Wadersloh (pm). Nach einem Ortstermin am Gymnasium Johanneum meldeten sich bereits direkt im Anschluss die Jusos mit einer Pressemitteilung zu Wort und appellierten daran, dass die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei den Planungen mehr Berücksichtigung finden müssen. Am heutigen Dienstag nimmt die FWG Stellung zum Ortstermin und den Jusos-Anregungen. | UPDATE: Die Jusos haben am 10. Juni eine Antwort auf die Stellungnahme der FWG gegeben.
Stellungnahme zum Ortstermin Johanneum Wadersloh am 08.06.2020 und der im Anschluss veröffentlichten Pressemitteilung der Jusos
Am 08.06.2020 fand am Johanneum in Wadersloh ein Ortstermin der Ausschüsse SKA und BPA statt. An diesem Ortstermin sollten alle Ausschussmitglieder einen Einblick in die aktuelle Bushaltestellensituation und das Außengelände der Schule bekommen, um über die Anträge der FWG, CDU und Jusos auf Umgestaltung des Geländes an unterschiedlichen Stellen zu entscheiden.
Leider mussten wir bei diesem Ortstermin feststellen, dass die Vorbereitung auf einen Austausch bei den anderen Fraktionen eher gering ausfiel. Wir hätte uns einen intensiveren Austausch gewünscht, um der Verwaltung die Möglichkeit zu geben die weitere Planung sofort in ein erfolgsversprechendes Konzept zu lenken. Wir die FWG Fraktion haben um ein Gesamtkonzept gebeten. Man kann aus unserer Sicht die Situationen der Bushaltestellen, des Schulgarten und Biotop, dem Lehrerparkplatz und der Fahrradständer nicht einzeln planen. Wir brauchen eine Gesamtüberplanung des Geländes unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklung. Es stellen sich die Fragen ist das Biotop zu reaktivieren, ist der Wunsch und die Arbeitsbereitschaft dafür gegeben und hat das Biotop den richtigen Standort? Wie wird der Ascheplatz genutzt, wie viele Parkplätze benötigen die Lehrer, braucht die Schule zukünftig weiterhin zwei Bushaltestellen um die Anzahl der wartenden Schüler zu verteilen oder ist eine zentrale Bushaltestelle sinnvoller, wie können wir die Wünsche der Schüler und des Schulträgers mit Blick auf Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Inklusion umsetzen?
In der im Anschluss veröffentlichten Pressemitteilung der Jusos, wird den politischen Fraktionen, auch uns der FWG, vorgeworfen die Ideen der Schüler nicht zu sehen und anzunehmen.
Wir die FWG waren es die beim Beschluss zum Ortstermin darum gebeten haben, die Schülervertreter einzuladen und deren Sicht der örtlichen Situation und deren Zukunftswünsche vorstellen zu lassen. Das wir während des Ortstermins gefragt haben, wo die Ideen der Schüler sind, bedeutet nicht, dass wir den Antrag der Jusos nicht gelesen haben, wir wissen, dass es Schüler des Johanneums sind, die an dem Antrag der Jusos mitgewirkt haben. Wir wollten jedoch den Schülervertretern, die dazu gewählt wurden die Meinung der Schüler zu Vertreten nun persönlich die Möglichkeit geben Ihre Pläne und Wünsche darzustellen. Es stellt natürlich eine Herausforderung dar, in einer so großen Runde die Interessen der gesamten Schülerschaft zu vertreten, die Nachfrage wo die Interessen der Schüler sind, sollte ihnen den Mut geben, Sie auch zu äußern. An dieser Stelle ist auch anzumerken, dass wir es sehr bedauern, dass es der Schulleitung bzw. Vertretern der Lehrerschaft aufgrund der gleichzeitig sattfindenden mündlichen Prüfungen nicht möglich war, am Ortstermin teilzunehmen und wir bedanken uns bei Herrn Müller (Vertreter des Schulträgervereins) zu allen Fragen ausführlich Stellung genommen zu haben.
