Kreis Gütersloh / Rheda-Wiedenbrück (mw/bb). Nach steigenden Infektionszahlen bei der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück führte der Kreis Gütersloh am Dienstag umfangreiche Corona-Tests auf dem Werksgelände der Fleischfabrik durch. Das Ergebnis fällt für den Kreis Gütersloh verheerend aus: Medienberichten zufolge sind 400 von 500 Tests positiv. Weitere 500 Ergebnisse sind noch offen. Seit Mittwochmorgen tagt der Krisenstab. Am Nachmittag wird es eine Pressekonferenz bei Tönnies geben.
Am Mittwochmittag berichtete Radio Gütersloh (externer Link) von dem Corona-Drama in unserer Nachbarstadt. Demzufolge brach Landrat Sven-Georg Adenauer umgehend einen Termin im Ruhrgebiet ab. Für den Kreis Gütersloh wird sich am Mittwoch auch die Frage stellen, ob ein Corona-Lockdown des Kreises verhindert werden kann. Bei der erheblichen Anzahl an Neuinfektionen wäre das durchhaus denkbar. Ob Corona-Maßnahmen gelockert oder möglicherweise verschärft werden, hängt von der Zahl der Neuinfektionen ab. Regionen, die die Obergrenze von 50 aktuellen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschreiten, könnte ein Shutdown drohen. Dieser Wert wäre im Kreis Gütersloh mit 182 bereits weit überschritten. Nach Informationen des Haller Kreisblattes (externer Link, ohne Paywall lesbar) werden ab Donnerstag (18. Juni 2020) alle Schulen und Kindertagesstätten im Kreis Gütersloh wieder geschlossen. Einen vollständigen Shutdown soll es vorerst aber nicht geben.
Nach der erheblichen Anzahl an Corona-Neuinfektionen, die voraussichtlich noch weiter ansteigen wird, muss der fleischverarbeitende Betrieb bei Tönnies auf ein Minimum runtergefahren werden, forderte Landrat Adeneuer. Am Mittwochnachmittag wird es eine Pressekonferenz geben. Bereits seit 10 Uhr tagt der Krisenstab des Kreises Gütersloh. Weitere Informationen werden für den späten Mittwochnachmittag erwartet. | UPDATE: Die Pressekonferenz startet um 15 Uhr und kann auf der Webseite des Kreises live mitverfolgt werden (externer Link).
Hintergrund: Am Dienstag hatte der Kreis Gütersloh umfangreiche Tests auf dem Werkgelände von Tönnies vorgenommen. Am Mittwochmorgen folgte die Schock-Nachricht nach Auswertung der ersten 500 von 1.000 Testes. Die derzeitigen Neuinfektionen betreffen vor allem Personen, die bei Tönnies in der Zerlegung tätig sind oder durch die Wohnsituation engen Kontakt zueinander haben, hieß es auf der Webseite des Kreises Gütersloh bereits am Dienstag. Mehr dazu gibt es im Radioprogramm der Kollegen von Radio Gütersloh.