Wadersloh (mw/bb). Eine umfangreiche Tagesordnung steht heute wieder auf der Agenda der heimischen Politiker*Innen. In der Aula der ehemaligen Geschwister-Scholl-Realschule geht es u.a. um den Schienenpersonennahverkehr, das Klimaschutzmanagement bei uns in Wadersloh, die Auswirkungen von Corona auf den Gemeindehaushalt und das viel diskutierte Thema Regenrückhaltebecken.
Die Unterlagen zu den einzelnen Themen können als digitale PDF-Dokumente bei der Gemeindeverwaltung im Bürgerinformationsystem abgerufen werden (ext. Link). Die MW-Berichterstattung beginnt an dieser Stelle um 17 Uhr!
Die 33. Sitzung des Rates ist eine Besondere. Zum einen findet sie erneut aus Corana-Gründen in der Aula der ehem Realschule am Schulkamp statt und zum anderen ist es die letzte Ratssitzung vor der Kommunalwahl im September. Zu Beginn wurde den verstorben ehemaligen Ratsmitgliedern Paul Borghoff und Ulrich Balkenhohl gedacht.
Kurzbericht der Verwaltung
Es folgt der Bericht der Verwaltung. Beginn macht der Antrag der CDU zur Einrichtung von Hotspots in der Gemeinde. Ein Förderantrag wurde seitens de Gemeinde gestellt. Bis zu 15.000 Euro könnten als Fördersumme infrage kommen. // Das Projekt „Besser jetzt – Gut beraten ins Alter“ konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden und wird verschoben. // Weitere Themen waren das Multifunktionsplatz an der Sportanlage Stromberger Straße. In Kürze erfolgt die Ausschreibung. Bis zum Jahresende ist die Umsetzung geplant. // Verlängert wurde die Frist zur Einrichtung von Wahlvorschlägen für die Kommunalwahl. Der Wahlausschuss wird am 30. Juli tagen. // Ab dem 29. Juni wird es drei Wochen lang ein Ferien-Betreuungsangebot zunächst am Standort Wadersloh betreut. // Die Sanierung des Lehrschwimmbeckens verzögert sich. Frühestens zur zweiten Schuljahreshälfte 2021 wird das Schwimmbad wieder genutzt werden können. // Für den Spielplatz Lechtenweg ist ein Vor-Ort-Termin in Planung.
Stand: Corona in Wadersloh
Tönnies: Auch der Coronaausbruch beschäftigt die Gemeinde Wadersloh. Am 17. Juni trat der Krisenstab zusammen und diskutierte über die Situation. Von der Schließung von Kitas und Schulen wurde abgesehen. Drei der bestätigten Erkrankten wurden zwischenzeitlich in Gütersloh untergebracht. Ingesamt stehen 174 Personen in Wadersloh unter Quarantäne. 4 bestätigte Infektionen sind bekannt. Die Gemeinde Wadersloh hat zur Kontrolle wieder den Ordnungsdienst aktiviert. Bisher kam es zu keinen weiteren Vorkommnissen. Ein möglicher Lockdown für den Kreis GT hätte nach Aussagen von BM Thegelkamp auch Teile des Kreises WAF betroffen. Zu diesem Thema hat Mein-Wadersloh.de bereits ausführlich berichtet.
Reaktivierung des Schienenverkehrs im ÖPNV
Zu diesem Thema hat MW bereits vergangene Woche berichtet. BM Thegelkamp sprach in diesem Zusammenhang von einer „einmaligen Chance zur Stärkung der Infrastruktur in Wadersloh“. André Pieperjohanns und Johann Ubben von der WLE stellten die aktuellen Planungen und erste Inhalte der Machbarkeitsstudie (Sendenhorst-Neubeckum-Lippstadt) vor.
