffen, der als Schnittstelle die Themen Kultur und Bildung antreiben soll.
Annika Differding und Dominik Kolm vom Büro „Bok+Gärtner“ (Münster) sind am Donnerstagabend hoch erfreut über die hohe Beteilung aus allen Wadersloher Ortsteilen. 25 Personen sind zum 2. Workshop-Abend in den Festsaal des Museums gekommen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln. Innerhalb kürzester Zeit haben Vereine, Gruppen und Privatpersonen mögliche Projekte ausgearbeitet, die für die drei Ortsteile entwickelt werden könnten, um das (digitale) Miteinander und die Kulturarbeit auf ein neues Level zu hieven. In Aussicht gestellt ist eine stattliche Fördersumme von 450.000 Euro. Damit soll aber nicht nur ein „physischer“ Gemeinschaftsraum für die Begegnung entstehen, sondern auch digitale Ideen im Bereich Weiterbildung und Kultur Ehrenamt und Vereinsleben beflügeln. Eine einmalige Chance für Wadersloh, einen Leuchtturm zu errichten, der weit über die Ortsgrenzen hinaus strahlen könnte.
Ein digitaler Marktplatz mit Veranstaltungskalender, Ehrenamtsbörse und Austauschmöglichkeit. Eine Dorf-Mediathek zum Erhalt dörflicher Tradition und Darstellung der kulturellen (Vereins-) Vielfalt. Ein digitaler Dorfguide, der Sehenswürdgkeiten sichtbarer macht. Live-Streaming von Chorkonzerten und ein Co-Working-Space als offener Treffpunkt. Fortbildungen zu Digitalen Themen – Viele Ideen schreien förmlich danach umgesetzt zu werden, denn vor allem für die Vereine vor Ort bietet sich mit dem Projekt eine einmalige Chance. Wenn das Evangeliar im Zuge des Museumsumbaus nach Liesborn kommt, wäre ein Kompetenzzentrum für digitale und analoge Begegnungen eine perfekte Ergänzung, um Liesborn, Wadersloh und Diestedde weiter nach vorne zu bringen. Feuer und Flamme für diese Idee sind die Interessenten, die an den bisherigen Workshops und einem Diskussionsabend teilgenommen haben schon jetzt: Die Möglichkeiten sind mannigfaltig und sprechen alle Generationen an.
Von Bürgern für Bürger entstehen in Liesborn Ideen für die Zukunft auf dem Land. Viele digitale Versorgungslücken könnten im Förderzeitraum von Anfang 2021 bis Ende 2023 geschlossen werden, wenn der Antrag – der im August gestellt wird – durchkommt und Liesborn hoffentlich zu den geförderten Orten zählt. Auf der Agenda stehen noch zwei Workshops: Am 6. August soll eine Raum- und Ressourcenplanung erfolgen, am 11. August folgt die Entwicklung einer Trägerstruktur.
Wer sich für das Projekt und die ersten Ergebnisse aus den Workshops interessiert: Die Dokumente sind via Cloud-Dienst abrufbar (externer Link).
Weitere Termine:
Workshop I am 14. Juli, 17 Uhr: Detailplanung Inhalt (1)Workshop II am 16. Juli, 17 Uhr: Detailplanung Inhalt (2)- Workshop III am 06. August, 17 Uhr: Raum- und Ressourcenplanung
- Workshop IV am 11. August, 17 Uhr: Entwicklung Trägerstruktur
Fotos/Text: B. Brüggenthies