Weiter werfen uns die Jusos vor, den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit nicht ausreichend zu berücksichtigen. Flächenversiegelung, Fällung von Bäumen und Beseitigung von Grünflächen sind nicht unsere Absicht. Wer aber den Berichten der Schülervertreter und dem Vertreter des Schulträgervereins zugehört hat, konnte erkenne, dass das Biotop, welches immer als solches bezeichnet wird, kein Biotop ist. Es liegt trocken und hat für ein tatsächliches „Biotop“ einen eher unzufriedenstellenden Standort. Hier wurde der Wunsch geäußert dieses in der Nähe des Schulgarten sinnvoll und neu anzulegen. Der Wunsch nach einer Bushaltestelle auf dem hinteren großzügigen Gelände der Schule, weg von der Straße um eine bessere Aufsicht und mehr Sicherheit gewährleisten zu können, folgten spontane Äußerungen, dass es durchaus denkbar wäre, den kaum noch genutzten Ascheplatz dafür umzugestalten. Hier kann man nicht von Grünflächenversiegelung sprechen. Und auch der Wunsch, dass der alte Baumbestand und die Jahrgangsbäume auf keinen Fall den Maßnahmen weichen dürfen ist ganz im Sinn der FWG. Dennoch muss man an dieser Stelle sagen, dass es durchaus zu Verschiebungen der aktuell versiegelten Flächen kommen kann.
Uns der FWG geht es um ein Gesamtkonzept, bei dem Sicherheit, Inklusion, Klimaschutz und Nachhaltigkeit ganz oben stehen. Mit dem Wunsch, dass alles mit einer Modernisierung und Aufwertung des gesamten Geländes zu kombinieren. Ebenfalls zu berücksichtigen ist für die jüngeren Schüler ein Spielplatz, ähnlich wie an der Sekundarschule, mit altersentsprechenden Spielmöglichkeiten die durch Ideen der Schüler mitgestaltet werden sollen, sowie freundlich gestaltete Aufenthaltsbereiche für die älteren Schüler zur Nutzung während der Pause und Freistunden der Oberstufe.
Uns ist es bewusst, dass wir nicht alles auf einmal umgestalten können. Bevor wir jedoch jetzt kurzfristig Veränderungen vornehmen, die uns später bei der Weiterentwicklung der Schule im Weg stehen, fordern wir ein Gesamtkonzept mit einem Zeitplan zur Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen.
Antwort/Stellungnahme der Jusos vom 10. Juni auf den Beitrag der FWG Wadersloh
„Es fühlte sich ein wenig so an als würde das Motto „getroffene Hunde bellen laut“ wahr werden: So waren wir Jusos durchaus überrascht über die umfangreiche Beantwortung unserer Pressemitteilung und den aufgeworfenen Fragen. Mit diesen haben wir den Nerv der FWG wohl stärker getroffen, als gewollt. Eins ist klar: Die Jusos in der Gemeinde Wadersloh setzen sich für einen offenen und fairen Diskurs ein. Es ist niemals unsere Absicht gewesen Dinge aus dem Kontext zu reißen oder zu unseren Gunsten anders darzustellen. Auch wir sind, wie aus unserer Mitteilung hervorgeht, an einer sinnvollen Gesamtlösung interessiert.Zu den uns darüber hinaus entgegengebrachten Vorwürfen nehmen wir wie folgt Stellung:
Bei dem Ortstermin, den die Jusos und die SPD intensiv vorbereitetet haben, erhofften wir uns einen kreativen Ideenaustausch und ein gemeinsames Zusammenarbeiten für ein wichtiges Thema. Ein „wir gegen die“ wurde von unserer Seite nicht provoziert. Jusos und SPD sind allerdings immer daran interessiert, die Meinungen der Bürger*innen und der Betroffenen einzuholen und mit ihnen zu arbeiten. Denn: Politik kann nur mit Menschen gemacht werden. Daher war es uns auch so wichtig, Ideen für die Bushaltestellen direkt mit den Schüler*innen und nicht mit ihren Vertreter*innen zu entwickeln. Nur so können Jugendliche umfängliches Interesse an Kommunalpolitik gewinnen. Nicht mehr und nicht weniger war Aussage unserer Pressemitteilung. Wir hoffen, dass die FWG unser Statement nachvollziehen kann und wünschen uns auch in Zukunft eine solidarische, offene und konstruktive Zusammenarbeit.“
Quelle: Pressemitteilung FWG Wadersloh, Archivfoto: Mein-Wadersloh.de