Kreis Gütersloh/Kreis WAF/Wadersloh (mw/bb). Auch heute überschlagen sich die Ereignisse wieder. Der Supergau für den Kreis Gütersloh ist heute morgen nun doch eingetreten: In einer Pressekonferenz teilte Ministerpräsident Laschet den regionalen Lockdown für das Kreisgebiet GT an. Verdichtet hatten sich die Hinweise bereits am Vortag. Selbst Landrat Adenauer, der bis zuletzt versuchte, den Lockdown abzuwenden, sprach gestern davon, dass es nach Lockdown „rieche“. Folgenschwer auch für die Nachbarorte: Oelde, Beckum und Wadersloh könnten ebenfalls betroffen sein. Um 15.30 Uhr wird Gesundsheitsminister Laumann mitteilen, ob auch wir hier in Wadersloh wieder Kontaktbeschränkungen hinnehmen müssen. || MW Direkt zur Pressekonferenz. v. MP Laschet
MW Direkt: MW-Berichterstattung zur Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Laumann ab 15.30 Uhr! / Stand: 15.45 Uhr
In wenigen Minuten beginnt die 2. große Corona-Pressekonferenz. Nach dem Lockdown für den Kreis GT heute morgen, geht es nun um die betroffenen Kommunen auf dem Kreisgebiet Warendorf (Beckum, Oelde, Wadersloh).
- NRW-Gesundheits- und Arbeitsminister Laumann tritt vor die Kameras.
- In einer kurzen Aufzählung berichtet der Minister über bereits erfoglte Maßnahmen. 7.000 Tönnies-Mitarbeiter wurden getetest. Zuvor wurden alle Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt und das Werk in Rheda geschlossen. Kitas und Schulen im Kreis wurden direkt geschlossen. Erhebliche Polizeikräfte unterstützen die Ordnungsbehörden. DRK und Bundeswehr unterstützen vor Ort.
- Heute morgen wurde der Lockdown für GT und WAF (nach Aussage von Laumann) beschlossen. Das schließt umfangreiche Kontaktbeschränkungen mit ein. (s. dazu Beitrag von heute morgen)
- Schulen und Kitas im Kreis Warendorf machen ab Donnerstag dicht! Landrat Dr. Gericke wird eine entsprechende Verfügung herausgeben
- Laumann appelliert daran, dass die Kontaktbeschränkungen eingehalten werden.
- In beiden Landkreisen werden Teams gebildet, die die Betroffenen vor Ort aufsuchen. Auch Dolmetscher werden dabei sein.
- Laumann spricht nun über die Werksverträge von Tönnies-Mitarbeitern. Es herrsche Unklarheit, wo die Mitarbeiter genau tätig waren. Man reche morgen damit, weitere Listen zu bekommen. Die IHK wurde gebeten Kontakt zu den Firmen aufzunehmen.
- Die Zwangspause werde man nutzen, um alle Seniorenheime und Krankenhäuser in den beiden Landkreisen, auf Corana zu testen. Auch Mitarbeiter von Supermärkten sollen getestet werden, kündigte Laumann an!
- Im Kreis GT kann man sich zeitnah an öffentlichen Teststationen auf das Coronavirus testen lassen. Die Kosten übernimmt die Fa. Tönnies.
- Laumann appellierte daran, dass die Menschen in GT/WAF sich testen lassen. Negativ Getestete seien nachwievor als Urlauber in anderen Bundesländern willkommen.
- Die Situation soll am 30. Juni neu bewertet werden.
- Laumann lobte die Landesregierung für ihre Linie und Dynamik im Umgang mit der Pandemie.
- Laumann hofft auf das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger in beiden Kreisgebieten.
- Der Minister bestätigte nochmal, dass das gesamte Kreisgebiet WAF unter den Lockdown fällt!
Aktuelle Situation im Kreis Warendorf: 211 Erkrankte
Kreis WAF (pm). 211 Personen im Kreis Warendorf sind akut am Coronavirus erkrankt. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Mitarbeiter von Tönnies. Bereits am Montagabend bei der Pressekonferenz mit Minister Karl-Josef Laumann war bekannt geworden, dass im Vergleich zu Sonntag 72 Neuerkrankte hinzugekommen waren. Insgesamt ist damit die Gesamtzahl der seit März bekannt gewordenen Fälle auf 714 (Stand: 23.06., 9 Uhr) angestiegen. Gesund gemeldet sind davon 483 Personen. In Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben sind bislang 20 Menschen aus dem Kreis Warendorf. Die ermittelte Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner beträgt damit 68,4.
