Diestedde (mw/bb). Wadersloh kapituliert vor dem Coronavirus? Pustekuchen! Auch wenn nahezu alle Veranstaltungen abgesagt wurden, sind Ehrenamt und Solidarität offenbar immun gegen Corona. Die Nachbarschaften rücken zusammen – mit Mundschutz, Sicherheitsabstand und im Falle der neuen Initiative der Nachbarschaftsgemeinschaft „Morgenland“ auch mit einem eigenen Bewässerungsfahrzeug aus.
Mit einem roten Traktor, Viehanhänger und Wassertanks greift das „Morgenland“ der Gemeinde Wadersloh unter die Arme und kümmert sich ab sofort um die Bewässerung der frisch angelegten neuen Baumallee am Mühlenweg. Erst vor wenigen Wochen wurden die jungen Bäume mit speziellen Wassersäcken ausgestattet, über die die neu angepflanzten Bäume gleichmäßig mit Wasser versorgt werden können. Für den Bauhof der Gemeinde Wadersloh soll das eine Arbeiterleichterung darstellen. Umso größer war die Freude bei Bürgermeister Christian Thegelkamp, dass das Diestedder „Morgenland“ angebot hat, das Auffüllen der Wassersäcke am Mühlenweg in Eigenregie zu übernehmen. Dazu hat Familie Knubel gemeinsam mit Rainald Gehringhoff einen kleinen Viehanhänger organisiert, der von dem Familientraktor von Stefan und Alois Knubel nun einmal wöchentlich die Allee abfährt. Auf dem Anhänger sind zwei große Wassertanks befestigt. Ein Schlauch erleichtert das „Betranken“ der rund 20 Bäume. Eine runde Sache und ein tolles Engagement der Nachbarschaft. Über die gemeinsamen (Baum-) Wurzeln bleiben die Nachbarn so auch in der Krisenzeit durch ein gemeinsames Projekt verbunden.
Übrigens: Statt des tradtionellen Morgenland-Maibaums gibt es in diesem Jahr nur einen „Ersatzbaum“. Dafür dürfen sich aber alle Spaziergänger über eine neue Sitzbank an der Kapelle am Hof Eusterschulte freuen. Die Gemeinde Wadersloh hatte die neue Sitzmöglichkeit, die bereits sehr gut in Anspruch genommen wird, vor wenigen Tagen aufgestellt.
Fotos/Text: Brüggenthies