Eine ÖPNV-Bedarfsplanung fand bereits im Sommer 2019 statt. Für Wadersloh wäre der Teilabschnitt Lippstadt-Beckum auf einer Schienenstreckenlänge von 28,59 Kilometern von Interesse. Die WLE plant eine Umsetzung des Großprojekts in mehreren Teilabschnitten. Für jeden Haltepunkt müssten eine individuelle Planung erfolgen. Eine Besonderheit ist die Kreisgrenze in Wadersloh, da hier auch ein Zuständigkeitswechsel erfolgt. Über die Finanzierung hatten sich die beiden betroffenen Zweckverbände bereits abgestimmt. Die Vorarbeiten für den Bedarfsfall dauern nach Angaben der WLE seit 20 Jahren an. Rückenwind erhält die WLE durch die Aufnahme in den Landesbedarfsplan. Die WLE wird in den Jahren 2020/2021 noch mehrere große Investitionen tätigen. BM Thegelkamp zeigte sich erfreut über die anstehenden Investitionen in die Sanierung der Gleise.
Eine Verdrängung des Busverkehrs ist möglich. Zumindest könnte der Busverkehr zurückgefahren werden. Möglicherweise könnte künftig aber bisher nicht versorgte Bauerschaften angesteuert werden. Kosten für die Gemeinde würden durch die Errichtung von Haltepunkten anfallen (300.000 Euro pro Stelle). Unter optimalen Bedingungen könnte die Gemeinde durch Umverteilung und Kreisumlage möglicherweise sogar Geld einsparen. Für das Triebfahrzeug könnte eine wasserstoffbasierte oder hybride Technik zur Anwendung kommen. Alle Wadersloher Ortsteile hätten die erforderliche Größe zur Einrichtung einer Haltestelle. Für RVM und Bürgerbusverkehr könnte ein Verkehrskonzept erstellt werden. Ob die WLE bei einer Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Strecke weiterhin Betreiber bleibt, ist offen. Das Interesse an dem Thema SPNV war auch im Rat groß. Wie die Positionierung des Rats aussieht: Die Gemeindeverwaltung wird der WLE bei der Reaktivierung bestmöglich unterstützen. Der Rat stimmte einstimmig dafür.
Klimaschutzmanagerin Stefanie Göke stellt sich vor
Am 1. Mai nahm die Klimaschutzmanagerin Stefanie Göke ihre Arbeit in Wadersloh auf. Die Liesbornerin stellte erste Eckpunkte ihrer Tätigkeit vor. Neben der Erstellung des Klimaschutzkonzepts, bringt die Stefanie Göke auch die verschiedenen Akteure in der Großgemeinde zusammen. Darüberhinaus wird die Klimaschutzmanagerin auch eigene Ideen einbringen und belastbare Strukturen einbringen. Sie selbst sieht sich als „Kümmerin“, Mittlerin zwischen Bürgern, Initiativen, Verwaltung und Politik.
Anknüpfungspunkte in der Gemeinde sind u.a. Windenergie, Solartankstelle, E-Mobilität, Wassersäcke und Meisennistkästen. Erster Bestandteil des Klimaschutzkonzepts wird die Erstellung einer Ist-Analyse für die Energie- und Treibhausgasbilanz sein. Dazu werden Verbräuche der privaten und Haushalte, Industrie und Gewerbebetriebe sowie der Kommune ermittelt, Anschließend soll eine Potentialanalyse erfolgen. Nach der Zielfestlegung werden die Maßnahmen zwischen 3-7 Jahren in Anspruch nehmen. Stefanie Göke wird dazu auch ein Controlling zur Überprüfung durchführen. Die Erarbeitung des Umsetzungsplans für 10 Jahre steht auf der Agenda. Das Konzept ist fortlaufen und nicht abschließend.
Das NKN-Netzwerk nimmt voraussichtlich im August die Tätigkeit auf. Erste Ergebnisse werden im Oktober erwartet. Geplant sind u.a Workshops für die weiteren Akteure wie Gemeinschaft der Vereine, UEW, Klimatreff WDL und die Wirtschaft. Das finale Klimaschutzkonzepts muss innerhalb von 18 Monaten (bis 31.10.2021) vorliegen, damit die Förderung erfüllt werden kann. Schon im April 2021 muss dem Projektträger eine Gliederung vorgelegt werden. Stefanie Göke möchte sich für eine weitere Sensibilisierung für das Thema Klimaschutz und Ressourcenschonung einsetzen und darüberhinaus Beratung für „Jedermann“ anbieten. Geplant ist auch der Ausbau erneuerbare Ernergieformen. Weitere Schwerpunkte sollen Bildung, Mobilität, nachhaltiger Konsum und generell neue Impulse werden.
Ende der Live-Berichterstattung aus der Realschule: 18.52 Uhr