Die aktuellen Fallzahlen der Städte und Gemeinden im Überblick: • Ahlen: 101 gemeldete Infektionsfälle, davon 82 Gesundete, 10 Verstorbene, 9 akut Erkrankte • Beckum: 48 Infektionen, davon 29 Gesundete, 1 Verstorbener, 18 akut Erkrankte • Beelen: 13 Infektionen, davon 11 Gesundete, 2 akut Erkrankte • Drensteinfurt: 42 Infektionen, davon 40 Gesundete, 2 Verstorbene • Ennigerloh: 41 Infektionen, davon 25 Gesundete, 16 akut Erkrankte • Everswinkel: 33 Infektionen, davon 33 Gesundete • Oelde: 218 Infektionen, davon 62 Gesundete, 5 Verstorbene, 151 akut Erkrankte • Ostbevern: 11 Infektionen, davon 10 Gesundete, 1 Verstorbener • Sassenberg: 30 Infektionen, davon 22 Gesundete, 8 akut Erkrankter • Sendenhorst: 39 Infektionen, davon 39 Gesundete • Telgte: 42 Infektionen, davon 42 Gesundete • Wadersloh: 33 Infektionen, davon 29 Gesundete, 4 akut Erkrankte • Warendorf: 63 Infektionen, davon 59 Gesundete, 1 Verstorbener, 3 akut Erkrankte
Landrat Adenauer (GT) zum Schutzpaket: „Alles tun, um die Bevölkerung zu schützen“ // 1.228 Corona-Infizierte (Stand: 23.06)
Kreis Gütersloh (pm). Die heute von der Landesregierung vorgestellten Maßnahmen, die die weitere Ausbreitung des Coronavirus im Kreis Gütersloh verhindern soll, sind nach Abstimmung mit dem Kreis Gütersloh, den Experten des Robert-Koch-Instituts und des Landeszentrums Gesundheit vereinbart worden. „Wir haben durch die positiven Befunde im häuslichen Umgebung der Beschäftigten eine neue Situation“, betonte Landrat Sven-Georg Adenauer. „Unsere wichtigste Aufgabe ist der Schutz der Bevölkerung und tun wir alles dafür, was notwendig ist. Deswegen werden jetzt auch die Tests erheblich ausgeweitet.“
Die Einschränkungen seien weniger umfangreich als im März, erklärte Adenauer. „Das war mir besonders wichtig. Ich bin froh, dass zum Bespiel die Geschäfte weiter geöffnet bleiben dürfen. Viele Dinge, an die wir uns wieder gewöhnt haben, bleiben uns erhalten. Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Gütersloh sich an die allgemeinen Hygieneregeln zu halten und an die neuerlichen Regeln wie etwa Abstandsbeschränkungen. Dann kommen wir da zusammen durch.“ Ministerpräsident Armin Laschet hat für den Kreis Gütersloh einen Lockdown von sieben Tagen angekündigt, also bis zum 30. Juni. Das Sicherheits- und Schutzpaket hat insgesamt fünf Bereiche, unter anderem Kontaktverbote wie bereits im März. Die Maßnahmen sollen zurückgenommen werden, wenn es Klarheit über das Infektionsgeschehen gibt.
Im Kreis Gütersloh waren zum Stand 23. Juni, 0 Uhr, 1.952 (22. Juni: 1.696) laborbestätigte Coronainfektionen erfasst. Davon gelten 703 (22. Juni: 685) Personen als genesen und 1.228 (22. Juni: 990) als noch infiziert. Von diesen 1.228 Personen befinden sich 1.201 in häuslicher Quarantäne. Laut Auskunft der vier Krankenhäuser werden derzeit 21 Patienten (22. Juni: 21) stationär behandelt. Davon werden 6 Personen (22. Juni: 6) intensivpflegerisch versorgt und 2 Personen (22. Juni: 2) müssen beatmet werden. Im Kreis Gütersloh sind 21 Personen (21. Juni: 21) verstorben, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten.
MW-Berichterstattung zur Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Laumann ab 15.30 Uhr!
Zusätzliche Quellen: PM Kreis Waf, Kreis GT, PK Laschet, kuratiert von B. Brüggenthies